Die Aussicht vom Gipfel reicht von vielen Walliser Viertausendern über die Gletscherberge der direkten Umgebung bis zum Genfer See. Sicher nicht unser letzter Besuch dort oben. Aufgrund der hohen Lage auch im Sommer trotz sonnseitiger Exposition wohl eher selten zu warm. Dafür können hohe Wolken, Wind oder Nebel schnell zu einer unangenehmen Abkühlung führen. Zustieg: Von Champex, 1466m (oberhalb Martigny, Wallis) zwei sportliche Optionen und eine kapitalintensivere für Faulenzer: entweder zu Fuß oder per MTB (was mittlerweile natürlich auch eher unsportlich sein kann) nach Grands Plans, 2194m (unterhalb la Breya) oder für ein paar Franken mit dem Sessellift dort hinauf. Wer rauf nicht mehr als nötig schwitzen und runter trotzdem flexibel sein will – bei schönem Wetter ist 17.00 Uhr für die letzte Talfahrt schon recht früh – kann das MTB ebenfalls per Lift nach oben transportieren lassen. Egal wie man die Bergstation erreicht hat, von dort folgt man in jedem Fall dem wunderschönen Panoramaweg Richtung Ornyhütte (bezeichnet, markiert und teilweise versichert). Nach kurzem Anstieg quert man ohne Steigung oberhalb Combe d’Orny teils etwas ausgesetzt am Südhang bis zum P 2396 und weiter zum P. 2464, wo ein weiterer Talanstieg heraufkommt und man eine flache Talmulde erreicht (Klettergarten, schöne Biwakplätze), ca. 1 Stunde von der Bergstation. Weiter auf die Seitenmoräne des Ornygletschers, die man in der Nähe von P. 2691 erreicht Dort befindet sich oberhalb eines kleinen Sees das Fundament der alten Hütte. Weiter auf der Moräne zur Cabane d’Orny, 2826m. Weiter 45-60 Minuten. Von der Hütte weiter über markierten Weg auf und ab Richtung Cabane du Trient, bis unterhalb der Aig. d’Orny Steigspuren zu den Einstiegen der SO-Wand führen. Man trifft direkt der „Moquette“ auf die Wand, zur „Classique“ auf Steigspuren in westlicher Richtung weiter und über einen Vorbau (2, 50m) hinauf zu eigentlichen Einstieg. N46°00,127‘/E07°03,206‘, 2949m. Wandhöhe: ca. 200 hm („Classique Sud“) bzw. ca. 250m („La Moquette“) Kletterlänge: deutlich mehr, da beide Routen nicht besonders steil sind und jeweils eine längere Passage Gehgelände bzw. leichte Kletterei aufweisen. Schwierigkeit: Von der maximalen Schwierigkeit her sind beide Routen ähnlich, insgesamt ist die „Classique Sud“ trotzdem deutlich leichter, da nur wenige Stellen den 4. und nur eine Stelle den unteren 5. Grad erreichen. Abgesehen von einer längeren Passage mit leichter Kletterei bzw. Gehgelände zwischen unterem und oberem Wandteil bietet die „Moquette“ anhaltende Kletterei im 4. und 5. Grad. Material: Übliche Kletterausrüstung, 50-60m Doppelseil und 10 Expressen (darunter ein paar alpine). Die „Classique Sud“ ist teilweise in weiten Abständen mit BH versehen, Klemmzeug kann hier sehr hilfreich sein (z.B. ein Satz Linkcams), die „Moquette“ dagegen ist zwar klettertechnisch schwieriger, dafür aber sehr gut mit Bohrhaken abgesichert. Alle Stände sind vernünftig eingerichtet. Route: Wenn man erst einmal den Einstieg hat, klettert man in der „Classique Sud“ einfach auf der Linie des geringsten Widerstands entlang des Südgrates, gelegentlich links oder rechts abweichend Richtung Gipfel. Nicht immer ganz einfach zu finden, da gelegentlich die BH der deutlich schwierigeren „“Gérémaide“ (6+) locken: Teilweise sogar identische Stände. In der „Moquette“ muss man wirklich nur den BH nachrennen, das Topo kann aber in der leichten Passage vor der Gipfelwand ganz hilfreich bei der Suche nach der Fortsetzung der Route sein. Gute Topos in „Plaisir West“, Edition Filidor, leider aber ohne Angabe von Längenangaben (und wir hatten nichts zum notieren dabei). Ca. 2 Stunden pro Tour. Erstbegeher: „Classique Sud“: unbekannt, „La Moquette“: R. Angéloz, 1999 Rückweg: Vom höheren der beiden Gipfelzapfen (Endpunkt der „Moquette“, die „Classique“ endet am Vorgipfel; kurzer Abstieg in die Scharte vor dem Hauptgipfel und wenige Meter zum höchsten Punkt, 2) 35m nach SO auf Band abseilen und den Steigspuren und Steinmanndln in weitem Linksbogen folgen, bis die Steinmanndldichte zunimmt und in eine Steilrinne leitet. Bis hier meist Gehgelände und Schrofen. In der Rinne dann etwa im 2. Grad hinunter und zum Einstieg queren. 30-45 Minuten. Der Rest verläuft auf dem schon bekannten Zustiegs, Bad im See bei der alten Hütte dringend empfohlen. Vom Einstieg kann man schon 1½ bis 2 Stunden zurück zur Bergstation rechnen.
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September 2024
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