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Nordchile: Hohe Berge über der Atacama

9/8/2019

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Parinacota vom Lago Chungara
Das Ziel unserer Träume lag in diesem Sommer auf einem für uns bisher unbekannten Kontinent: Südamerika. Hier ein kurzer Überblick über Reiseverlauf und Berge. Für Interessierte werden wir diese in den nächsten Wochen detailliert und mit GPS-Tracks aufbereiten.
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Pazifik bei Iquique
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Kurven verlernt man bald
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Pelikane bei Iquique
Nach einer langen Anreise (München-Madrid, 2h 20‘, Madrid-Santiago de Chile, 12h 30‘, Santiago-Antofagasta, 1h 30‘), die sich trotz erträglicher Aufenthaltszeiten an den Zwischenstationen doch bald auf 30 Stunden aufsummierte, verließen wir gespannt das Flugzeug. Die Einreiseformalitäten sind für EU-Bürger sehr unkompliziert, erfordern bis auf ein kleines Einreiseformular (erhält man an Bord) keinerlei Papierkram und nehmen insgesamt nur wenige Minuten in Anspruch).
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Iquique und eine der höchsten Sanddünen der Erde
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El Gigante de Tarapaca
Ähnlich simpel verlief die Übernahme des bereits von daheim aus reservierten, geländegängigen Pick-ups. Nach einer Hotelnacht in Chiles zweitgrößter Stadt (20km N-S-Erstreckung, schmal und lang wie das ganze Land, ca. 350 000 Einwohner) wurde erst mal eingekauft, um Ausrüstung und Verpflegung für den äußerst dünn besiedelten Norden zu ergänzen.
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Arica
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Ab 1000m ist man über dem Küstennebel
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Viel wächst nicht
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Kakteen bei Putre
Supermärkte gibt es en masse, das Sortiment weicht kaum vom gewohnten ab und auch die Preise sind ähnlich. Hardware von Ersatzkanistern bis hin zu Gaskartuschen findet man in den Baumärkten in allen Großstädten. Mit viel Essen, 50l Trinkwasser und 65l Diesel auf der Pritsche ging es nach etwa 800km entlang des Pazifiks von Arica hinauf ins Gebirge im Dreiländereck Peru – Chile – Bolivien.
Nach ein bisschen Sightseeing (Düne von Iquique, Salpeterstädte, Geoglyphen, …) war die Gegend um Putre, 3500m unsere erste Anlaufstelle. Dort bestiegen wir zur Akklimatisation das Kreuz von Putre, etwas über 4000m und den Cerro Jurasi, 4840m, genossen die etwa 40°C warmen Thermalquellen von Jurasi und wechselten ins nächste, über 4000m hohe Stockwerk bei Parinacota.
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Yareta am Cerro Colorado
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Hasenmaus beim Sonnenbad
Mit dem Guaneguane, 5114m und dem Larancagua, 5440m gelangen uns die beiden ersten Gipfel über 5000m und auch die Schlafhöhe stieg auf knapp 4700m. Nach einem Erholungstag um die Seen und Lagunen von Parinacota mit vielen Tieren, Vögeln und auch Pflanzen fuhren wir von der bolivianischen Grenze zur Basis des aktiven Vulkans Guallatire.
Dank Geländewagen und Untersetzung erreichten wir ohne einen Schweißtropfen auf einer ehemaligen Minenstraße knapp 5200m, errichteten dort unser Camp und bestiegen am nächsten Tag den vergletscherten Nordgipfel, 6045m. Der wenig höhere Hauptgipfel fiel den aus 12 Fumarolen ausgestoßenen Schwefeldämpfen zum Opfer. Nun fühlten wir uns fit für den Parinacota, wohl einen der schönsten Vulkane der Welt.
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Laguna de Cotocotani
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Volcan Guallatire
Auch dieser Berg stellt im Vergleich zu den alpinen Schwierigkeiten fahrtechnisch deutlich höhere Ansprüche. Ohne Kompressor war im tiefen Sand auf 4900m Ende mit Bleifuß (Basecamp), auf 5450m errichteten wir an der Schneegrenze ein Hochlager und auf 5800m war leider Schluss mit unserem Höhenflug. Wir blieben im bösartigen Büßerschnee einfach stecken.
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Büßerschnee kurz unterm Guallatire
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Schwefelfumarolen am Gipfel
Etwas angefressen bewegten wir uns vorbei am Salar de Surire und Salar de Huasco (Flamingos!) zum Grenzort Ollagüe. Hier kann per 4x4 erneut in große Höhen vorgestoßen werden. Am Aucanquilcha, 6176m, fuhren wir auf einem teilweise extrem groben Track bis 5075m, mit etwas Risikofreude (oder einem zweiten Fahrzeug für den Fall der Fälle) sind sogar 5500m drin.
