0 Kommentare
Gimpel SO-Vorbau, Tannheimer, 2060m, „Wirklich oben bist du nie“ 6+/6 SL & „Hüttengrat“ 4+/3 SL7/11/2020
Charakter: Beeindruckende Wand in toller Landschaft! Nach dem klassischen NO-Pfeiler kurz nach dem 2. Weltkrieg war lange Ruhe dort oben, bis in den 80er und 90er Jahren Marcus Lutz, Jürgen Geiger, Dieter Elsner, Klaus Metterlein und andere die breite Wandflucht mit ihren überwiegend unberührten (allerdings auch sehr steilen) Bereichen wieder ausgruben. Nach einer Welle vogelwilder Neutouren mit teils prekärer Absicherung verfiel die Wand von kurzen Phasen abgesehen in einen zweiten Dornröschenschlaf, bevor der bis jetzt anhaltende Erschließungsmarathon einsetzte.
Am Samstag nutzten wir das geniale Spätsommerwetter und wiederholten die vor 6 Wochen (natürlich von unten) erschlossene Linie, verbesserten diese etwas und setzten noch den ein oder anderen Haken. Der Einstieg wurde mit einem Metallplättchen mit dem Routennamen versehen, kurz vor dem Ende der Tour ein Wandbuch deponiert. Insgesamt wurden es 7 SL, wovon die letzte optional ist. Nach 6 SL in gutem, oft auch hervorragendem Fels führt diese über einen brüchigen Grat zum Gipfel und muss wieder abgeklettert werden. Finale für wahre Alpinisten eben, alle anderen seilen vom Wandbuch ab und hängen lieber noch eine Linie dran.
Da die nächste (und diesmal wohl mächtige) Kaltfront anklopft, beschlossen wir, uns ganz langsam weiter Richtung Heimat zu bewegen. Da Christine Kalk bevorzugt und ich den Mirroir d’Argentine im südwestlichsten Eck der Berner Alpen schon lange einmal kennlernen wollte, kurvten wir vom Gran Saint Bernard hinunter ins Rhônetal bis Bex und durch sehenswerte Dörfer wieder hinauf ins schöne Almgelände von Solalex. Bei der Auffahrt bietet sich immer wieder ein schöner Blick Richtung Dents du Midi und Teile des Mont Blanc Massivs.
Nach zwei Tagen im schönen Kalk am Spullersee/Lechquellengebirge war es schon wieder rum, das Schönwetter und die nächste Front nahte. So stand heute mit dem Kresperspitz noch was Kurzes auf dem Programm, bevor es dann die nächsten Tage weiter Richtung Westen gehen sollte, um das Schlechtwetter abzukürzen. Ein Gesteinswechsel schadet uns Kalkkletterern gelegentlich auch nicht.
Spuller Schafberg, Lechquellengebirge, 2679m, NW-Pfeiler „Kohlröschen & Herbstzeitlose”, 6, 13 SL,21/8/2020 Charakter: Tolle, lange und sehr einsame Tour in noch einsamerer Umgebung. Die Erstbegeher (oder besser gesagt Zusammensteller) dieser absolut lohnenden Tour durch den höchsten Wandteil dieser beeindruckenden Flucht haben die besten Teile bereits bestehender Routen mit einigen selbst kreierten SL zu einer tollen Linie kombiniert. Der Fels ist gut, teilweise hervorragend, ein paar brüchigere Passagen in leichterem Gelände stören nicht.
Große Seeplatten (Maltatal), ca. 1900m, SW-Wand „Seeblick“ 5, 7 SL & „Biwak de Luxe“ 6-; 6 SL1/8/2020 Geplant war eigentlich der Tauerkönigin, der Hochalmspitze, über ihren schönen Südpfeiler einen Besuch abzustatten. Normalerweise wäre nach der gestrigen Longline am Dachstein ein eher fauler Tag dran, aber da eine Kaltfront drohte, wurden wir doch schwach. Allerdings nur bis zur Furt (1152m) im Gößbachtal (ein Seitental des Maltatals), denn ab dort war die Teerstraße (auch für MTB) gesperrt.
Endlich mal am Dachstein klettern! Für uns Zentralwestoberbayern ist das kein Katzensprung und da wir vor ein paar Jahren trotz bester Vorhersage am Einstieg baden gingen, sollte es diesmal unbedingt klappen. Tat es auch. Allerdings waren wir erstaunt, dass selbst unter der Woche ein ordentlicher Andrang in diesem Klassiker herrscht.
|
Kategorien
Alle
Archiv
Februar 2021
|