Munt Buffalora, Ortlergruppe, 2627m

Am Nordrücken des Munt Buffalora kurz unter dem Gipfel

Piz Daint von der Alp Buffalora

Seltsames Wetter mit viel Wind und immer wieder wenig Sicht, dazu eher interessante Schneequalität. Andererseits eine herrliche Stimmung, so dass wir zum Nichtstun auch keine Lust hatte. Genau dafür war dieser kleine Berg mit dem interessanten Namen wie geschaffen. Bei einer Besteigung des Piz Daint gegenüber war er im Gedächtnis für solche Verhältnisse abgespeichert und heute wieder hervorgekramt worden. Zu den momentanen Bedingungen dort: Unten in Zernez liegt kaum noch Schnee, von Talabfahrten in Scuol kann man nur noch träumen, ab 1600m ist es aber ordentlich weiß. Viel Südwind, der dort für große Schneemengen, bei uns dagegen für Föhn ohne Ende sorgte, macht Steinkontakt fast unmöglich.

​Charakter: Kleine, relativ leichte und bei vernünftiger Spuranlage nicht sehr lawinengefährdete Schitour an der Grenze des Schweizer Nationalparks. Nord- und nordostseitig; kurzer, lichter Waldgürtel, ansonsten freie Hänge. Bei schlechter Sicht kann die Orientierung auf den freien Hängen schwierig werden; wenn die Lawinenbedingungen angespannt sind, sollte man einen weiten Bogen um den Steilen, ostseitigen Gipfelhang machen. Ideal bei wenig Zeit, unsicheren Wetterverhältnissen oder in Kombination mit dem Piz Daint gegenüber. Kurze 660hm, vielleicht auch deshalb recht beliebt.

An der bis zum First eingeschneiten Hütte auf 2194m; Rechtsbogen zum Gipfel

Piz Daint und Ofenpass

​Talort & Ausgangspunkt: Zernez/Unterengadin => Gasthaus Buffalora auf der Schweizer Seite der Ofenpassstraße, 1968m
Route: Vom Gasthaus südlich hinunter zur Ova dal Fuorn und über flache Wiesenhänge zur Alp Buffalora, 2038m. Ein mäßig steiler Alpweg führt durch lichten Zirbenwald auf einen Rücken, der uns rechts zu einer kleinen Hütte auf 2194m bringt. Schöner Blick zur Normalroute auf den Piz Daint, die hier links abzweigt. In weitem Rechtsbogen einen steileren Hang umgehend auf eine Verflachung (ca. 2400m). 

​Nun bei sicheren Verhältnissen steil und direkt in ein paar Spitzkehren zum Nordgipfel (Kreuz) oder flacher und sicherer wieder rechts ausholend zum Nordrücken und ebenfalls zum Kreuz. Der 3 Meter höhere Südgipfel ist in wenigen Minuten und ohne Probleme zu erreichen, bringt aber keinen Mehrwert. 1-1½ Stunden von der Passstraße.
Abfahrt: Entlang des Aufstiegs oder bei sichern Verhältnissen über den Osthang. Auch wenn’s nur ein relativ kleiner Berg ist, bietet er viele Abfahrtsmöglichkeiten. Nur auf der Westseite gelten die strengen Nationalparkregeln (Schitourenverbot).
Ausblick: Da ist noch lang Winter, vor allem wenn die angekündigten Schneefälle über Ostern so üppig ausfallen wie angedroht ...