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Da die nächste (und diesmal wohl mächtige) Kaltfront anklopft, beschlossen wir, uns ganz langsam weiter Richtung Heimat zu bewegen. Da Christine Kalk bevorzugt und ich den Mirroir d’Argentine im südwestlichsten Eck der Berner Alpen schon lange einmal kennlernen wollte, kurvten wir vom Gran Saint Bernard hinunter ins Rhônetal bis Bex und durch sehenswerte Dörfer wieder hinauf ins schöne Almgelände von Solalex. Bei der Auffahrt bietet sich immer wieder ein schöner Blick Richtung Dents du Midi und Teile des Mont Blanc Massivs.
Eigentlich wäre nach unserem gestrigen Akklimatisationsausflug auf den Zahn des Riesen noch eine mehr oder weniger lange Grattour im Mont Blancmassiv auf dem Plan gestanden. Da aber der starke Wind in der Höhe weder weniger, noch die hohen Wolken sonnendurchlässiger zu werden schienen, ersetzten wir die Hochtouren kurzerhand durch Genussklettereien. Nach einer Shoppingtour durch Aosta gings hinauf zum Col du Grand Saint Bernard und kurz unterhalb aufs (ganz) Kleine Matterhorn. Klettergarten mit Gipfelcharakter sozusagen. Der Wind pfiff uns allerdings auch hier um die Ohren und sorgte trotz Sonne für ordentliche Abkühlung.
Nach zwei Tagen im schönen Kalk am Spullersee/Lechquellengebirge war es schon wieder rum, das Schönwetter und die nächste Front nahte. So stand heute mit dem Kresperspitz noch was Kurzes auf dem Programm, bevor es dann die nächsten Tage weiter Richtung Westen gehen sollte, um das Schlechtwetter abzukürzen. Ein Gesteinswechsel schadet uns Kalkkletterern gelegentlich auch nicht.
Spuller Schafberg, Lechquellengebirge, 2679m, NW-Pfeiler „Kohlröschen & Herbstzeitlose”, 6, 13 SL,21/8/2020 Charakter: Tolle, lange und sehr einsame Tour in noch einsamerer Umgebung. Die Erstbegeher (oder besser gesagt Zusammensteller) dieser absolut lohnenden Tour durch den höchsten Wandteil dieser beeindruckenden Flucht haben die besten Teile bereits bestehender Routen mit einigen selbst kreierten SL zu einer tollen Linie kombiniert. Der Fels ist gut, teilweise hervorragend, ein paar brüchigere Passagen in leichterem Gelände stören nicht.
Charakter: Kaum begangene 5-SL-Einstiegs-variante rechts der vielbegangenen, hochgelobten und glattpolierten N-Kante. Nach einem brüchigen Zustieg folgt auf zwei leichte, schöne Verschneidungslängen die für den Schwierigkeits-grad unglaublich steile, vom Stand fast bedrohlich wirkende und nicht überall feste (aber henkelige) Schlüsselseillänge. Nicht von der überhängenden teils kaminartigen Rissverschneidung entmutigen lassen, schaut alles schwieriger aus, als es ist. Kletterei über einen Schiffsbug eben.
Große Seeplatten (Maltatal), ca. 1900m, SW-Wand „Seeblick“ 5, 7 SL & „Biwak de Luxe“ 6-; 6 SL1/8/2020 Geplant war eigentlich der Tauerkönigin, der Hochalmspitze, über ihren schönen Südpfeiler einen Besuch abzustatten. Normalerweise wäre nach der gestrigen Longline am Dachstein ein eher fauler Tag dran, aber da eine Kaltfront drohte, wurden wir doch schwach. Allerdings nur bis zur Furt (1152m) im Gößbachtal (ein Seitental des Maltatals), denn ab dort war die Teerstraße (auch für MTB) gesperrt.
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September 2024
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