Oberhalb davon muss sich im Frühjahr ein ordentlicher Felssturz ereignet haben. Die Tour selbst ist nicht betroffen, aber links oberhalb des 2. Stands hängen noch ein paar gelbe Brocken absturzbereit über der „Till Ann“. Vorsicht in diesem Bereich! Nach kurzer, leichter Linksquerung (Am Anfang liegen noch ein paar Brocken des Felssturzes in der Wiese => vorsichtig queren und keinen Steinschlag auslösen!) folgt ein abdrängender Wulst mit Fingerloch und flachen Griffen, der immer irgendwie leichter ausschaut, als er sich klettern lässt. Ist halt zwingend frei zu klettern, und der Haken könnt etwas höher sein, aber da die Tour von unten erschlossen wurde, besser als nix. Die anhaltend schwierige und recht luftige 4. Seillänge bietet schöne Kletterei an rauem, meist festem Fels. Eine fast schon dolomitisch ausgesetzte Länge, die man nicht einfach raufrennt. Schauen, greifen, ziehen, mal ein bisserl links, mal ein bisserl rechts. Zahlreiche, eigentlich fast zu viele BH lassen die Sorgen aber nicht groß werden. Auf ein paar hohle Griffe sollte man sich auch einstellen und mit Umsicht klettern. Seillänge Nr. 5 beginnt vom Band weg gleich mit einem Überhang, den man am besten von links her angeht, um den Haken zu erreichen. Auch hier sind zwei kleine Wülste das Salz in der Suppe. Der nächste Stand ist am Wandbuch, in dem sich mittlerweile doch schon recht viele furchtlose Südwandgesichter eingetragen haben. Abgesehen von wenigen notorischen Nörglern (die es meistens auch nicht besser könnten) meist recht positive Kommentare. Vielen Dank, freut uns. Eine Seilschaft hat sogar einen gut gemachten Videoclip über die Tour auf youtube eingestellt: https://www.youtube.com/watch?v=4lvB357ycrc. Auch die letzte Seillänge bietet noch ein paar schöne Stellen (max. 5+), bevor man dann über Wiese, einen letzten Aufschwung und nochmals Wiese den Grat knapp unterhalb des höchsten Punkts erreicht. Aufgrund der schnellen Wetterverschlechterung nahmen wir den Regenbogen über Pfronten als Aufforderung für einen zügigen Abstieg an und liefen gleich weiter zur Abseilstelle. Hier begrüßten uns die ersten Regentropfen – die armen Seilschaften gegenüber! Von dort konnte man wirklich nicht sehen, wie schnell diese Schauerzelle daherkam. Und für nasse Seile und Klamotten dürfte es immer gereicht haben. Mit 30, 65 (+ ein paar Meter über Schrofen absteigen) und 60 Metern war das in wenigen Minuten erledigt, vor allem wenn in den steilen Wiesen der unteren zwei Abseillängen der erste abgelassen wird (was auch den Steinschlag erheblich reduziert). Es gibt mehrere Möglichkeiten, da sich mittlerweile zahlreiche Abseilstände diverser Qualität finden (vgl. Routenfoto mit einer etwas anderen Variante). "Lange" 60m Seile sind auf jeden Fall von Vorteil, sonst ist eine 4. Abseilfahrt nötig. Um kurz nach 11 kam dann bereits der erste kräftige Schauer mit kaltem Wind daher, hüllte die Rote Flüh ein und rauschte durchs Gimpelkar. Aber da waren wir schon wieder kurz vor dem Gimpelhaus. Der weitere Abstieg verlief dann dank einer längeren Aufhellung trocken und kaum war das Mittagsläuten vorüber, waren wir auch schon wieder im Tal. Glück gehabt, so gut passt’s selten.
0 Comments
Leave a Reply. |
Kategorien
Alle
Archiv
Februar 2025
|