Heute lieber nicht und über den Hatscher außen herum erst Richtung Hinterer Brochkogel, dann am Mitterkarjoch vorbei zum Ansatzpunkt des mittlerweile völlig aperen SW-Grates des Hauptgipfels. Obwohl die Eiswandln an Wildspitze und Brochkogel weitestgehend verschwunden sind (vgl. Foto von 1994 und 2008), gibt es immer noch beeindruckende Eisbrüche zu bewundern. Auf ca. 3670m blieben die Schi dann liegen, dafür kamen die Steigeisen an die Schuhe und bereits 10-15 Minuten später steht man oben auf dem höchsten aller Tiroler. Eine Stelle im 1. Grad, der Rest ist steiles, teilweise vereistes Gehgelände. Aufgrund des starken Windes hatten wir den Gipfel sogar für uns allein. Auch selten. Nachdem die Bombenaussicht studiert war, stapften wir den Grat wieder zurück, wedelten auf dem hart und glatt verpressten Schnee zurück ins flache Gletscherbecken am Mitterkarjoch und querten in diesen 3470m hohen Übergang nach Vent. Dort kamen die Schi an den Rucksack, denn die etwa 45° steile Südrinne ging leider nicht durch. Dafür lagen die Drahtseile und Klammern weitgehend frei. Auch das Süd- bzw. SW-Couloir vom Schidepot unterm Wildspitzgipfel ist heuer problematisch: Die Einfahrt ginge zwar, aber im unteren Teil hat eine Grundlawine ganze Arbeit geleistet. Da brauchts erst wieder einen Meter Neuschnee oder auch zwei bis das wieder geht. Egal, wir nahmen auf 50hm den Klettersteig und fuhren dann auf den Resten des Mitterkarferners das gleichnamige Kar zur Breslauer Hütte, 2840m, hinunter. Die Schneequalität sah fürchterlich aus: ausgeweht, jeder Moränenrücken, jeder größere Stein ist frei, viele Windgangeln. Trotzdem ganz gut fahrbar. Den Rest des herrlichen Tages genossen wir in der Sonne vor dem wunderschönen und gut ausgestatteten Winterraum der Hütte. Am nächsten Tag ging‘s wieder hinauf zum Mitterkarjoch - der Hintere Brochkogel musste leider links liegen bleiben - und in teilweise noch richtig schönem Pulverschnee zurück auf dem Weg des Aufstiegs ins Schigebiet. Von dort folgte eine gepflegte 1400hm-Abfahrt hinunter nach Mittelberg. Für diesen Winter gar nicht schlecht.
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Februar 2025
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