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Watzmann, Berchtesgadener Alpen, 2712m, E-Wand „Salzburger Weg“ 5+; 12 SL & Watzmannüberschreitung

3/7/2022

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Salzburger Weg, hoch über dem Schöllhorn Eisfeld
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Der etwas andere Zustieg - Fahrt über den Königsee
Noch ein Klassiker, und ein langer dazu. Der äußerst stabile Samstag machte es möglich. Da wir keine Lust auf das Ostwandlager hatten, fuhren wir mit dem ersten Schiff um 8:00 Uhr nach Bartholomä, schauten noch kurz in die Kirche und dann ging‘s los. Bald war die Eiskapelle erreicht und die eigentliche Flanke begann. Wand kann man ja fast nicht sagen. Mit nur wenigen, kleinen Verhauern – wir waren das erste Mal hier – kamen wir in etwa 3 Stunden zum Einstieg des „Salzburger Wegs“. Dieser bot weitere 2½ Stunden Klettergenuss. 
Der Rest war dann (bis auf die Unterbrechungsstelle am 1. Band) ein gemütlicher Felsspaziergang in grandioser Landschaft. Schneefelder spielten keine Rolle mehr. Nach insgesamt 8 Stunden war die Biwakschachtel erreicht und da diese leer war, beschlossen wir dort den herrlichen Abend und eine gemütliche Nacht zu verbringen. Zeitlich wäre es sich noch gut ausgegangen bis zum Watzmannhaus, aber wir hatten weder Lust auf eine chronisch überfüllte Hütte noch auf einen endlosen Nachtabstieg nach Schönau. Dadurch standen wir am nächsten Tag nach einer weiteren Stunde schon um 6 Uhr in der Früh als erste auf der noch einsamen Südspitze. ​Der Gratübergang (etwa nach der Hälfte mit zunehmend Gegenverkehr) zum Mittelgipfel dauerte eine Stunde, das Hocheck war weitere 25 Minuten später erreicht. Ein wahrer Tatzelwurm an Wanderern kam auch hier entgegen. Nach 3¾ Stunden reiner Gehzeit ab dem Hocheck waren auch diese endlosen 2050hm Abstieg Vergangenheit. Ein Radler am Watzmannhaus und eine Mass auf der Kührointhütte machten das Ganze erträglicher. Wieder ein langgehegter Wunsch, der in Erfüllung ging.
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Ungefährer Routenverlauf
Talort: Schönau am Königsee, 605m. Gebührenpflichtiger Parkplatz an der Jennerbahn
Zustieg: Am einfachsten mit dem Schiff über den Königsee nach Sankt Bartholomä (recht langwierig auch über den Rinnkendlsteig erreichbar) und über den ausgeschilderten Weg zur Eiskapelle (ca. 1 Stunde). Über das Schneefeld hinauf und im rechten oberen Drittel an geeigneter Stelle über die Randkluft (ca. 950m). Oft leichte Eisausrüstung nötig.
Wandhöhe: 1800m ab der Randkluft der Eiskapelle
Kletterlänge: 2800m wird in der Führerliteratur angegeben, wir haben’s nicht nachgemessen. Auf jeden Fall lang!
Schwierigkeit: Geht schon ganz unten los. Die Eiskapelle kann gutmütig sein, wie bei uns, wenn’s aber hart ist, kann das Schneefeld schnell unangenehm werden und zumindest Leichtsteigeisen und einen Leichtpickel erforderlich machen. In die wirklich tiefe Randkluft, die unter Umständen sicher erhebliche Probleme bereiten kann, sollte man besser nicht eintauchen. 
Der „Kederbacher Weg“ bis zum Salzburger Pfeiler im Schöllhornkar bietet viel Gehgelände, Gras und Schrofen, aber auch recht schöne Kletterei im 2. und 3. Grad. Von gefährlicher oder gar unangenehmer Kletterei wie im Führer möchten wir auf keinen Fall reden. Mit etwas Gespür und einem guten Topo problemlos zu finden. Auch der Einstieg in den eigentlichen „Salzburger Weg“ ist dank der Fotos im Ostwandführer (Rother) von Franz Rasp schnell gefunden. Recht anhaltend 4, paar Stellen 5/5+. 
