Da die nächste (und diesmal wohl mächtige) Kaltfront anklopft, beschlossen wir, uns ganz langsam weiter Richtung Heimat zu bewegen. Da Christine Kalk bevorzugt und ich den Mirroir d’Argentine im südwestlichsten Eck der Berner Alpen schon lange einmal kennlernen wollte, kurvten wir vom Gran Saint Bernard hinunter ins Rhônetal bis Bex und durch sehenswerte Dörfer wieder hinauf ins schöne Almgelände von Solalex. Bei der Auffahrt bietet sich immer wieder ein schöner Blick Richtung Dents du Midi und Teile des Mont Blanc Massivs.
Schwierigkeit: Meist um 4, manchmal auch etwas leichter, bei freier Kletterei je eine kurze Passage 5+ (2. SL), 6+ (4. SL) und 5 (5. SL). Wenn man über die „Directe“ aussteigt, wartet die letzte SL mit einem kurzen 5- Bauch auf. An der Haute Corde lohnt es sich unbedingt, für zwei kurze, sehr gut abgesicherte SL in allerbestem Erosionsrillenfels noch einmal, die Seile auszupacken (je 20m 6+/7-, je nach Topo und 2, weiter rechts 4+). Sanetsch lässt grüßen. Material: Die Stände sind mit je einem großen geklebten Ringbohrhaken, einem Expressanker mit Edelstahlring und zwei alten Ringbohrhaken für großen Andrang ausgerüstet, dazwischen stecken ausreichend BH (Edelstahl-BH mit Schlagbolzen). Klemmzeug lässt sich zwar gut einsetzten, ist aber aufgrund der geringen Schwierigkeiten kaum nötig, dafür 10 Express und die übliche Alpinkletterausrüstung. 60m-Doppelseil schadet nicht, gute Abstiegsschuhe und eventuell leichte Stöcke auch nicht. Erschließer: F. Delisle, Ch. Rathgeb, A. Moreillon, 1926 Topo/Route: Gute Topos findet man entweder in “Plaisir West” von Filidor oder im Panico „Best of genuss Band 3“. Die Bewertungen divergieren zwar etwas, im Großen und Ganzen passts aber. Im rechten Ast des Y bewertet Filidor anfangs etwas zu schwer, Panico an dessen Ende eher etwas zu leicht. In beiden Topos sind leider keine Längenangaben vorhanden, was aber auch kein Problem ist, da stets nach 30-40m ein Stand kommt. Nur in der 3. SL auf dem großen Band wäre es hilfreich gewesen zu wissen, dass man dort gut 50m zum Stand unterwegs ist und im zweiten Teil der Länge eher ansteigt als quert. Abstieg: Vom Ausstieg auf Steigspuren am besten immer am Grat entlang (max. 2, viele Riesenedelweiß!) bis zur Scharte vor der SW-Kante der Haute Corde. Nun entweder rechts herum auf Steigspuren zum Gipfelkreuz oder auf einer der kurzen, gut gesicherten Kletterrouten. Vom Gipfel auf gutem Wanderweg über den NO-Rücken Richtung Col de la Poreyrette, 2042m. Etwas vorher zweigt links ein Steig zu einem etwas westlich des Cols gelegenen Seelein ab (N46° 16,878‘/E07° 09,199‘). Erst durch ein flaches Tal, dann ausgesetzt und steil auf teils blau bezeichnetem, gutem Steig hinunter zu den Wiesen oberhalb Solalex. Bald trifft man auf den beschrifteten Block am Zustiegsweg. Auf diesem zurück zum Parkplatz (ca. 1½ Stunden bei gemütlicher Gehweise). Bequemer aber weiter (dafür mit Einkehrmöglichkeit) kann man natürlich auch um den Tour d‘ Anzeinde östlich herum zur gleichnamigen Alp und über deren Erschließungsweg zurück ins Tal latschen.
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September 2024
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