Der Grat ins Reither Joch ist üppig verwächtet – schön anzuschauen, aber nicht ganz ungefährlich. Der Gipfelaufbau selbst bot aufgrund des Tauwetters der letzten Tage bis in höhere Lagen gut gesetzten Stapfschnee mit einem leichten Harschdeckel. Leider die Schi im Joch stehen lassen; wäre heute recht gut zum Abfahren vom höchsten Punkt gegangen. Los war trotz Ostern, sonnigem Wetter, spätem Start wegen der leidigen Zeitumstellerei und gutem Schnee überhaupt nichts. Aber Ostern macht man scheinbar Hochtouren. Haben wahrscheinlich viele ihre Hüttenreservierung im Schneesturm am Hauptkamm abgesessen … Uns war’s recht: vor uns war niemand und bei der Abfahrt trafen wir auf einen einzigen Tourengeher. Na dann, frohe Ostern! Charakter: Der formschöne Hausberg über Seefeld bzw. Reith ist im Sommer relativ problemlos zu besteigen, im Winter ist diese steile Pyramide durchaus anspruchsvoll und verlangt sehr sichere Lawinenverhältnisse, eine dementsprechende Beurteilung derselben und bei hartem Schnee Erfahrung und passende Ausrüstung (ggf. Pickel und Steigeisen) für einen steilen Anstieg im Absturzgelände (35-40° auf 170hm). Daher ein eher selten bestiegenes Winterziel, auch wenn gleich nebenan im Seefelder Schigebiet der Bär steppt. Über die Nördlinger Hütte verirrt sich um diese Jahreszeit auch kaum jemand. Sollte aber alles passen, kann man vom Gipfel mit Schi abfahren. Talort & Ausgangspunkt: Seefeld/Tirol; Talstation des Seefelder Schigebiets „Rosshütte“, 1234m Route: Gemütlich erst mal über die Piste zum Härmelerkopf, 2224m. Sollte noch Schibetrieb sein, kann man ab der Bergstation der Hochangerbahn rechts über lichten Wald und oben bei guten Bedingungen mehr oder weniger direkt über die steilen Westhänge aufsteigen (30-35° auf 200hm). Am Minigipfelkreuz des Härmelerkopfs am besten die Felle abziehen und am Grat entlang ins Reither Joch, 2197m abfahren; läuft einigermaßen. Achtung: Riesenwächten Richtung Nordosten (Reither Kar). Am Joch entweder Schidepot oder, bei idealen Bedingungen, mit aufgebundenen Schi oder mit ein paar steilen Spitzkehren zum obersten Westgrat und zum höchsten Punkt. Abfahrt: Mehr oder weniger entlang der Aufstiegs, Alternativen verrät die AV-Karte 5/1 „Karwendel West“.
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Februar 2025
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