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Westliche Zwerchwand, Tannheimer, 2042m, S-Wand „Zwerchen-Anni“, 6 & Gimpel SO-Vorbau „Morgenstund“, 5+

30/11/2020

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Erste Abseilstelle an der westl. Zwerchwand
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Kühl schaut’s aus im Tal und an der Krinnespitze
Wieder so ein grandioser Spätherbsttag mit Eisestemperaturen im Tal, ein paar Bröseln Schnee auf der Nordseite und fast schon T-Shirttemperaturen in den südseitigen Tannheimer Wänden. Bereits am Ende des Fahrwegs stiegen die Temperaturen deutlich und oben am Gimpelhaus war es bereits sonnig warm. Der Weg war trotz des Schneefalls vor ein paar Tagen trocken und schneefrei, nur im Schatten hinter dem Haus und auf der N-Seite des Gimpelkars lagen ein paar Zentimeter.
Vom Gedenkkreuz stiegen wir über Steigspuren direkt über die herbstlich braunen Wiesen hinauf zum Einstieg im linken Wandbereich. Zahlreiche Silberdisteln hatten das vergangene Schlechtwetter gut überstanden, und sorgten für ein paar farbliche Akzente im Gras. Trotz strohtrockener und angenehm temperierter Felsen waren kaum Kletterer unterwegs: zwei Seilschaften vergnügten sich am Gimpel SO-Vorbau, zwei Seilschaften in der „Till Ann“ links neben uns und noch eine Seilschaft im östlichen Wandbereich.
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Wenig Schnee im Gimpelkar
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Silberdisteln unterm Einstieg
Das war‘s dann so ziemlich. Wir statteten unserer eigenen Kreation den jährlichen Besuch ab. Einerseits wollten wir Topo und Wirklichkeit noch einmal vergleichen, da die Tour sehr zu unserer Freude im Panico Kletterführer „Allgäu“ aufgenommen wurde, andererseits wollten wir die Absicherung kontrollieren, da sich momentan wohl ein paar seltsame Vögel im Gimpelkar herumtreiben und, wie wir von Pat Schwarzmann am Kofel erfahren haben, aus welchen Gründen auch immer Bohrhakenlaschen entfernen (vgl. http://www.allgaeu-plaisir.de/jedem-tierchen-sein-plaisirchen-am-gimpel-vorbau/). Ein absolut unverständliches, die Arbeit der Erstbegeher missachtendes Verhalten.
Bei so wenig Andrang setzten wir uns erst einmal unterm Einstiegsbohrhaken in die Sonne und richteten uns gemütlich zum Klettern her. Kurz vor 10 legten wir dann los; da dieser Wandbereich fast mit Sonnenaufgang bestrahlt wird, gabs Klettergenuss vom Anfang bis zum Ende. Nur im Pulli, ohne Rucksack und sonstigen Ballast. Vom Grasband geht’s dann gleich richtig zur Sache.
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Routenübersicht
Nach ein paar leichteren Metern zum ersten Bohrhaken spreizt man steil zum nächsten Haken, bevor man dann genau über dem Sichernden an tollen Henkeln (wenn man sie findet) rechts hinaus quert. Leichter, aber nicht weniger schön, erreicht man über plattigen Fels den ersten Stand. Plattig geht das Vergnügen weiter, unterbrochen von einem kleinen Wulst, bevor der Spaß erst einmal durch 25m Wiese gebremst wird.
Aber das ist eine richtige Wiese und kein Schrofenbruch, so dass man dank der Graspolster fast wie auf einer Treppe schnell und ohne Steinschlag auszulösen zum nächsten Stand am Ende des botanischen Zwischenspiels kommt. Nach kurzer, leichten Linksquerung folgt ein abdrängender, etwas bröselnder Wulst mit Fingerloch und flachen Griffen, der gute Gelegenheit für’s dumm anstellen bietet, sich aber doch immer irgendwie überlisten lässt.
