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Musterstein, Wetterstein, 2478m, Südpfeiler, 9 SL/6

24/7/2022

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Nochmal durchschnaufen und los geht das Geschrubbe
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Graue Reise – Abstieg unter den Südwänden des Mustersteins zum Einstieg
Charakter: Beeindruckende und sehr freie Kletterei aus den späten 1930er Jahren in hervorragendem und sehr rauem Fels. Spätestens wenn man am ersten Stand steht und dem Keuchen und Schrubben des Vorsteigers lauscht, wenn er sich durch den fürchterlich anstrengenden Körperriss presst, zieht man den Hut vor den Erstbegehern. War ich froh um den Nachstieg! Nicht umsonst gehörten die drei zur damaligen Kletterelite Tirols; Rissklettern konnten sie auf jeden Fall (meine Seilpartnerin glücklicherweise aber auch). Auch heute steckt kein einziger Bohrhaken in der ganzen Tour, nur ein paar Schlaghaken weisen den Weg.
Da weiß man, warum man Freunde am Gurt hängen hat. Hat man den Monsterriss unter sich („nur“ ein klassischer Sechser, nicht mal „plus“), ist reines Genussklettern im 4. und 5. Grad angesagt und wenn man Glück hat, findet man sogar mal einen Haken pro Seillänge. Schön, dass es so etwas noch gibt. Mit Zu- und langem, anspruchsvollem Abstieg, der Wegfindung und der eigenständigen Absicherung bis hin zur Einrichtung der Standplätze ergibt sich eine fordernde Unternehmung, die in der Austauschbarkeit vieler neuer Touren so schnell nicht untergeht. Ein absoluter Klassiker eben über den sich jedes Tourenbuch freuen kann. 
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Grober Routenverlauf von der Schäferhütte.
Talort: Partenkirchen (Schistadion, 735m), Elmau (Mautstraße von Krün, 1010m) oder Leutasch (Lochlehn, 1060m)
Stützpunkt: Meilerhütte, 2366m, in wunderbarer Lage direkt am Dreitorspitzgatterl. Auf https://www.foto-webcam.eu/webcam/meilerhuette-haus/2022/07/24/1530 kann man sich ein gutes Bild von den aktuellen Verhältnissen machen
Zustieg: Lang oder sehr lang. Vgl. AV-Karte 4/3 Wetterstein Ost. Fast 1700hm vom Schistadion über Partnachklamm, Kälbersteig, Schachen und Frauenalpl, 
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Richtung Schäferhütte
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Leutascher Dreitorspitze
„nur“ so um die 1400hm von Elmau mit MTB-Unterstützung bis zur Wettersteinalm, 1464m und durch die wilde Hirschbichlschlucht und das Angerlloch (bequemster Abstieg). Eine weitere Auffahrt zum Schachen verkürzt zwar den Fußabstieg um weitere 400hm, bringt zeitlich aber nichts. Die nordseitigen Zustiege über die Meilerhütte lohnen sich nur bei einem mehrtägigen Aufenthalt, da, wenn man die Hütte endlich erreicht hat, zum Einstieg auf dem Weg Richtung Leutasch unter den Wänden gleich wieder 350hm bis kurz vor die Schäferhütte abgestiegen werden muss. 
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Am tiefsten Punkt, rein in die Wand
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Leutascher Dreitorspitze vom Einstieg (Foto: C. Holzer)
Von der Leutasch durchs Bergleintal direkt zum Einstieg oberhalb der Schäferhütte ist es mit gut 1000hm am kürzesten. An der Meilerhütte kommt man dann erst beim Abstieg vorbei. Von der Schäferhütte über Schrofen und viel Schutt zum unübersichtlichen Wandfuß. Etwas rechts vom Schmidband (2067m, 47°24,807’N/11°08,568‘) zieht eine Rampe rechts in die Wand. Bei einem großen Grasband nicht zur gelben Wand queren, sondern links und gerade (2-3) zum Einstiegsbereich von Südpfeiler, Ass’n/Glaser und „Pflücke den Tag“ (2144m, 47°24,810’N/ 11°08,522‘) bei einem alten NH mit Schlinge. ​​Kurz unterhalb steckt ein einsamer Spreizanker völlig unmotiviert im Fels. Mit den Koordinaten vielleicht etwas leichter zu finden. 1 Stunde von der Meilerhütte ist mit etwas suchen gleich rum.
Wandhöhe: ca. 410m vom Wandfuß zum Gipfel, der eigentliche Südpfeiler hat ungefähr 220m
Kletterlänge: 300m auf 9 SL zum Pfeilerkopf und ein ganzes Stück seilfrei zum Gipfelgrat (2-3+) bzw. zum Einstieg.
