Höchste Zeit für die jährliche Schitour auf die Meilerhütte, bevor der Schnee weiter unten noch ganz abhaut. Wieder eine ideale Mischung: am Nachmittag des Aufstiegstags bei sommerlichen Temperaturen in einer steilen, strohtrockenen Südwand in Hüttennähe klettern und am nächsten Tag eine schöne Schitour bei genialen Verhältnissen auf die Leutascher Dreitorspitze. Zeitdruck beim Rückweg gibt’s auch nicht, da man die Abfahrt durchs Angerlloch ohnehin nicht zu früh angehen sollte. Der Schnee in diesem Kühlschrank ist lange hart, und dann ist die Abfahrt nicht nur unangenehm, sondern gefährlich.
Stützpunkt: Meilerhütte, 2366m, in wunderbarer Lage direkt am Dreitorspitzgatterl. Auf https://www.foto-webcam.eu/webcam/meilerhuette-haus/2022/07/24/1530 kann man sich ein gutes Bild von den aktuellen Verhältnissen machen. Zustieg: Lang oder sehr lang. Vgl. AV-Karte 4/3 Wetterstein Ost. Hier ist der von uns häufig benutzte Schiaufstieg von Schloss Elmau beschrieben. Da der Schnee heuer früh kam und dann munter und föhnverstärkt vor sich hin taute, muss man bis zur Wettersteinalm kurbeln (ca. 5,5 km ab Elmau, 450hm, 1h ohne Motorrad).
Von der Leutasch durchs Bergleintal direkt zum Einstieg ein ganzes Stück oberhalb der Schäferhütte ist es mit ca. 1250hm am kürzesten. Auch mit Schi möglich, vgl. Panico Skiführer „Wetterstein“. Der Einstieg ist bei einem Vorbau rechts der markanten Erosionsrillenplatte des „Klettergartens“ und wenig links des mit einer kleinen, an einem NH befestigten Sonne markierten Einstiegs des „Sonnentanzes“; ca. 2200m Wandhöhe: ca. kurze 130hm Kletterlänge: ca. 190m auf 6 SL
Route: Panico Kletterführer „Wetterstein Nord“ (eher hart bewertet, s.u.); Fototopo auf dieser Seite. 1. SL: Nach links in Riss (6-), diesen gerade hinauf (6+) und etwas rechts haltend zu Stand auf Absatz an zwei BH. 25m, 6(+), 3 BH, 1 NH. Ein BH und die ersten Meter lagen unter Schnee. 2. SL: Nach links und schwierig auf Band (6-). Links-Rechts-Schleife über gelben Fels (6, 6+) und aus Nische rechts in Rinne und diese (4) zum Stand in kleinem Einschnitt zwischen der Wand und einem Zapfen. Stand an 2 BH, verbunden mit Seilstück. 25m, 6(+), 3 BH, 1NH 3. SL: Rechtsquergang in Riss zwischen der Wand und einem weiteren Zapfen. Den Riss hinauf (6-), am höchsten Punkt des Zapfens überhängend nach rechts abwärts in weiteren Riss. Diesen schwierig hinauf (6+), am Schluss leicht linkshaltend (5+, 6-) zu Stand in einer Gufel an 2 BH, 40m, 6(+), 6 BH, 2 NH. 4. SL: Über etwas brüchige Stufen (4+, vielleicht kurz 5-) in Kaminrinne und diese, teils auch links davon (4+) zu Stand in kleiner Scharte hinter Zapfen an zwei mit Seilstück verbundenen BH. 35m, 4+, 2 BH, 1 SU 5. SL: Schrofige Rampe links hinunter zum Stand an zwei BH auf Absatz rechts eines Kamins. 20m, 2, keine ZH. 6. SL: Über wasserzerfressenen Fels in den Kamin (5-), durch ihn (5+) und etwas leichter über ein paar Aufschwünge (5-, 4+) zu Stand an einem Ring-BH unter Schrofentrichter und rechts eines etwas höheren Turms. 50m, 5+, 4 BH, 1 Dübel ohne Lasche, 2 NH. Den Stand nach dem Kamin nicht gefunden. Über Schrofen zum Steig zur Meilerhütte; bei Schnee besser Abseilen mit dem großen Risiko des Seilverhängens. Erstbegeher: Schwaiger & Artmann, 1938 Abstieg: Im Winter am besten abseilen. Aber Achtung, dauert, da man ein Stück zurückklettern muss und sich in dem rauen Fels und durch ein paar Querungen das Seil garantiert verhängt. Wir denken über die Einrichtung einer Abseilpiste für das Frühjahr nach. Vom Einstieg mit Schi zur Hütte austeigen. Achtung bei durchweichtem Schnee! Im Sommer vom Ausstieg ein paar Meter über Gras und Schutt zu den Steigspuren, die vom Musterstein zur Meilerhütte führen. Dank einiger Steinmanndln ist die Orientierung bei gutem Wetter kein großes Problem. Bei Nebel oder Schnee schaut’s anders aus. Meist geht man auf der Südseite, aber nie zu weit vom Grat entfernt (unschwierig, erst ganz am Schluss rot markiert)! 15 -20 Minuten zur Hütte, eventuell kann man noch eine oder beide Törlspitzen mitnehmen. Der mehr oder weniger lange Rest erfolgt auf dem sich ziehenden Zustiegsweg. Wir brauchten 3½ Stunden zur Meilerhütte, 15 Minuten von der Hütte zum Einstieg, kletterten etwa 1¾ Stunden zum Ausstieg, seilten in direkter Linie ab, wobei sich aber das Seil verhängte, das Steffi in einer aufwändigen Aktion am nächsten Tag von oben barg. Eine weitere ½ Stunde zurück zur Meilerhütte.
0 Comments
Leave a Reply. |
Kategorien
Alle
Archiv
Dezember 2024
|