Drüben steil und unter Umständen eingeweht hinunter in die große Senke des Gstans Pazins, ca. 2390m. Über steile Hänge querten wir fallend unter einem Felsriegel durch (der Sommerweg ist nun oberhalb) um nach dem tiefsten Punkt bei ca. 2300m wieder steil zum Sommerweg aufzusteigen, den wir bei einer kleinen, an einen großen Block gebauten Hütte überquerten (ca. 2390m, Gaiswasen). Erst etwas flacher, bald aber wieder recht steil stapften wir links aufwärts hinauf zum SW-Rücken des Stanskogels, den wir bei einem Wegweiser etwas oberhalb des Hirschpleissattels (ca. 2560m) erreichten. Dort trafen wir auf ein paar wenige Spuren, die vor einigen Tagen vom Almajurtal heraufgekommen waren. Wegen des ständigen auf und abs, Schi unter den Füßen, dann wieder am Rucksack und doch bald wieder anders herum, dauert die Quererei doch länger, als man bei den paar Höhenmetern meinen möchte. Dafür war es nun nicht mehr weit zum Vorgipfel, 2703m, allerdings legte der frische Föhnsturm noch einen Zacken zu. In der Senke nach dem Vorgipfel ließen wir die Schi zurück, querten nordseitig fallend um einen Felskopf herum und standen bald auf dem höchsten Punkt. Auf die paar Schritte zum etwas tiefer stehenden Gipfelkreuz verzichteten wir bei den Windgeschwindigkeiten gerne und stapften zurück zum Schidepot. Wäre auch zum größten Teil mit Schi möglich. Da die Felle noch aufgezogen waren, standen wir bald wieder auf dem Vorgipfel, wo sich das mittelhohe Schichtgewölk endlich dem Föhn geschlagen gab und der Sonne Platz machte. Mit viel Schneestaub im Gesicht wurden die Felle abgezogen, die Schischuh irgendwie in die vereisten Bindungen gepopelt und ab ging‘s.
Auch die letzten 100hm durch den steilen Wald zur Bodenalm, 1566m, hinunter war etwas speziell. Teilweise hart und nicht richtig eingefahren, aber immerhin mit genug Schnee. Nicht mal hier wollte der Wind schweigen, also gleich weiter. Schöne Firnhänge brachten uns hinunter zur Brücke und Abzweigung des Fahrwegs zur Mahdbergalpe, dann war schieben, skaten und schimpfen angesagt. Mehrere, auch längere Gegenanstiege und die wilde Querung einer gewaltigen Grundlawine (besser am Bach bleiben) rundeten das ganze ab, … … bevor zum Ausklang der 160hm-Anstieg von Boden hinauf nach Kaisers den Schlusspunkt setzte. Und, was soll man sagen? Wunderbar war’s natürlich trotzdem und nach dem ersten Radler war das eigentlich gar nicht sooo lang und der Gegenanstieg … Welcher Gegenanstieg? Insgesamt eine lange, wilde und einsame Tour, die eindeutig beweist, dass in den Bergen die kürzeste Linie zwischen zwei Punkten nicht immer die schnellste Verbindung bietet. Schon beim Aufstieg zum Kaiserjoch, aber erst recht bei der Querung zum Hirschpleissattele (Gleit- und Nassschneeproblematik!) und auch auf der teils steilen Abfahrt zur Almajuralm sollte der LLB am besten einen Einser auswerfen und der Schnee auf der Südseite ordentlich durchgefroren sein. Dass auch im Almajurtal beeindruckende Lawinen abgehen können, wurde uns eindrucksvoll gezeigt.
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März 2025
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