geiselstein.com
  • Blog
  • Touren
  • Erstbegehungen
    • Alpinklettergarten Scharnitzsattel
    • Blasigskopf
    • Gehrenspitze
    • Grieskopf
    • Grünstein
    • Große Schlicke
    • Karleskopf
    • Kraspestal
    • Krinnespitze
    • Leonhardstein
    • Muttekopf
    • Namibia
    • Pirchkogel
    • Rossstein
    • Schafkar
    • Sonnenspitzl
    • Strindenkopf
    • Tratenköpfl
    • Westlicher Geierkopf
    • Zwerchenwand
  • Topos
  • GPX-Daten
  • Hohe Berge
  • Über uns
  • Kontakt

Musterstein, Wetterstein, 2478m, Südostwand „Morgenrot“, 12 SL/6-

1/10/2023

0 Comments

 
Picture
9. SL – beste und steile Risskletterei mit vielen Cams
Picture
Abstieg zum Einstieg von der Meilerhütte übers Bergleintal; rechts der Öfelekopf
Charakter: Wenn man erst mal am Einstiegsring steht, folgt viel Klettergenuss in meist gutem, teilweise auch hervorragendem, extrem rauen Wettersteinkalk, der sich durch Sohlengummi, Kletterhosen und Fingerhaut fräst. Gut, ein paar Bänder mit absturzbereiter Munition und ein paar Passagen mit weniger zuverlässigem Gestein sollen nicht verschwiegen werden. Trotzdem eine beeindruckende, empfehlenswerte Route mit originellen Stellen und toller Kletterei über raue Platten, durch luftige Risse und Kamine. Schön, dass es so etwas im Plaisirzeitalter noch gibt. 
​Mit Zu- und langem, anspruchsvollem Abstieg, der Wegfindung und eigenständiger Absicherung ergibt sich trotz des nominell nicht besonders hohen Schwierigkeitsgrades eine fordernde Unternehmung, die in der Austauschbarkeit vieler neuer Touren so schnell nicht untergeht. Hätte das Zeug zum Klassiker, allein es fehlen die Begehungen. Wer sich die Tour vornimmt, sollte sich seiner Sache sicher sein: ein Sechser ohne Bohr- oder Schlaghaken im Vorstieg sollte ohne Panikattacken möglich, das mobile Absichern von Routen aus nicht immer allerstabilsten Kletterpositionen gut machbar und zügiges Klettern eine Selbstverständlichkeit sein. 
Picture
Vorbei an einem Ziel nach dem anderen: westlicher Teil des Mustersteins
Picture
Dreitorspitze, Bayerländerturm und Signalkuppe überm Leutaschplatt
​Die spärliche Absicherung und kaum erkennbare Begehungsspuren machen ein gutes Gespür für den Routenverlauf nötig, sonst steht man schnell im Nirgendwo. Aufgrund des langen Gratabstiegs sollte auch das Wetter (und im Herbst die Tageslänge) sicher eingeschätzt werden können.
Talort: Partenkirchen (Schistadion, 735m), Elmau (Mautstraße von Krün, 1010m) oder Leutasch (Lochlehn, 1060m)

