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Diese vier Aspekte beschreiben die Tage um den Jahreswechsel mit Kristin und Kathi ziemlich gut. Doch vielleicht sollte ich von Anfang an beginnen zu erzählen und vorwarnen, dass dieser Artikel von dem üblichen Format auf der Homepage etwas abweicht. Doch wer sich trotzdem darauf einlassen will, ist herzlich eingeladen den nachfolgenden Worten zu folgen:
Saisonauftakt im Eis, mit gemütlichem einpickeln und das alte Jahr ausklingen lassen. So war der Plan von Kristin und mir. Nur leider wusste das Eis im Engadin nichts von unserem Plan, denn ein Blick in die Zukunft hätte uns gezeigt, dass keine der von uns angestrebten Eislinien viel Eis hatte. Doch solch ein Zukunftsblick wollte uns auch unter Bündelung all unseres Könnens nicht gelingen und so stapften wir voller Motivation mit Eisaurüstung zum Lagrevfall. Dieser war von der Straße aus nicht sichtbar, doch sieht man nach einer guten dreiviertel Stunde die Wand und schnell konnten wir nicht mehr leugnen, dass sich die Linie kaum aufgebaut hatte. Damit war nun auch geklärt, warum wir das Eis nicht vom Ausgangspunkt sehen konnten, obwohl es Aussagen gab, dass dies eigentlich möglich ist. Da stellt sich uns die nun schwierige Frage: Was nun?
Calanques: En Vau, Sektor "Pouce", Provenzalische Alpen, ca. 150m, W-Wand „Pouce Normale“, 6-, 5 SL21/12/2024
Schüsselkarspitze-Westgratturm, Wetterstein, ca. 2400m, SE-Wand „Knapp/Köchler“, 7+ (6+ obl.), 8 SL10/11/2024
Coste dell‘ Anglone, Gardaseeberge, 505m, O-Wand Via „Il profondo rispetto dell’Indria“ (13 SL, 6+)29/10/2024
Rabensteinhorn, Chiemgauer Alpen, 1363m, SW-Wand „Rauer Rabe“, 6+/6 SL & „Für Gabi“, 6/5 SL21/9/2024
Beim Zustieg zur Meilerhütte fällt der markante gelbe Wandteil in der Nordwand der Signalkuppe unmittelbar ins Auge, sofern man nicht vor lauter Vorfreude, endlich an der Meilerhütte angekommen zu sein, nur mehr auf das Ende des teils doch recht langen Zustiegs fixiert ist.
Uns blieb nach mittlerweile vielen im Gebiet verbrachten Klettertagen und dem Klettern nahezu aller klassischen Führen dort oben, die erwähnte Wand nicht verborgen und so starteten Andi und ich mit Cams, Schlag- und Bohrhaken und großer Motivation in Richtung des auffallenden Risses, welcher die gelbe Wand durchzieht. Links von diesem scheint es von unten aus betrachtet eine realistische und von den Schwierigkeiten her homogene Durchstiegsmöglichkeit zu geben. Mit diesem Wissen und der ein oder anderen alternativen Option starteten wir in die erste Länge, welche sich bereits als herrliche Risskletterei herausstellte. Diese Art der Kletterei wird in der zweiten Länge nur anfänglich kurz unterbrochen. Es folgt eine zunächst wild aussehende Piazschuppe, bei der es sich bewährte, einen 5er Cam am Klettergurt hängen zu haben. Ist die Stelle überwunden, so kann entweder entlang der Schuppe bis zum Kamin gehangelt werden oder man setzt sich rittlings auf die Schuppe und bewegt sich gemütlich ebenfalls auf den Kamin zu. Um den Stand zu erreichen zwängt man sich noch an einem im Kamin befindlichen Zapfen vorbei, wobei man sich hierbei mit dem ganzen Equipment am Gurt ganz schön verklemmen kann. Die letzte Länge bietet zunächst klassische Kaminkletterei, bis dieser zum Stemmen zu breit wird und zu den Leisten an der linken Wandseite gewechselt werden muss. |
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Januar 2025
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