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Hochlager am Parinacota
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500hm im hüfttiefen Büßerschnee? Nein danke!
Im Gipfelbereich findet man Reste der höchsten Seilbahn der Erde (Bergstation auf 5850m) und die aufgegebenen Abbauflächen der höchsten Schwefelmine der Erde. Gearbeitet wurde bis in den Gipfelbereich. Weiter führte uns der Weg zum Geysirfeld von Tatio, wo auch endlich wieder ein Bad im Thermalwasser anstand. Um San Pedro herum hatten wir auch die einzigen Tage, wo außer uns wenigstens noch ein paar Leute zu sehen waren.
Aufgrund großer Kälte und Wind bestiegen wir mit dem Bilderbuchvulkan Curiquinca, 5722m und dem Toco, 5604m, etwas kleinere Berge, die optisch ohnehin mehr irgendwelchen Schuttbuckeln im Karwendel gleichen. Höhe und Kälte sieht man halt nicht. Nachdem wir in San Pedro die Lebensmittelvorräte aufgefüllt hatten (die Dieselkanister bereits in der Bergbaustadt Calama) fuhren wir den riesigen Salar de Atacama entlang nach Süden.
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Allgegenwärtig
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Der Guallatire von Guallatire
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Flamingos am Salar de Surire
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Wasser: 35°C, Luft: 5°C
Unseren Versuch, den Llullaillaco zu erreichen, gaben wir bald auf. Die Kupfermine Escondida hat sich so ausgebreitet, dass unsere Zufahrtsbeschreibung samt Koordinaten hinten und vorne nicht mehr passte. Man muss sich jetzt dem zweithöchsten Vulkan der Erde wohl schon weit vor der Mine und eher auf der Nordanfahrt nähern.
Da wir keine Lust auf viel Sucherei hatten, legten wir zwei weitere Fahrtage durch die Atacama ein und fuhren weiter in den Süden Richtung Paso San Franzisco an der argentinischen Grenze. Dort versuchten wir uns an einer Winterbesteigung des Ojos del Salado, 6893m, die aber in zwei Anläufen auf etwa 6200m grandios an Windgeschwindigkeiten um 100km/h und Temperaturen gut unter -20°C scheiterte.
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Auftauen der Wasserflasche am Morgen.
Nach etwas Sightseeing an der allein schon wegen der unwirklichen Farbe sehenswerten Laguna Verde ging’s langsam zurück nach Antofagasta. Da nach unserem Geschmack am Ende der Reise kein gescheiterter Versuch sondern ein schöner Gipfel stehen soll, bestiegen wir trotz nach wie vor niedriger Temperaturen
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5000m und kein Mensch siehts; BC am Aucanquilcha
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Sonnenuntergänge vom Allerfeinsten
und hohen Windgeschwindigkeiten den Volcan Dona Inez, 5095m, hoch und abgelegen über dem Salar de Pedernales. Aufgrund der deutlich geringeren Höhe gerade noch machbar. Über die netten Küstenorte Chanaral und Taltal gondelten wir zurück nach Antofagasta, von wo wir nach zwei weiteren Tagen wieder die lange Rückreise antraten.
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Aucanquilcha, 6176m
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Sauber kalkulieren!
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Geysire bei Tatio
Fazit: Sehr eindrückliche Rundreise durch die Atacama und das anschließende Altiplano. Alle Gipfel dort sind bergsteigerisch völlig unkompliziert und, außer im äußersten Norden, unvergletschert. Steigeisen und Pickel kamen auf hartem Schnee immer wieder zum Einsatz, Seil und Klettergurt blieben im Auto.
Ein windstabiles Expeditionszelt, warme Schuhe und Bekleidung waren aufgrund des windigen, kalten Südwinters unverzichtbar, ebenfalls eine durchdachte Versorgung mit Lebensmitteln und Sprit. Gerade im Winter ist der Norden noch menschenleerer als sonst (1100km von Tankstelle zu Tankstelle!), wenn man keinen Schnee zum Schmelzen findet oder zu wenig Wasser dabei hat, bleibt nur der Rückzug.
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Lincancabur, Prachtvulkan über San Pedro
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Tal des Rio Saltado bei Diego de Almagro
Bei Jahresniederschlägen von unter 1 mm fließt nicht viel und wenn, dann ist das Wasser schwefel- oder salzhaltig. Zu allem Überfluss neigen die Wasserkanister dazu, über Nacht durchzufrieren, wie auch alle anderen Flüssigkeiten. Auch sollte man sich auf sein Fahrzeug verlassen können (oder gleich mit zwei Autos unterwegs sein), denn zur nächsten Werkstatt oder auch nur zum Reifenflicker ist es weit, Handyempfang ist auch nicht gerade flächendeckend vorhanden.
