Nicht weiter schlimm, eine Zusatzseillänge mit Klemme im besten Fels, da glücklicherweise noch beide Enden vor unserer Nasen baumelten und trotz aller Gewalt nichts weiterging. Sooo wild war der Andrang zwar auch nicht, aber 10 Seilschaften werden es schon gewesen sein, die im Lauf des Vormittags den Weg nach unten genommen haben. Charakter: Wirklich schöne Tour in bestem, teilweise aber schon ordentlich abgegriffenem Fels. Aber das weiß man ja vorher, wenn man in eine der ältesten Touren der Schlucht einsteigt. Mit etwas Magnesium an den Fingern kein Problem. Dafür ist die Absicherung ist nach einigen Sanierungsaktionen mittlerweile fast schon plaisirverdächtig und die Bewertung weder besonders streng noch bekommt man die Tour nachgeworfen. Vor allem in der vorletzten Seillänge darf man schon hinlangen. In die Hosen machen muss man sich beim Abseilen wegen des anschließenden Raufkletterns aber auch nicht, im Gegenteil, schon während der Abseilerei steigt die Vorfreude beim Anblick der herrlichen Felsstrukturen. Außerdem wird die Wand gleich deutlich geneigter, wenn man erst einmal mitten drin hängt. Hat man den Schwierigkeitsgrad bei uns daheim in den nördlichen Kalkalpen sicher im Vorstieg drauf, wird man hoch über dem Verdon auch nicht zum Fraß der Geier. Und auch Menschen mit Traversophobie können beruhigt einsteigen, denn besonders gesegnet mit den verdontypischen Quergängen ist die Tour definitiv nicht. Zustieg: Von la Palud im Uhrzeigersinn knapp 6km auf der Route des Crêtes bis zum großen Parkplatz am Belvédère de la Carelle (mit Schild angeschrieben), ca. 1040m. Etwas zurück auf der Straße, bis ein paar Meter nach der Haarnadelkurve ein breiter Weg Richtung NO zieht. Wenn man am Schluchtrand angekommen ist, noch ein paar Meter in gleicher Richtung dem gähnenden Abgrund entlang, bis man an einem massiven Kettenstand ankommt. Betonierter Startpunkt, „Dalles Grises“ in Rot angeschrieben. 5 Minuten Zugang. Auf einer der diversen Abseilpisten 4x 35-45m zum Waldgürtel „Jardin des Ecureuils“ abseilen. Irgendein Abseilstand findet sich bei der Routendichte immer, sollte man die Abseilpiste mal verfehlen. Die Tour beginnt etwa am tiefsten Punkt der Wand, etwas links einer markanten Rissverschneidung und ist rot angeschrieben („Dalles et Coco“). Wandhöhe: ca. 130m zum Ausstieg direkt an der ersten Abseilstelle Kletterlänge: ca. 185m Schwierigkeit: Anhaltend im 5. und 6 Grad mit einer etwas leichteren SL in der Mitte. Die 5. SL dürfte die Schlüsselseillänge sein und wäre stellenweise mit 6+ auch gut bewertet. Insgesamt eine der leichtesten Routen im Abseilbereich. Material: Übliche Kletterausrüstung, 50-60m Doppelseil und 10 Expressen (darunter ein paar alpine). Klemmzeug nicht unbedingt nötig, da die Tour plaisirähnlich abgesichert ist. Alle Stände sind mit mindestens zwei BH eingerichtet. Helm!
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September 2024
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