Am anspruchsvollsten kam uns die SL nach dem Höhlenüberhang vor: steil, etwas grasig und unübersichtlich und nicht immer fest. Der Rest ist wieder viel Geh- und Schrofengelände aber auch herrliche Kletterei in einmaliger Landschaft (die Bänder!). Je höher man kommt, desto ausgetretener und abgekletterter ist die Route, da immer mehr andere Routen einmünden. Meist 2-3, nur eine Unterbrechungsstelle am 1. Band verlangt noch einmal den 5. Grad und kurz unter dem Gipfel erreicht eine kurze Stelle 3+; beide Passagen sind gut abgesichert.
Material: Im „Kederbacher Weg“ stecken im unteren Teil bis ins Schöllhornkar nur vereinzelt ein paar recht betagte Normalhaken und wenige BH (Querung ins Kar), in den paar schwereren SL des „Salzburger Wegs“ gibt’s an den Ständen meist 1-2 BH, teils geklebt und zahlreiche, meist schon recht alte NH dazwischen. Oben raus stecken vor allem in den Ausstiegskaminen immer mal wieder alte NH, sehr selten auch BH. Kann mobil (ein Satz Linkcams und ein paar Schlingen/Alpinexen) bei Bedarf gut zusätzlich abgesichert werden. 8 Express sollten reichen, ein 50m Einfachseil ist ideal. 
Ansonsten übliche Alpinkletterausrüstung plus Stirnlampe, Biwaksack, Anorak, Mütze und Handschuhe für den Fall der Fälle und Stöcke für den endlosen Abstieg. Uns reichte ein Liter Getränk locker, da noch genug Wasser in der Wand lief; schaut im Herbst dann wohl anders aus.
Erstbegeher: „Kederbacher Weg“: Johann Grill, Otto Schück, 1881
„Salzburger Weg“: Hans und Hermann Feichtner, Viktor Raitmayr, Ludwig Schifferer, 1923
Topo/Route: Sehr genaue Topos befinden sich im Panico Kletterführer „Berchtesgadener Alpen“ und im „Longlines“ von Adi Stocker (auch Panico). Hilfreich ist aufgrund der genauen Wandfotos auch der Rotherführer „Watzmann Ostwand“ von Franz Rasp. AV-Karte BY 21, „Nationalpark Berchtesgaden, Watzmann“
Anmerkungen:
„Kederbacher Weg“: Immer wieder schwache Steig- und Begehungsspuren, keine Steinmanndln oder sonstige Markierungen.
Grobe Linie und Koordinaten einiger Punkte:
- Eiskapelle:                                      N47° 32,594‘/O12° 56,077‘, ca. 882m
- Randkluft:                                      N47° 32,637‘/O12° 55,954‘, ca. 954m
Rechts-links Bogen auf die untere Grasterrasse, rechts aufwärts zu Schrofen queren, über diese auf die obere Grasterrasse. Rechts aufwärts queren zu anfangs wenig ausgeprägter Schlucht/Rinne.
- Beginn Schlucht:                           N47° 32,759‘/O12° 55,991‘, ca. 1106m
Erst rechts der Schlucht, dann in der Schlucht über schönen Fels hinauf. Auf ca. 1220m nicht links in markante Scharte (zu tief!), sondern über grasige Rampe, später kaminartige Rinne rechts bis 1250m. Hier beginnt die ansteigende Querung links hinüber zum Graskopf im Schöllhornkar (paar NH und BH).
- Beginn Linksquerung:                N47° 32,802‘/O12° 55,939‘, ca. 1250m
- Graskopf Schöllhornkar:             N47° 32,798‘/O12° 55,868‘, ca. 1303m
„Salzburger Weg“:
Immer leicht links ansteigen, über den Bach und über Schutt zum Fuß des markanten Salzburger Pfeilers ein gutes Stück oberhalb der Biwakblöcke aber noch unterhalb des Eisfeldes. Seilfrei durch eine Kaminrinne rechts eines Köpfls (am Schluss 3+) auf Platterampe. Diese in bestem Fels hinauf (2-3, 1. SL in den Topos) bis sie aufsteilt. 
Von rechts kommt ebenfalls eine markante, hellgraue Plattenrampe herauf. Einstieg (keine Haken). Unterhalb der Rampen befindet sich ein großer Felsbogen mit schwarzem Kern darunter, den man schon vom Graskopf als Wegweiser nehmen kann.
- Einstieg:                                         N47° 32,852‘/O12° 55,591‘, ca. 1554m
2. SL: nur 45m, 2 NH, Stand an Ring-BH
3. SL: 20m, 1 NH, Stand an Ring-BH, der 2. BH ist ausgebrochen
4. SL: nur 25m, 5 NH; nach dem henkeligen Höhlenüberhang kommen noch zwei abdrängende Stellen. Stand an 2 BH links oberhalb einer Richtung Schöllhorneis ziehenden Plattenrampe.