Ein zweiter Ersatzreifen würde beruhigen, unser Vermieter konnte oder wollte aber keinen auftreiben. Ansonsten waren wir mit unserem Vermieter (Europcar) und unserem robusten und erstaunlich sparsamen Pickup (VW Amarok) sehr zufrieden. Beim Flug aus Deutschland kommt man, wenn man nicht ewig unterwegs sein will, um Iberia (leider) nicht herum: der Service an Bord ist zumindest in der Holzklasse eher mäßig,
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El Muerto vom Rifugio Atacama
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Kalt, kalt, kalt
das Platzangebot für langbeinige Menschen vor allem auf den kürzeren Strecken eine Menschenrechtsverletzung (oder Buße für Flugzeugbenutzung?), dafür waren 2x23kg frei und die Toleranz beim Handgepäck hoch. Alles an Ausrüstung, was man nicht mitschleppen will oder kann, bekommt man zu ähnlichen Preisen in Super- und Baumärkten in allen größeren Städten. Nur der Liter Diesel ist mit 75ct deutlich billiger als bei uns.
Gaskartuschen in allen Größen sind problemlos erhältlich, allerdings kein Wintergas, was uns ab 5500m gelegentlich Probleme bereitete. Die Ersatzkanister schenkten wir beim letzten Tankstopp dem Tankwart. Pesos bekommt man problemlos mit EC oder Kreditkarte, chilenische Banken wollen allerdings pro Abhebung oder Kartenzahlung etwa 2% der Summe für sich, Euroumtausch ist in jedem größeren Ort möglich.
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Ojos del Salado im Staubsturm
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Laguna Verde
Die Nächte verbrachten wir (bis auf Anfang und Ende) ausschließlich im Zelt, was in den menschenleeren Bergen sowieso kein Problem ist, aber auch an Fahrtagen leicht geht: Über eine Piste ein oder zwei Kilometer weg von der Straße, Zelt aufgestellt und gut ist‘s. Privatgrund sollte man ohne Rückfrage natürlich vermeiden, aber das ist meist mit Schildern kenntlich gemacht und sehr selten der Fall.
Sämtliche Berge sind ohne kostenpflichtiges Permit besteigbar, höhere Grenzberge dürfen von Ausländern nur mit einer problemlos und kostenfrei erhältlichen Genehmigung von DIFROL (www.difrol.gob.cl) bestiegen werden. Wir hatten den Wisch für alle Berge über 5800m beantragt und zügig per Email erhalten, wurden aber nicht ein einziges Mal von Polizei oder Nationalparkrangern danach gefragt.
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Volcan Dona Inez
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Salar de Pedernales
Im Winter sind scheinbar all diese Kontrollstellen verwaist. Auch am Ojs del Salado, der angeblich als einziger Berg in Chile ein Permit von ca. US $ 200,- erfordert, sahen wir keine Menschenseele. Im Land orientierten wir uns analog (1:400 000 Mapa Turistico von Chiletur Copec Nr. 1 und 2, recht genau) und digital (sehr gute, vom Handynetz unabhängige, kostenlose Straßenkarte für die App Maps.me
und in den Bergen mit der Chile Topo GPS Karte Garmin von navitracks; grafisch wenig ansprechend, zeigt dafür jeden Weg, Äquidistanz 10m). Noch ein Wort zur Sprache: mit Englisch geht nur selten was, ein paar Brocken Spanisch sollte man parat haben, sonst wird man nicht glücklich. Für Leute, denen Kälte und Wind nichts ausmacht,
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Salar de Pedernales
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Rohstoffe in jedem Berg
die gerne mal ihre Ruhe haben und auch mit wetterbedingter Umkehr leben können ist der Norden Chiles im August eine tolle Sache. Es gibt wohl kein Land, wo man so leicht an eine so große Auswahl von 6000ern herankommt. Aufgrund der sehr zurückhaltenden Fahrweise der Chilenen und der meist sehr einfachen Orientierung ideal als stressfreie Individualreise möglich,
die technisch einfachen Berge machen für Leute mit Berg- und Höhenerfahrung eine Agentur in unseren Augen überflüssig. Wer auf die Berge will, braucht allerdings einen Geländewagen und etwas Erfahrung in dessen Nutzung. Öffentliche Transportmittel (Flugzeug und Fernbusse) sind vorhanden, enden aber meist 17 Tagesetappen vor dem Berg.
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Antofagasta, la Portada
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Sternhimmel über der Atacama nach zweistündiger Belichtung
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