Da weiß man, warum man Freunde am Gurt hängen hat. Hat man den Monsterriss unter sich („nur“ ein klassischer Sechser, nicht mal „plus“), ist reines Genussklettern im 4. und 5. Grad angesagt und wenn man Glück hat, findet man sogar mal einen Haken pro Seillänge. Schön, dass es so etwas noch gibt. Mit Zu- und langem, anspruchsvollem Abstieg, der Wegfindung und der eigenständigen Absicherung bis hin zur Einrichtung der Standplätze ergibt sich eine fordernde Unternehmung, die in der Austauschbarkeit vieler neuer Touren so schnell nicht untergeht. Ein absoluter Klassiker eben über den sich jedes Tourenbuch freuen kann.
Material: In der Route steckt nicht viel. Es gibt nur ca. 15 NH (Stände mit eingerechnet), die meisten gleich im Körperriss der 2. SL (Schlüsselstelle). Das stört aber nicht, da sich die Route mit einem Satz Friends (0,4-4) hervorragend absichern lässt. Auch die Stände müssen verbessert oder ganz selbst gebaut werden. 8-10 Express ein 60m Voll- oder Doppelseil, ausreichend Klemmzeug und die übliche Kletterausrüstung. Vorsichtshalber könnte man auch einen Hammer und ein paar Schlaghaken an den Gurt hängen. Schwierigkeit: Eine SL 6 mit klassischer, recht harter Bewertung. Der Rest bewegt ganz entspannt im 4. und 5. Grad. Route: Ein gutes Topo gibt’s im Panico Kletterführer „Wetterstein Süd“, Fototopo auf dieser Seite. Der Zustieg zum Beginn der eigentlichen Kletterei ist etwas zu einfach dargestellt. Vom Pfeilerkopf am Ende der eigentlichen Tour muss man 15m in ein Schluchtsystem abklettern. 1. SL: Durch den steilen Kamin (4+/5-). Stand unter Platte auf Absatz an 2 NH. 25m, keine ZH. 2. SL: Über Platte zu gelbem Überhang (5+, NH), rechts in den Riss eintauchen (6-) und mehr oder weniger elegant durch diesen (6) zu Köpflstand auf Band. 30m, ca. 5-6 ZH 3. SL: Gerade auf Rampe, dieser links aufwärts folgen (4+). Stand auf Absatz am linken Rand der Rampe bei 1 NH. 60m, keine ZH. 4. SL: Weiter über die nun steilere Rampe (4+/5-) zu (Zwischen-)Stand an 2 NH nach 20m. Am besten gleich vorher von der Rampe rechts in die anschließende steile, enorm raue Platte zu NH (5). Linksquergang (5) zu Riss (NH) und diesen (4+) zu Stand auf Absatz am Pfeiler. Köpflstand. 50m, 3 ZH. 5. SL: Fallende, plattige Rechtsquerung in Verschneidung (4+, NH) und diese etwas weiter (4+) zu Stand an 1 NH. 35m, 1 ZH 6. SL: Durch die Verschneidung (5-) kurz weiter und links über Platten (5) zu weiterer Verschneidung (NH). Stand in der Verschneidung an 1 NH. 35m, 1 NH 7. SL: In und links neben der Verschneidung (4, 2 NH) auf Pfeilerkopf zu Stand an kleiner Schuppe und Friend. 35m, 2 NH 8. SL (oder seilfrei). Links auf Rampe (2) in Schlucht abklettern, Linksquerung und beliebig hinauf (max. 3+) zu Köpflstand. 40m Seilfrei (oder auch nicht) entweder etwas rechtshaltend durch teils gar nicht so leichte Kamine (max. 3+/4-) zum Ostgipfel und weiter über den Ostgrat (2) zum Kreuz. Man kann sich vermutlich auch gleich etwas links halten, um näher am Gipfel herauszukommen. Dürfte so ähnlich sein. Erstbegeher: Viel prominenter ging es in den 1930ern nicht: S. Douschan, W. Mariner, K. Rainer (1939) Abstieg: Vom Ausstieg am Ostgipfel über den Ostgrat (2) zum Gipfelkreuz des selten besuchten Bergs. Von dort in ständigem auf und ab über den Westgrat. Maximal 3, meist 2, erst ab P. 2445 deutlich leichter.
0 Comments
Leave a Reply. |
Kategorien
Alle
Archiv
September 2024
|