5. SL: 40m; vom Stand gerade über Riss hinauf (2 NH), links über ausgesetztes Band und wieder rechts zurück (3 NH) zum Stand an 2 BH auf Band. Steil, ideale Linie schwer zu finden, teils grasig und nicht immer fest.
6. SL: 30m, vom Stand entweder gerade zu Überhang und links davon zu Stand unter dem Ausstiegskamin an einem langsam herausbröselnden Ring-BH und 2 NH (4) oder etwas rechts zu 2 NH und plattiger Linksquergang (SU, 5-) unter dem gleichen Überhang und gerade zum Stand.
7. SL: nur 45m; durch den netten Kamin (4), Stand links an einzelnem Spreizanker.
Mit Seil oder ohne weiter auf das schon sichtbare, riesige 1. Band und problemlos über dieses bis zur Unterbrechungstelle (ca. 1890m, Stand an 2 NH). Erst gerade (2 NH), dann linkshaltend über schöne Platten (BH) auf die Fortsetzung des Bandes (5-). Stand nicht gefunden, selbst gebastelt nach 45m. Weiter über das Band, bis bei Biwakhöhle der Berchtesgadener Weg heraufkommt.
- Biwakhöhle:                                  N47° 32,692‘/O12° 55,383‘, ca. 1968m
Ausstieg:
Noch vor der Höhle möglichst tief das Bachbett überqueren und auf der rechten Seite in schönem Fels beliebig hinauf, bis man auf etwa 2200m unter einem markanten Felskopf über eine Rampe rechts hinauf zu einem Steinmann kommt. Der Felskopf wird rechts umgangen, um später auf einem Grat in dessen Fortsetzung bis zur Biwakschachtel zu steigen.
- Biwakschachtel:                           N47° 32,869‘/O12° 55,187‘, ca. 2365m
Die Biwakschachtel war sehr sauber, ist ausgestattet mit Isomatten und 8 Schlafsäcken; Platz für 4 Leute, bei mehr wird’s kuschlig. Kein Gas oder Kochzubehör. Nur Wasser, wenn oberhalb noch Schnee liegt. 
Rechtsbogen auf den Pfeiler über der Biwakschachtel und in die Ausstiegskamine. Über schönen Fels durch die unterhaltsamen Kamine (ein paar NH und BH, max. 3) zu kleinem Sattel im NO-Grat. Hier sieht man den Grat zur Mittelspitze.
- Sattel NO-Grat:                            N47° 32,909‘/O12° 55,061‘, ca. 2626m
Links über brüchige Schrofen zu Steilstelle (NH, BH, Drahtschlaufe; 3+). Weiter durch einen Kamin zum Gipfelgrat, den man wenige Meter nördlich des Gipfelkreuzes erreicht. Ostwandglocke läuten und fertig!
- Watzmann Südspitze                   N47° 32,884‘/O12° 55,018‘, 2712m
Abstieg: Wer ohne große Umstände wieder am Königsee rauskommen will, noch genug Tageslicht und stabiles Wetter hat, hängt am besten noch die Überschreitung über die Mittelspitze (2713m, 1,26km, ca. 1 h) zum Hocheck (2651m, weitere 0,60km, 30 Minuten) an. Im Vergleich zur Ostwand einfache Gratüberschreitung (Stellen 2, teils versichert, dann max. B). Die im Sommer meist hoffnungslos überfüllte Unterstandhütte am Hocheck würde ich besser nicht einplanen. An diesem Wochenende biwakierten ca. 40 (!) Leute am dort. 
Über den teils versicherten Wanderweg zum Watzmannhaus, 1915m, weiter zur Falzalm und noch einmal versichert hinunter in den Auslauf des Watzmannkars. Eben hinüber zur Kührointalm, 1440m und den straßenähnlich ausgebauten, unten katastrophal steilen Fahrweg hinunter zur Bobbahn und weiter zum Parkplatz. 4 Stunden, oder schneller, wenn’s die Knie hergeben. Der Weg ist von oben gesperrt (wegen Unwetterschäden), was aber nicht stimmt. Ignorieren, der Weg ist komplett renoviert und fertig. Lebensgefahr gibt’s da keine mehr, auf dem steilen Mistweg fetzt’s einen höchstens auf den Allerwerstesten. Keine 14 km später ist man wieder am See.
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Watzmann von der Kührointhütte
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