Stützpunkt: Meilerhütte, 2366m, in wunderbarer Lage direkt am Dreitorspitzgatterl. Auf https://www.foto-webcam.eu/webcam/meilerhuette-haus/2022/07/24/1530 kann man sich ein gutes Bild von den aktuellen Verhältnissen machen.
Zustieg: Lang oder sehr lang. Vgl. separate Zustiegsbeschreibung. Die nordseitigen Zustiege über die Meilerhütte lohnen sich nur bei einem mehrtägigen Aufenthalt, da, wenn man die Hütte endlich erreicht hat, zum Einstieg auf dem Weg Richtung Leutasch unter den Wänden gleich wieder 350hm bis kurz vor die Schäferhütte abgestiegen werden muss. ​
Picture
Grober Routenverlauf und Zustieg zur Wand
​Von der Leutasch durchs Bergleintal direkt zum Einstieg oberhalb der Schäferhütte ist es mit gut 1000hm am kürzesten. An der Meilerhütte kommt man dann erst beim Abstieg vorbei. Von der Schäferhütte (oder eben etwas oberhalb) über Gras, Schrofen und Schutt zum unübersichtlichen Wandfuß. Etwas rechts vom Schmidband (2067m, 47°24,807’N/11°08,568‘) zieht eine Rampe rechts in die Wand (Wandfuß N47° 24.802' E11° 08.547', 2069m). Gerade und links (2-3) Richtung Südpfeiler, Ass’n/Glaser und „Pflücke den Tag“. 
​Kurz unterhalb (ca. 2120m) zieht ein brüchig/grasiges Band ausgesetzt und unangenehm nach erst rauf, dann runter nach rechts zum Einstieg (AV-Ring, 30m, 3+) unter schönen Platten (Einstieg (Ring) N47° 24.818' E11° 08.565', 2124m). Mit den Koordinaten vielleicht etwas leichter zu finden. 1 Stunde von der Meilerhütte ist mit etwas suchen gleich rum. Den im Führer beschriebenen Zustieg von rechts her konnten wir nicht entdecken, zumindest nicht in für uns vertretbarem Gelände.
Wandhöhe: ca. 410m vom Wandfuß zum Gipfel, die eigentliche Tour zum Ostgrat hat ungefähr 300m.
​Kletterlänge: 480m auf 12 SL zum Ausstieg unter dem Ostgrat und ein ganzes Stück seilfrei zum Hauptgipfel (2).
Material: In der Route steckt nicht viel und das soll auf Wunsch der Erschließer auch so bleiben. Die Erstbegeher haben alle Stände (inklusive Einstieg) mit massiven AV-Ringhaken versehen; in der Tour stecken an neuralgischen Stellen insgesamt 5 AV-Klebehaken (Nummer 5, ganz oben, konnten wir nicht finden). Das stört aber nicht, da sich die Route mit einem Satz Friends (0,4-4)/Cams hervorragend absichern lässt. 8-10 Express ein 50m Voll- oder Doppelseil, ausreichend Klemmzeug und die übliche Kletterausrüstung. 
Picture
Immer einen Schritt voraus der Kollege (4. SL)
​Schwierigkeit: Eine SL 6- mit humaner Bewertung. Der Rest bewegt ganz entspannt im 4. und 5. Grad.
Erstbegeher: U. Koblitz & M. Saumweber (1985)
Route: Ein gutes Topo gibt’s im Panico Kletterführer „Wetterstein Nord“ (der Zustieg zum Beginn der eigentlichen Kletterei ist etwas zu einfach dargestellt (s.o.)), aktualisiertes Topo und Fototopo auf dieser Seite.
1. SL: Vom Zustieg zum Südpfeiler etc. wie oben beschrieben rechts über brüchiges Band erst rauf (3+) dann runter (2) zu Stand auf Band an AV-Ring unter Platten (30m, 3+).
​2. SL: In Links-Rechtsschleife über herrliche Platten in Kamin (BH). Durch diesen zu seinem Ende (BH) und über Riss in kleinen Schuttkessel. Stand am oberen Ende unter Überhang an AV-Ring (50m, 5+, 2 BH).
3. SL: Links in markante Kaminrinne, erst in ihr, dann entlang der linken Begrenzungskante zu Stand an AV-Ring auf Absatz (25m, 4-).
4. SL: Links in Riss, steil und griffig durch diesen (4+) in leichteres Gelände (2). Über die rechte Begrenzung der SO-Schlucht (3) zu Stand an AV-Ring unterhalb eines großen Klemmblocks (45m, 4+).
5. SL: Über Rinne in die Schlucht (3) und nach links auf den Klemmblock. Entweder abdrängend in den Riss, der die Platten durchzieht, oder schräg links über Platte zum Riss klettern. Piazend (6-, BH) auf Band, ggf. ZS für Nachsteiger legen und ein ganzes Stück nach links zu Stand an AV-Ring links eines kleinen Schrofenkessels (35m, 6-, 1 BH).
​6. SL: Links in Kamin, durch diesen (5-) in leichteres Gelände und beliebig (4) zu Stand an AV-Ring unter der Fortsetzung des Kamins (40m, 5-).
7. SL: Durch den Kamin und über die rechte Begrenzungskante in herrlichem Fels leicht rechtshaltend zu BH und in kleinen Schrofenkessel. In Rechtsschleife (2) zu Stand auf Absatz an AV-Ring unter nach links ziehender Rampe (45m, 5-, 1 BH).
8. SL: Die Rampe linkshaltend hinauf und auf Band rechts zu Stand an AV-Ring unter großer Platte, durch die ein markanter gelbgrauer Riss zieht (50m, 3).
Picture
9. SL, ein völlig cleaner Riss (beim unteren Kletterer zweigt die rechte Variante ab)
Picture
Ausstieg aus der 10. und letzten steilen Länge
​9. SL: Leicht linkshaltend durch den herrlichen, cleanen Riss (5(+?) und am Ende rechts zu Stand auf Absatz an AV-Ring (25m, 5(+?)). Alternativ nach ein paar Metern den Riss rechts über angedeutete Steilrampe rechts verlassen und bei gelben Streifen über einen etwas brüchigen Riss erst gerade, dann links heraus zum gleichen Stand (35m, 5).
10. SL: Über raue Platte an Schuppen links hinauf in Riss (5-) und durch diesen in nicht immer zuverlässigem Gestein in Links-Rechts-Schleife (4, 3) in Schrofen. Am Schluss wieder links (2) zum Stand auf Absatz (40m, 5-).
11. SL: Gerade hinauf auf Rampe (3+), diese nach rechts (2) in kurzen Kamin. Durch diesen (3) und links auf brüchiger Rampe zum Stand an AV-Ring (45m, 3+).
12. SL: Noch etwa 25m linkshalten über Schrofen (2) zu ebenem Grasplatz (mobiler Stand, N47° 24.852' E11° 08.501', 2419m) und seilfrei zum Ostgipfel.
Abstieg: Vom Ausstieg am Ostgipfel über den Ostgrat (2) zum Gipfelkreuz des selten besuchten Bergs. Von dort in ständigem auf und ab über den Westgrat. Maximal 3, meist 2, erst ab P. 2445 (N47° 24.775' E11° 08.196') deutlich leichter. 
Picture
Blick vom Ostgipfel auf den Wettersteingrat
Picture
„Abstieg“ über den länglichen Musterstein Westgrat
Der Grat ist nie besonders schwer, erfordert aber wegen der Länge und Ausgesetztheit ständig Konzentration und Ausdauer im seilfreien Klettern – eigentlich eine Tour für sich selbst. Stolpern sollte man auf jeden Fall nicht. Auch hier steckt kaum fixes Material, lediglich eine gebohrte Abseilstelle mit 25m existiert und ein weiterer AV-Ring mit einem Stück Fixseil auf den gleich danach folgenden Gratkopf. Dank einiger Steinmanndln und ein paar Steigeisenkratzer ist die Orientierung bei gutem Wetter kein großes Problem. 
Gelegentlich weicht man auf die Südseite aus, aber nie zu weit! 1,5 -2 Stunden zur Meilerhütte erfordern stabile Wetterbedingungen und ein vernünftiges Zeitmanagement. Der lange Rest ins Tal – falls man schon runter muss - erfolgt auf einem der sich ziehenden Zustiegswege.
Wir brauchten 45 Minuten von der Hütte zum Einstieg, kletterten etwa 4 Stunden zum Ausstieg und weitere 20 Minuten über den Ostgipfel zum Gipfelkreuz. Der W-Grat zur Meilerhütte mit seinem auf und ab zog sich knapp 1¼ Stunden hin.
Picture
Vorläufiger Abschied von der Meilerhütte - Abstieg zum Schachen, hoch über dem Reintal
0 Comments



