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Piz Palü, Berninagruppe, ca. 3905m

25/3/2024

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Piz Bernina aus den Brüchen des Persgletschers
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Deutlich einsamer: Bellavista und Crast d’Agüzza
​Auch so ein Berg, dem man als halbwegs ambitionierter Alpinist einmal in seinem Leben aufs Haupt steigen möchte. Nach einer jugendlichen Berninaphase in den späten 1980ern war es bei mir auf jeweils verschiedenen Routen mittlerweile die vierte, bei Christine die erste Audienz, die uns seine Prominenz gewährte. Auf eine Hüttennacht hatten wir keine Lust, für einen kompletten Fußanstieg fehlte uns der sportliche Ehrgeiz und für eine lauschige Biwaknacht einige Grad Celsius. Folglich gönnten wir uns eine Auffahrt mit der Diavolezzabahn und konnten so den mit Abstand schönsten Tag der Karwoche optimal nutzen. 
​Mit einem satten Gegenanstieg dort hinauf bleiben immer noch genug Höhenmeter. Der anfängliche Trubel verläuft sich bald, denn nicht alle der maximal möglichen 105 Passagiere der ersten Gondel haben den Palü zum Ziel (höchstens 102 oder 103). Und wo kann man schon so bequem und ausgeschlafen einem Fast-Viertausender auf den Pelz rücken und je nach Abfahrtsvariante bis über 2000 Abfahrtshöhenmeter genießen? Am Gipfelgrat oberhalb des Schidepots besteht dann trotzdem Staupotenzial, da der Berg natürlich eine alpenweite Anziehungskraft ausübt, 
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Ungefährer Routenverlauf, gesehen von der Diavolezza
​und nicht alle Aspiranten die ganz ordentliche Höhe gleich gut vertragen oder täglich mit Steigeisen durch die Landschaft springen. Aber mit etwas Geduld und/oder halbwegs antizyklischem Verhalten ist auch das zu bewältigen. Gefährlich kann’s trotzdem werden, wenn jemand im steilen Hang oberhalb des Schidepots stolpert und mit annähernder Fallgeschwindigkeit 150hm bis in die oberste Gletschermulde hinunterrauscht. Wir mussten während unseres Abstiegs leider so einen kapitalen Sturz über die etwa 40°-45° steile Flanke beobachten - wer so was live gesehen hat, zieht das Gehen am kurzen Seil in so einem Gelände nie mehr in Erwägung. 
So wie es den wegkatapultiert hat, da macht selbst der geschulteste Kurzseilprofi rein gar nichts mehr, von der erhöhten Mitreißgefahr Unbeteiligter ganz zu schweigen. Trotz mehrerer Überschläge ist glücklicherweise nichts weiter passiert, ein Helm war immerhin dabei – im Rucksack am Schidepot: die Abfahrt hatte schließlich noch nicht begonnen … Einige der zwangsläufigen Beobachter sind doch ins Grübeln gekommen, ob es sinnvoll ist, diese Passage zu fünft gleichzeitig am Seil gehend zu bewältigen.
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Verläuft sich
​Da wir im ersten Kontingent waren, hatten wir sogar eine wirklich schöne Abfahrt bei teilweise ordentlichem Powder, die weiten Gletscherhänge boten noch einigen Platz für eigene Spuren. Wer’s lieber etwas ruhiger haben möchte, der wählt den anspruchsvolleren und längeren Anstieg über die Fortezza und erreicht den Gipfel von der anderen Seite. Auf jeden Fall eine tolle Schihochtour bei Topwetter und gutem Schnee mit Sicht vom Monte Rosa bis zur Zugspitze und von den Churfirsten bis zur Pala – hat man auch nicht alle Tage.