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Spaß im Gras
Ist halt zwingend frei zu klettern, und der Haken könnt etwas höher sein, aber besser ließ sich der Haken im Vorstieg nicht setzten. Die anhaltend schwierige und recht luftige 4. Seillänge bietet schöne Kletterei an rauem Fels. Eine fast schon dolomitisch ausgesetzte Länge, die man nicht einfach raufrennt. Schauen, greifen, ziehen, mal ein bisserl links, mal ein bisserl rechts. Zahlreiche BH lassen die Sorgen aber nicht zu groß werden, wenngleich man immer wieder beherzt von den BH wegklettern muss.
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Der eisige Löwenzahngrat
Seillänge Nr. 5 beginnt vom Band weg gleich mit einem Überhang, den man am besten von links her angeht, um den Haken zu erreichen. In gutem, wasserzerfressenem Kalk ist es eine Freude, höher zu steigen. Auch hier sind zwei kleine Wülste das Salz in der Suppe. Am Wandbuch dann die nächste Überraschung: mittlerweile schon 75 Begehungen, und wenn Kommentare, dann meist recht positive. Allen macht man's sowieso nie recht. Eine Seilschaft hat sogar einen gut gemachten Videoclip über die Tour auf youtube eingestellt (https://youtu.be/4lvB357ycrc).
Und auch über einige prominente Namen unter den Wiederholern durften wir uns freuen. So hatten wir uns das vorgestellt: aufgrund der guten, keinesfalls aber übertriebenen Absicherung und des im Vergleich zu den Nachbarrouten etwas höheren Anspruchs an das Kletterkönnen, findet die Route ihre Akzeptanz, wird aber auch noch in einigen Jahren schönen, rauen Fels bieten und keine Griffe, in denen man sich spiegelt.
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Immerhin, der Peißenberg schaut raus.
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Schrofiger Start in die „Morgenstund“
Auch die letzte Seillänge bietet noch ein paar schöne Stellen (max. 5+), bevor man dann über Wiese, einen letzten Aufschwung und nochmals Wiese den Grat knapp unterhalb des höchsten Punkts erreicht. Sehr zufrieden genießen wir die sehr klare Sicht Richtung Berge und aufs Nebelmeer im Norden.
Da die Tage kurz sind, machen wir uns zügig ans Abseilen, was mit 30, 50 und 60 Metern (und etwas abklettern am Ende) flott über die Bühne ging, vor allem wenn in den steilen Wiese der unteren zwei Abseillängen der erste abgelassen wird (was auch den Steinschlag erheblich reduziert). Verstehe nicht, warum sich diese Methode in so einem Gelände nicht mehr durchsetzt. Dabei überholten wir dank dreispurig ausgebauter Abseilpiste sogar noch die schimpfend und fluchend mit Krangeln und Seilschlingen in der Hand bereits länger herumwurschtelnde Seilschaft.
Vom Ende der Abseilpiste querten wir gleich hinunter zum Einstieg der „Morgenstund“ und hängten diese leichte, gut abgesicherte Linie zum Ausklettern an. Zusammengefasst in 3½ längeren Seillängen waren wir schnell durch, so dass wir auch diese Tour noch voll in der Sonne hatten. Schöne, mittlerweile von zahlreichen Wiederholern teilweise schon gut polierte Passagen wechseln sich mit ein paar schrofigen Passagen ab. Insgesamt eine nette Zugabe.
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Linke Variante ???
Links der Schlüsselstelle (in manchen Topos ist hier eine linke Variante eingezeichnet) fiel uns ein herausstehender Dübel ohne Lasche auf. Wir wissen nicht, ob da auch dieser Hakenklauer unterwegs war (s.o.), oder ob das schon immer so war. Nach dreimaligem Abseilen auf der perfekt eingerichteten Abseilpiste standen wir bald wieder unten, querten zurück zu den Rucksäcken und setzten uns in die Sonne, bis sie hinter der Krinnespitze verschwand. Gemütlich und in seltener Einsamkeit und Ruhe bummelten wir zurück ins Tal, wo die Abendtemperaturen schon wieder ordentlich anzogen. Ein herrlicher November geht nun langsam doch zu Ende.
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