0 Kommentare
Letzte Woche noch im T-Shirt in einer strohtrockenen Nordwand, ein paar Tage später Eiszapfen, Schneesturm und bis zu 40cm Neuschnee. Die früheste (und gleichzeitig beste) Herbstschitour, an die ich mich erinnern kann. Die Spuranlage war fast schon als anstrengend zu bezeichnen. In tieferen Lagen war der Schnee zwar schon etwas schwerer, dadurch kam es aber kaum zu Steinkontakt. Mit Schi waren wir heut weitgehend allein, nur ein paar versprengte Herbsturlauber stolperten verdattert durch die weiße Pracht. Sie hatten wohl "goldenen Herbst" gebucht. Wir hätten auch nichts gegen eine warme Südwand einzuwenden gehabt, aber die beiden Touren dieses kurzen Wintergestspiels haben trotzdem Spaß gemacht. Carpe Diem.
Da Tirol jetzt doch schneller als befürchtet, legal und völlig ohne Gschiss wieder für Bayern erreichbar ist, packten wir die Schitourenausrüstung noch einmal ein und fuhren in ein unvorstellbar ruhiges Ötztal. An der Grenze war nichts mehr von Kontrollen zu sehen und der Fernpass war so einsam, wie ich ihn nicht einmal aus Kindertagen kenne. Wird sich wieder ändern.
So, jetzt reicht‘s dann vorerst mal mit Schitouren nach fast 7 Monaten Felle aufziehen. Zum vorläufigen Saisonabschluss zog es uns noch einmal zu einer großartige Unternehmung in toller Allgäuer Landschaft auf einen der höheren Gipfel in der Ecke. So wild wie er klingt gab er sich heute nicht, der Große Wilde, aber wir hatten auch wirklich gute Frühjahrsbedingungen heute.
Jetzt ist er doch noch gekommen, der Frühlingswettersturz! Aber viel reißt das Bisschen Neuschnee auch nicht mehr raus, nachdem wochenlang alles abgetaut ist, was nur tauen kann. In Ermangelung höherer Passstraßen und angesichts nach wie vor geschlossener Grenzen, entschieden wir uns noch einmal für das in letzter Zeit angesagte Radl-Schi-Unddannimmernochtragen-Gewurschtel.
Und gleich nochmal, weil’s letzte Woche so schön war. Start am Wanderparkplatz hinter Schloss Elmau, 1010m und nach einem kurzem Stück zum Einfahren immer zügig mit Schi und Radl bergauf. Egal, ob die Schi am Rahmen befestigt sind (was natürlich jeden Karboneffekt zunichte macht) oder am Rucksack (was das Kreuz zunichte macht), es bleibt steil bis zur Wettersteinalm, 1464m (5,7km, 465hm).
Früher Start am Wanderparkplatz hinter Schloss Elmau bei Klais, 1010m und nach kurzem Stück zum Einfahren immer zügig mit Schi und Radl bergauf was der Wadlakku hergab. Kurz vor der Wettersteinalm kam dann endlich so auf 1420m der Schnee daher, so dass die Radln stehen blieben und die Schi bewegt wurden (420hm, 5km). Schon schade, dass ausgerechnet heuer so wenig von dem weißen Zeug liegt.
Start mit dem Bergradl am südlichen Ortsende von Bad Oberdorf (Grüebplätzle, Brücke über die Ostrach), 830m (€4,-/Tag). Zum warm werden zieht die gute Teerstraße gleich steil hinauf zur Alpe Hornbach, 1049m, ins Retterschwanger Tal. Entlang der Bsonderach geht es nun deutlich gemütlicher weiter, bis die Straße hinter der Ställenalp bei einer Furt (1150m) zum steilen Finale ansetzt.
Start mit dem Bergradl am hintersten Parkplatz in Hinterstein, 880m (€4,-/Tag) und gut 8 km auf guter Teerstraße und bei gemächlicher Steigung entlang der Ostrach zum Giebelhaus. Während der Auffahrt schöner Blick zum Wilden und kurz auch auf die Schneck Ostwand. Vom Giebelhaus, 1067m, rechts etwas steiler aber weiterhin geteert ins Obertal bis der Schnee kommt.