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Am Einstieg (Foto: C. Holzer)
Material: In der Route steckt nicht viel. Es gibt nur ca. 15 NH (Stände mit eingerechnet), die meisten gleich im Körperriss der 2. SL (Schlüsselstelle). Das stört aber nicht, da sich die Route mit einem Satz Friends (0,4-4) hervorragend absichern lässt. Auch die Stände müssen verbessert oder ganz selbst gebaut werden. 8-10 Express ein 60m Voll- oder Doppelseil, ausreichend Klemmzeug und die übliche Kletterausrüstung. Vorsichtshalber könnte man auch einen Hammer und ein paar Schlaghaken an den Gurt hängen.
Schwierigkeit: Eine SL 6 mit klassischer, recht harter Bewertung. Der Rest bewegt ganz entspannt im 4. und 5. Grad.
Route: Ein gutes Topo gibt’s im Panico Kletterführer „Wetterstein Süd“, Fototopo auf dieser Seite. Der Zustieg zum Beginn der eigentlichen Kletterei ist etwas zu einfach dargestellt. Vom Pfeilerkopf am Ende der eigentlichen Tour muss man 15m in ein Schluchtsystem abklettern.
1. SL: Durch den steilen Kamin (4+/5-). Stand unter Platte auf Absatz an 2 NH. 25m, keine ZH.
2. SL: Über Platte zu gelbem Überhang (5+, NH), rechts in den Riss eintauchen (6-) und mehr oder weniger elegant durch diesen (6) zu Köpflstand auf Band. 30m, ca. 5-6 ZH
3. SL: Gerade auf Rampe, dieser links aufwärts folgen (4+). Stand auf Absatz am linken Rand der Rampe bei 1 NH. 60m, keine ZH.
4. SL: Weiter über die nun steilere Rampe (4+/5-) zu (Zwischen-)Stand an 2 NH nach 20m. Am besten gleich vorher von der Rampe rechts in die anschließende steile, enorm raue Platte zu NH (5). Linksquergang (5) zu Riss (NH) und diesen (4+) zu Stand auf Absatz am Pfeiler. Köpflstand. 50m, 3 ZH.
5. SL: Fallende, plattige Rechtsquerung in Verschneidung (4+, NH) und diese etwas weiter (4+) zu Stand an 1 NH. 35m, 1 ZH
6. SL: Durch die Verschneidung (5-) kurz weiter und links über Platten (5) zu weiterer Verschneidung (NH). Stand in der Verschneidung an 1 NH. 35m, 1 NH
7. SL: In und links neben der Verschneidung (4, 2 NH) auf Pfeilerkopf zu Stand an kleiner Schuppe und Friend. 35m, 2 NH
8. SL (oder seilfrei). Links auf Rampe (2) in Schlucht abklettern, Linksquerung und beliebig hinauf (max. 3+) zu Köpflstand. 40m
Seilfrei (oder auch nicht) entweder etwas rechtshaltend durch teils gar nicht so leichte Kamine (max. 3+/4-) zum Ostgipfel und weiter über den Ostgrat (2) zum Kreuz. Man kann sich vermutlich auch gleich etwas links halten, um näher am Gipfel herauszukommen. Dürfte so ähnlich sein.
Erstbegeher: Viel prominenter ging es in den 1930ern nicht: S. Douschan, W. Mariner, K. Rainer (1939)
Abstieg: Vom Ausstieg am Ostgipfel über den Ostgrat (2) zum Gipfelkreuz des selten besuchten Bergs. Von dort in ständigem auf und ab über den Westgrat. Maximal 3, meist 2, erst ab P. 2445 deutlich leichter. 
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Zieht sich
Der Grat ist nie besonders schwer, erfordert aber wegen der Länge und Ausgesetztheit ständig Konzentration und Ausdauer im seilfreien Klettern. Stolpern sollte man auf jeden Fall nicht. Auch hier steckt kaum fixes Material, lediglich eine gebohrte Abseilstelle mit 25m existiert. Dank einiger Steinmanndln und ein paar Steigeisenkratzer ist die Orientierung bei gutem Wetter kein großes Problem. Gelegentlich weicht man auf die Südseite aus, aber nie zu weit! 1,5 -2 Stunden zur Meilerhütte erfordern stabile Wetterbedingungen und ein vernünftiges Zeitmanagement. Der lange Rest erfolgt auf dem sich ziehenden Zustiegsweg.
Wir brauchten 45 Minuten von der Hütte zum Einstieg, kletterten etwa 3½ Stunden zum Pfeilerkopf und weitere 30 Minuten zum Ostgipfel. Dort trafen wir mit unserer anderen Seilschaft zusammen, die über die „Ass’n/Glaser“ heraufgekommen war. Eine ¼ Stunde war es dann noch zum Gipfelkreuz und der W-Grat zur Meilerhütte mit seinem auf und ab zog sich knapp 1½ Stunden hin. Nach einer Radlermass als lebenserhaltende Sofortmaßnahme war alles nur noch so, wie es wirklich war: schön.
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Leutaschplatt vom W-Grat
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Musterstein über Hirschbichlschlucht und Angerlloch
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