Rocher du Souvenir, Mont Blanc Gruppe, 2740m, Südwand (unten) „Petite Fleur“ 6-; 4 SL & „Aspettami“ (oben)“ 5+; 2 SL

„Petite Fleur“, 2. SL

Im ersten Sonnenlicht zum Einstieg

​Charakter: Kurzes Klettervergnügen in erlesenem Granit ein ganzes Stück unterhalb der neuen Ornyhütte. Der Einstieg befindet sich etwas unterhalb des Sees bei der alten Hütte und nur wenige Meter neben dem Hüttenweg. Das kurze Wandl ist zweigeteilt: auf einen etwas längeren, unteren Teil folgen ein paar Minuten Blockgelände, so dass man noch einen oberen Teil (1-2 SL) anhängen kann. Im Prinzip nur ein Gratabsatz der Aig. d’Arpettes. Ideal für den Zu- oder Abstiegstag, es gibt aber auch genug Auswahl für einen ganzen Tag. 

​Ist halt weniger alpin das Ganze und ohne Gipfelparty, dafür Plaisirabsicherung, übersichtliche Seillängen und Komfortabstieg. Zwei Mal abseilen und du bist wieder unten. Eher ein alpiner Klettergarten.
Zustieg: Von Champex, 1466m (oberhalb Martigny, Wallis) zwei sportliche Optionen und eine kapitalintensivere für Faulenzer: entweder zu Fuß oder per MTB (was mittlerweile natürlich auch eher unsportlich sein kann) nach Grands Plans, 2194m (unterhalb la Breya) oder für ein paar Franken mit dem Sessellift dort hinauf. 

Plaisirklettern in hochalpiner Umgebung

Wer rauf nicht mehr als nötig schwitzen und runter trotzdem flexibel sein will – bei schönem Wetter ist 17.00 Uhr für die letzte Talfahrt schon recht früh – kann das MTB ebenfalls per Lift nach oben transportieren lassen. Egal wie man die Bergstation erreicht hat, von dort folgt man in jedem Fall dem wunderschönen Panoramaweg Richtung Ornyhütte (bezeichnet, markiert und teilweise versichert). Nach kurzem Anstieg quert man ohne Steigung oberhalb Combe d’Orny teils etwas ausgesetzt am Südhang bis zum P 2396 und weiter zum P. 2464, wo ein weiterer Talanstieg heraufkommt und man eine flache Talmulde erreicht, ca. 1 Stunde von der Bergstation. 

Am großen Bandl

​Weiter auf die Seitenmoräne des Ornygletschers, die man in der Nähe von P. 2691 erreicht. Dort wo der Weg am nächsten an die Felsen auf der rechten Seite reicht wird man bald die ersten BH erspechten. Weitere 20 Minuten. N46°00,254‘/E07°04,411‘, 2634m
Wandhöhe: ca. 120 hm
Kletterlänge: 150m (ohne das Gehgelände zwischen unterer und oberer Wand)
Schwierigkeit: Anhaltend im 4. und 5. Grad mit einer kurzen Stelle 6 in der unteren Route.

Material: Übliche Kletterausrüstung, 50-60m Doppelseil und 10 Expressen (darunter ein paar alpine). Sehr gut mit Bohrhaken abgesichert, so dass das Klemmzeug ruhigen Gewissens im Rucksack bleiben kann. Alle Stände sind vernünftig eingerichtet, in der „Petite Fleur“ ist allerdings nur der letzte Stand zum Abseilen eingerichtet, bei der oberen Route beide.

obere Fortsetzung

Zurück über die untere Wand

​Route: Vom Einstieg (BH) immer den Haken (in dem Bereich gibt es momentan nur eine Route) nach bis zum großen Band. 30, 20, 25 & 25m lange Seillängen, bequeme Stände. Nach dem Blockgelände erreicht man nach wenigen Minuten auf Steigspuren den oberen Wandteil. Hier gibt es mehrere Optionen: am leichtesten ist die ganz rechte Route („Aspettami“, 5+), schön aussehen tun sie aber alle. Gute Topos in „Plaisir West“, Edition Filidor, leider aber ohne Angabe von Längenangaben (s.o.). Ca. 1½ -2 Stunden bis ganz rauf.

​Erstbegeher: „Petite Fleur“: W. Josi & N. Ruder, 2002, „Aspettami“: R. Angéloz, 2003
Abstieg: Vom oberen Ausstieg gut 50m zum oberen Einstieg abseilen. Nun entweder westlich über Gras und Schrofen um die untere Wand herum und über die alte Hütte zurück zum Einstieg oder über das Band zum unteren Ausstieg gehen, 45m teilweise frei hängend auf Band beim 2. Stand abseilen und über Grasband östlich zurück zum Einstieg. Der Rest verläuft auf dem schon bekannten Zustiegsweg. Vom Einstieg kann man schon 1 – 1¼ Stunden zurück zur Bergstation rechnen.