Landschaftliche großartige Tour mit längerem Mountainbikeauftakt. Wir starteten am Wanderparkplatz in Krün direkt an der Isar, ca. 860m. Nach der Isarbrücke geht es erst ein kurzes Stück bergab, bevor man dann dem Wegweiser „Fischbachalm“ folgend in meist angenehmer Steigung (unterbrochen von ein paar steileren Stichen) bergwärts kurbelt. Ohne Beschiss natürlich.
Schispaziergang alleine und vor der Arbeit mit Start um 4.00 Uhr in der Früh. Problemlos auf und neben der Kandahar bei mondheller Nacht zum Tröglhang und dann lang querend übers Kreuzeck zur Hochalm. Gerade recht zum nächtlich-einsamen dahinhatschen und träumen. Dort wurde es dann langsam hell, so dass ich mir den Hatscher über die Piste sparte und direkt zum Osterfelder Schlepper aufstieg. Herrlicher Sonnenaufgang.
Traumtour bei Traumwetter! Wir begannen unseren Aufstieg zeitig am Morgen an den Marienbergliften in Biberwier (1012m), querten die Piste (Wegweiser Biberwierer Scharte, Coburger Hütte) und folgten einer sparsam beschneiten Forststraße flach ansteigend ums Talegg herum. Kurz vor einer Wildfütterung (ca. 1120m) zieht der Weg stangengerade entlang einer ehemaligen Schneise aus Bergbauzeiten deutlich steiler durch den lichten Wald.
Arbeitsbedingt starteten wir unseren Aufstieg erst am Nachmittag am Parkplatz unterhalb Bichlbächle (ca. 1250m), was vom Wetter her aber eh wurscht war. Schnee lag von unten weg genug, was in diesem Winter ja keine Selbstverständlichkeit ist. Der Aufstieg war um diese Zeit natürlich schon eingespurt, allerdings mit Tausenden von sinnlosen Spitzkehren. Da der Schnee unten etwas pappig war, verzichteten wir unten aus stolltechnischen Gründen auf eine verbesserte Spuranlage und nahmen die Kickkehrentrainingseinheit an. Bei geschickter Routenwahl kann man auf ein Abschnallen der Schi bei der Bachquerung verzichten.
Rötspitz, Venedigergruppe, 3496m N-Wand „Das Gelübde“ M 5, WI 3, 80° und „FF-Ausstieg“ M 6, 400hm27/2/2020 Charakter: Schöner, eigentlich nur in zwei Seillängen anspruchsvoller Anstieg auf einen prominenten Ostalpengipfel. Von der einstigen starken Vergletscherung ist leider nicht mehr viel übrig. Da die Route recht abgelegen und vom Tal nicht einsehbar ist, lassen sich die Verhältnisse nur schwer vorher abschätzen, außer man stößt auf gepostete Bilder von Schitourengehern, die den Gratabsatz der Unteren Rötspitze von Zeit zu Zeit regelrecht überlaufen.
Als wir am letzten Wochenende von der Bleispitze so schön aufs Pitzenegg sahen (und das Wiestal noch deutlich mehr Schnee als gedacht hatte) peilten wir diese Tour als Auftakt für ein verlängertes Wochenende an.
Und schon wurde aus Pulver feinster Pappschnee bis über 8000m. Schade. Immerhin war‘s ein schöner Bergtag heute. Der Föhnsturm hielt sich in Grenzen, die Sicht war grandios. Im Wald und in tieferen Lagen geht’s der heuer ohnehin spärlichen weißen Pracht schon wieder an den Kragen, im freien Gelände ab 1300m schaut’s fast schon (oder noch) gut aus.
Nach mehr oder weniger ergiebigen Schneefällen unter der Woche nutzten wir am Samstag den ersten strahlenden und noch kalten Tag für eine schöne Pulvertour. Weder die Hintere Steinkarspitze noch das Tal des Karbachs wiesen eine Aufstiegsspur auf.
Wieder mal ein Nachmittagsspaziergang bei leider viel weniger Neuschnee als vorhergesagt, aber doch genug für eine unterhaltsame Schitour. Die 5cm Neuschnee unten in Oberammergau reichten gerade so, um mit Steigfellen loszulaufen. Eigentlich wie im November. Ein paar Schneeschauer sorgten während des Aufstiegs für ein paar Brösel Nachschub.
|
Kategorien
Alle
Archiv
Dezember 2020
|