​Charakter: Wenn auch Pers- und Morteratschgletscher ordentlich an Volumen und Länge verloren haben, immer noch eine beeindruckende Schihochtour auf einen der formschönsten und bekanntesten Berg der ganzen Alpen. Gehört deshalb wohl auch zu den meistunterschätzten Anstiegen der Alpen. Passieren kann natürlich immer und jedem etwas, aber ein sicherer Umgang mit Schi in Auf- und Abstieg, eine solide Steigeisentechnik und Grundlagen der Spaltenbergung sollten auf so einer Tour eigentlich schon vorhanden sein und nicht erst hier geübt werden. 
​Selbst bei sehr guten Bedingungen kann man noch weit fallen. Erstaunlich auch, wie viele Alleingeher auf diesen ordentlich spaltigen Gletscherflächen herumrennen.
Unsere Variante kommt auf gut 1500hm (auf 12 km), mit Abfahrt durchs Val Morteratsch und bei Verzicht auf den Hauptgipfel deutlich weniger (-370hm), bei Fußanstieg über die Diavolezza +900hm, von Morteratsch +850hm. Da wird’s dann schon sportlich. Der kürzeste Fußanstieg startet am Berninapass und bringt einen bei sicheren Verhältnissen über die Forcla Trovat nach etwa 1700hm zum Gipfel.
​Talort & Ausgangspunkt: Pontresina/Oberengadin => Diavolezzabahn Talstation, 2093m, an der Berninapassstraße
Route: Gemütlich erst mal mit der Diavolezzaseilbahn, ein Riesenkasten, auf 2973m und ruppige, teils gar nicht so flache 270hm hinunter zum Persgletscher. Auf etwa 2725m wird angefellt (N46° 24.187' E9° 57.948'), und dann geht man erst flach, bald aber angenehm steil über die heuer üppig verschneiten Gletscherhänge immer auf die drei (dank abtauender Gletscher mittlerweile eigentlich vier) Palüpfeiler zu. Unter der Nordwand des Piz Cambrena durch, auch die Fuorcla Pers-Palü bleibt liegen …
​​und nach einer recht fotogenen Spaltenquerung steht man schon im obersten Gletscherbecken auf etwa 3400m. In ein paar weiten Kurven liegt auch dieses bald unter uns und nahe P. 3731 steigt man auf einen flachen Absatz am Beginn des sich aufsteilenden NO-Grates aus. Schidepot, Steigeisenanziehplatz (3719m, N46° 22.722' E9° 58.163'), kurze Pause und weiter über die Himmelsleiter des NO-Grates; momentan guter Trittschnee, ebensolche Spur und etwa 40° steil. Für sichere Schifahrer und unter Beachtung ausgewehter Hartschneepassagen auch mit Schi möglich. 
​Kurz flach, am Schluss wieder aufsteilend und immer etwas ausgesetzt steht man bald auf dem Ostgipfel (3879m, N46° 22.738' E9° 57.884', 450m vom Depot), kurzer, harmloser Abstieg in die Scharte vor dem Mittelgipfel (ca. 3840m, N46° 22.717' E9° 57.764', 230m) und über den ebenfalls wunderbaren, aber teils etwas ausgesetzten Grat in wenigen Minuten zum höchsten Palügipfel (3905m, N46° 22.727' E9° 57.603', 260m). Wir brauchten vom Anfellplatz mit zwei kurzen Pausen gute 4 Stunden ohne uns übermäßig zu plagen, dürfte ein ganz guter Mittelwert sein. 
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Gepflegt ins Tal; Piz Lagalp
​Abfahrt: Entlang des Aufstiegs; unterhalb der Diavolezza entweder über Pers- und Morteratschgletscher, am Schluss viel Schieberei bis Morteratsch und ggf. per Bahn zurück zur Diavolezzabahn oder wieder 270hm aufsteigen und herrliche Panoramaabfahrt über die Diavolezzapisten (rot oder schwarz) zurück zur Talstation. Beide Varianten sind ungefähr gleich schnell, je nach Lust und Laune. Auf der südseitigen Abfahrt zur Alp Grüm sahen wir niemanden.
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