Wir entschieden uns für das hintere Martelltal als Ausgangspunkt, stiegen über den Fürkeleferner auf und fuhren absichtlich über den Zufallferner ab. Aufgrund des oft flachen Geländes entsteht so eine sehr lange 22km-Runde mit gut 1900hm, da immer wieder kurze Gegenaufstiege daherkommen. Momentan ist dank des österlichen Neuschnees alles sehr gut eingeschneit, selbst am Parkplatz lagen auf etwas über 2000m so ungefähr zwei Meter Schnee. Verkehrsschilder und Schneezeichen schauten nur noch teilweise oben raus und die Straße glich am Schluss eher einem tief eingeschnittenen Graben. Leichtsteigeisen, -pickel, Seil, Gurt und Spaltenbergungsequipment war dabei, man weiß ja nie. Und klein sind die Gletscher wirklich nicht. Steigeisen kamen auf den letzten Metern zur Zufallspitze zum Einsatz, wären aber nicht unbedingt nötig gewesen. Der Cevedale ging problemlos mit Schi bis zum Gipfelkreuz. Die Aussicht von dort oben reichte vom Wallis bis zum Wetterstein und bis weit in die Dolomiten. Auf jeden Fall eine schöne Hochtour, die mit etwas Kondition gut ohne eine Monate im Voraus zu buchende Schnarchanstalt auskommt. Dann ist man von den Bedingungen her deutlich flexibler und kann sich problemlos den besten Tag aussuchen, was um die Ostertage herum heuer sicher kein Fehler war. Mir persönlich hat der Palü besser getaugt, wenn’s schon auf einen Ultraklassiker und Modeberg par excellence gehen soll, aber das ist Geschmackssache. Talort & Ausgangspunkt: Parkplatz am Straßenende im hintersten Martelltal, 2051m; im Winter gratis. Route: Wir begannen unseren Aufstieg am Wendeplatz gegen 5:30 Uhr, was gut ausreichte. Je nach tageszeitlichem Temperaturanstieg eben. Mit Stirnlampen ging‘s in einer ½ Stunde auf gut ausgetretener Spur entlang des Sommerwegs durch lichten Wald auf und manchmal ab zur 2256m hoch gelegenen Zufallhütte. Weiter durch einen originellen Durchschlupf, dann seeehr flach talein, gelegentlich auch üppig abwärts, bis man endlich unter dem endlich etwas steileren Hang steht, der zur Marteller Hütte (2610m) zieht. Die bleibt nach einer weiteren Stunde links liegen, wieder elendsflach Richtung Zufallferner und links ab Richtung Fürkeleferner. Deutlich steiler geht’s über den Ferner unter der Ostflanke der Zufallspitze durch auf eine Schulter in deren SO-Grat auf ca. 3600m.
Abfahrt nach SW so weit nach hinunter, wie man eben wieder aufsteigen will und entweder zurück auf das vorher genannte Joch, wo man sich wieder in den Normalaufstieg einreiht. Ab dort ist mit stark erhöhtem Verkehrsaufkommen zu rechnen, da hier die Aufstiege von Norden (Casatihütte und Suldener Schigebiet) einmünden. Oder direkt über den mäßig steilen Südhang direkt zum Gipfel. 5-6 Stunden vom Martelltal zur Zufallspitze kann man schon rechnen. Zum Cevedale rüber hängt es davon ab, wie weit man nach Süden abfährt. So ca. ½ bis ¾ Stunde von Gipfel zu Gipfel. Insgesamt deutlich weniger anspruchsvoll, als der Palü. Nicht umsonst hat der Cevedale die Eigenschaft, der höchste mit Schi besteigbare Ostalpengipfel zu sein. Obwohl, wenn‘s passt, kann man von Ortler und Königspitze gegenüber auch ganz gut vom höchsten Punkt mit Schi abfahren. Abfahrt: Entlang des Aufstiegs; wenn – wie bei uns – der Schnee auf flacheren Hängen eher besser ist, ist es eine gute Möglichkeit, erst über den oben auch steilen Cedecgletscher Richtung Casatihütte abzufahren. Bald biegt man rechts auf den Zufallferner ab (einige Spalten) und deutlich flacher, teils Schuss, fährt man unterhalb der schönen Nordflanke der Zufallspitzen runter, bis man kurz vor der Marteller Hütte wieder auf die Aufstiegsroute trifft. Im Aufstieg ist diese Route etwa 2,5km länger als unser Aufstieg und somit per Definition ein Elendshatscher, dafür technisch etwas leichter. Steigeisen könnten aber auch hier auf den steilen Schlusshängen beider Gipfel nötig sein. Noch ein schöner Hang, dann geht’s mit einigem Gehaxl wegen der vielen Gegenanstiege zurück ins Martelltal,
0 Comments
Leave a Reply. |
Kategorien
Alle
Archiv
September 2024
|