Leave a Reply.

    Kategorien

    Alle
    Bergsteigen Weltweit
    Eisklettern
    Erstbegehungen
    Hochtouren
    Klettertouren
    Mountainbike
    Schitouren
    Winterbergsteigen

    Archiv

    Juni 2025
    Mai 2025
    April 2025
    März 2025
    Februar 2025
    Januar 2025
    Dezember 2024
    November 2024
    Oktober 2024
    September 2024
    August 2024
    Juli 2024
    Juni 2024
    Mai 2024
    April 2024
    März 2024
    Februar 2024
    Januar 2024
    Dezember 2023
    November 2023
    Oktober 2023
    September 2023
    August 2023
    Juli 2023
    Juni 2023
    Mai 2023
    April 2023
    März 2023
    Februar 2023
    Januar 2023
    Dezember 2022
    November 2022
    Oktober 2022
    September 2022
    August 2022
    Juli 2022
    Juni 2022
    Mai 2022
    April 2022
    März 2022
    Februar 2022
    Januar 2022
    Dezember 2021
    November 2021
    Oktober 2021
    September 2021
    August 2021
    Juli 2021
    Juni 2021
    Mai 2021
    April 2021
    März 2021
    Februar 2021
    Januar 2021
    Dezember 2020
    November 2020
    Oktober 2020
    September 2020
    August 2020
    Juli 2020
    Juni 2020
    Mai 2020
    April 2020
    März 2020
    Februar 2020
    Januar 2020
    Dezember 2019
    November 2019
    Oktober 2019
    September 2019
    August 2019
    Juli 2019
    Juni 2019
    Mai 2019
    April 2019
    März 2019
    Februar 2019
    Januar 2019
    November 2018
    Oktober 2018
    September 2018
    August 2018
    Juli 2018
    Juni 2018
    Mai 2018
    April 2018
    März 2018
    Februar 2018
    Januar 2018
    Dezember 2017
    November 2017
    Oktober 2017
    September 2017
    August 2017
    Juli 2017
    Juni 2017
    Mai 2017
    April 2017
    März 2017
    Februar 2017
    Januar 2017
    Dezember 2016
    November 2016
    Oktober 2016
    September 2016
    August 2016
    Juli 2016
    Juni 2016
    Mai 2016
    April 2016
    März 2016
    Februar 2016
    Dezember 2015
    November 2015
    Oktober 2015
    September 2015
    August 2015
    Dezember 2014
    November 2014
    Oktober 2014
    August 2014
    Juni 2014
    September 2013
    August 2012
    August 2007

Powered by Create your own unique website with customizable templates.
  • Blog
  • Touren
  • Erstbegehungen
    • Alpinklettergarten Scharnitzsattel
    • Blasigskopf
    • Gehrenspitze
    • Grieskopf
    • Grünstein
    • Große Schlicke
    • Karleskopf
    • Kraspestal
    • Krinnespitze
    • Leonhardstein
    • Muttekopf
    • Namibia
    • Pirchkogel
    • Rossstein
    • Schafkar
    • Sonnenspitzl
    • Strindenkopf
    • Tratenköpfl
    • Westlicher Geierkopf
    • Zwerchenwand
  • Topos
  • GPX-Daten
  • Hohe Berge
  • Über uns
  • Kontakt