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Weisshorn, 4506m, Wallis

11/8/2016

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Weisshorn von der Hüttenterrasse
Wenn man vom Furkapass kommend das Wallis erreicht, begrüßt einen bereits das hoch über das Rhônetal ragende Weisshorn mit seinen scharfen Graten und steilen Flanken. Noch immer muss man die 3100 Höhenmeter vom Tal bis zum Gipfel komplett aus eigener Kraft zurücklegen, keine Straße oder Seilbahn bedrängt den Berg.
Am Freitagmittag machten wir uns auf den Weg zur Weisshornhütte. Ein gut angelegter Weg führt von Randa, 1402m, durch lichte Lärchenwälder, vorbei an den Almen Röthiboden und Jatz, in 31/2 Stunden hinauf zur 2932m hoch gelegenen Unterkunft. Die Aussicht während des Aufstiegs ist phantastisch, die umliegenden Berge der Mischabel und des Monte Rosa präsentierten bei strahlenden Sonnenschein ihre heuer recht weißen Gletscher. So waren die 1500 Hm Aufstieg recht kurzweilig. Die Hütte thront auf einem Felsvorsprung und bot uns, gemütlich auf der Terrasse sitzend, einen herrlichen Blick auf die ebenmäßige Pyramide des Weisshorns. Um einen Blick auf den morgigen Aufstieg zu werfen, wanderten wir noch zur Wasserreserve der Hütte auf 3045m hinauf (schöner Biwakplatz).
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Zinal Rothorn vom Hüttenanstieg
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Weisshornhütte
Nicht nur wir genossen die schöne Abendstimmung, auch ein Steinbock bummelte durch die Gegend. Nach dem Abendessen ging es an’s Aufteilen von 44 Personen auf 40 Lager, aber auch das war irgendwann geschehen und jeder hatte ein Plätzchen gefunden. Das bedeute aber leider keine Ruhe: Drei Schnarcher in einem Achterlager – mir fiel wieder ein warum ich lieber biwakiere. Zu spät. Um 2.00 Uhr Nachts hatte das Ärgern dann ein Ende, der Wart (übrigens seit 49 Jahren dort oben!) weckte zum Frühstück.
Eine halbe Stunde später stolperten wir müde im fahlen Stirnlampenlicht über den ausgetretenen Weg in Richtung der spärlichen Reste des Fluhgletschers. Da alle 20 Gipfelanwärter mehr oder weniger zur selben Zeit aufgebrochen waren, führte eine Stirnlampengirlande zum Einstieg in die erste Felsstufe, die in leichter, aber ausgesetzter (was man nachts glücklicherweise nicht sieht) Kletterei zur ersten Rampe führt. Manche Griffe waren mit einem feinen Eisfilm überzogen, aber die Griffauswahl war groß genug, um immer problemlos trockene Felsen für Hände und Füße zu finden. Nach dem ersten Felskontakt des Tages folgten wir der Spur über den harten Schnee der Rampe, die, nach oben aufsteilend, zu einem weiteren, kurzem Felsstück führte.
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Sonnenaufgang kurz vor dem Frühstücksfelsen
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Weiterweg zum Gipfel vom Frühstücksfelsen
Die kurze Felseinlage machte ein Ausziehen der Steigeisen nicht nötig, denn der weitere Weg führte durch eine steile Verschneidung, die vom Spritzwasser des benachbarten Bächleins vollkommen glasiert war zum Schneefeld der zweiten Rampe. Diese leitete uns erneut in den teils brüchigen Fels des langen Trümmersporns. Hier zogen wir die Steigeisen aus, denn diese waren nun längere Zeit nicht mehr nötig. In leichter Kletterei ging es nah an der Kante des Sporns hinauf zum Frühstücksfelsen auf 3914m. Kurz bevor wir diesen erreichten, ging die Sonne auf. Die Gipfel um uns herum wurden in morgendliches Rot getaucht. Nach einer Pause machten wir uns an den Weiterweg.
250 Hm klettert man den schönen Blockgrat im zweiten und dritten Schwierigkeitsgrat an guten, festen Griffen hinauf. Am großen Gendarm, dem Lochmatterturm (ca. 4050m), befinden sich direkt an der überhängenden Kante ein paar Bohrhaken zum sichern (oder, wenn nötig, auch zum Reinlagen in die handgroße Öse). Einige scharfe Firnschneiden unterbrechen die genussreiche Felskletterei. Dank sehr guter Verhältnisse waren sowohl die Fels- als auch die Schneepassagen problemlos. Wir kletterten bis dorthin am laufenden Seil, was uns sicherer erschien, als die in der Schweiz meist angewandte Kurzseiltechnik und im Übrigen auch nicht länger dauert. Bis zum P. 4178, dem letzten Felsturm vor dem Firngrat, waren keine Steigeisen nötig
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Blick zurück zum Frühstücksfelsen
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Firnschneide nach dem Blockgrat
Direkt hinter diesem Zapfen kam die Eisausrüstung wieder zum Einsatz. Über das folgende, etwa 50m lange, horizontale und relativ scharfe Gratstück sicherten wir auf meinen Wunsch, doch dann kam das Seil – getreu unseres Grundsatzes im steilen, spaltenarmen Gelände: sichern oder seilfrei – in den Rucksack. Die Gefahr eines Mitreißunfalls ist hier einfach zu hoch und die Wahrscheinlichkeit eines Spaltensturzes geht gegen Null.
Zum Gipfel hatten wir noch 400 Hm über einen wahren Traumgrat mit anschließendem, etwa 45° steilen Schneehang vor uns, der von einer guten Spur durchzogen war. Kein Flecken Blankeis! Die reinste Himmelsleiter auf den wohl schönsten Berg der Alpen. Die obersten 30 Hm sind mittlerweile leider ausgeapert, über schneedurchsetzten Fels kletterten wir das letzte Stück rechtshaltend hinauf. Nach 6 ½ Stunden standen wir am Metallkreuz des nur tischgroßem Gipfels. Fast windstill, nicht die kleinste Spur einer Wolke am Himmel, kurz sogar allein am Gipfel - es war ein absoluter Traumtag auf einem Traumberg.
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Am Gipfel, tief unter uns das Tal
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Abseilen vom Lochmatterturm
Auch der Nordgrat und der Schaligrat wurden heute begangen. Nachdem wir die Aussicht auf die zahlreichen näheren und weiteren, bekannten und unbekannten, höheren und niederen Berge genossen hatten, machten wir uns an den Rückweg. Mit Hilfe einer Abseilstelle kann man bequem und knieschonend zurück zum Firnhang gelangen. Guter Trittschnee, schöne Spur, angenehm ging es zurück zum Beginn des Felsgrates. Entweder sichernd, am laufenden Seil gehend oder abseilend kamen wir dem Frühstücksfelsen immer näher. An diesem angekommen, setzten wir uns nochmal zu einer Brotzeitpause hin. Auch der weitere Abstieg zurück zur Hütte erforderte immer wieder konzentriertes Gehen. Die flacheren Schneefelder ließen sich mehr der weniger gut abfahren. Um bequem hinab auf den Fluhgletscher zu kommen, holten wir das Seil nochmal aus dem Rucksack. Die in der Früh trockenen Platten trieften jetzt und erwiesen sich als glitschig und unangenehm.
Abseilen war eine bequeme Lösung, wenn auch dadurch leider das Seil patschnass wurde. Zurück an der Hütte packten wir unsere Sachen, bevor wir uns zu einem Bier bzw. einer Tasse Schokolade auf die Terrasse in die Sonne setzten. Da wir nicht noch eine Nacht in der Hütte verbringen wollten und das Tal freiwillig nicht näher kommen wollte, schulterten wir unsere Rucksäcke und machten uns an den Abstieg. Relativ schnell erreichten wir Jatz, 2246m, die nächsten 500 Hm waren schon zacher, die letzten 500 Hm von Röthiboden zogen sich nahezu endlos hin. Aber irgendwann war auch der letzte Höhenmeter geschafft und zunächst das Parkgebühr sparende Fahrrad und bald auch das Auto erreicht.
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In's Tal fehlen noch 500 Hm
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