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Walchergrat, 3804m, Gross Fiescherhorn, 4049m NW-Grat & Hinter Fiescherhorn, 4024m, Berner Alpen (max. 50°, 2-3)

29/5/2023

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Himmelsleiter: Gross Fiescherhorn NW-Grat hoch über dem Eismeer
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Mönchsjochhütte und Mönch im ersten Dämmerlicht vom Unteren Mönchsjoch
Charakter: Wunderschöne Grattour von einer Hütte, die diesen Namen noch verdient. Wenn sich die blanken Passagen in Grenzen halten, sind die Schwierigkeiten überschaubar und konzentrie-ren sich auf den oberen Teil des Gross Fie-scherhorn NW-Grates (kurz 50°, Stellen 2-3) und auf den Abstieg (kurz 2-3 zum Walliser Fie-scherfirn, abseilbar und die knapp 50° steile, fels-durchsetzte Steilflanke vom Fieschersattel zum Ewigschneefäld). Wenn man die Überschreitung des Walcherhorns vorschaltet, kommen noch ein paar ausgesetzte Felspassagen im 3. Grad dazu und das Unternehmen verlängert sich dementspre-chend.
Der Aufstieg ist objektiv relativ sicher, im Abstieg kann bei wenig Schnee und größerem Andrang durchaus der ein oder andere Stein um die Ohren pfeifen. Da es sich um ziemlich spaltiges Gelände handelt, sollte man bei der Zeitplanung auch die Tragfähigkeit der Schneebrücken im Hinterkopf behalten. In Auf- und Abstieg können Schi recht sinnvoll sein, v.a. runter und bei dem Hatscher zurück in das Volksfest am Jungfraujoch. Bei gutem Wetter und ausreichender Akklimatisation ein Hochtourenvergnügen, das man so schnell nicht vergisst. Ein Biancograt en miniature. Insgesamt ca. AD.
​Ausrüstung: Zusätzlich zur üblichen Hochtourenausrüstung hatten wir Schi, Helm und LVS-Equipment dabei. Eisschrauben, Halbseil und zweites Eisgerät waren ebenfalls im Gepäck, blieben aber aufgrund guter Bedingungen im Rucksack.
Ausgangsort: Grindelwald Grund, Bahnhof/Terminal, 943m
Stützpunkt: Berglihütte (SAC), 3298m; unbewartet, Anmeldung dennoch erforderlich). Bestens ausgestattet, gut in Schuss und mit allem was man braucht (Ofen, Holz, Geschirr, Decken und ein aussichtsreiches Nebengebäude). 
​Gehört zu den ältesten und ursprünglichsten Hütten des SAC, auf der man unbedingt einmal eine Nacht verbracht haben sollte, allein schon wegen der luftigen Lage über dem Eismeer. Wer’s luxuriöser braucht, dem sei die Mönchsjochhütte, 3640m, empfohlen, die für diese Überschreitung auch etwas günstiger liegt. Als Zustieg wählten wir den langen Weg über das NW-Bollwerk des Mönchs und das Untere Mönchsjoch, 3519m, das man natürlich auch bequemer aber leider sauteuer mit der U-Bahn zum Jungfraujoch und weiter über das Obere Mönchsjoch, 3627m, erreichen kann. 
Von dort fährt man einen schönen Hang in Richtung auf die schon sichtbare Hütte ab (Spalten!), bis man am Beginn des Hüttensporns bei einer Verflachung auf ca. 3350m die Schi stehen lassen kann und über den nicht besonders steilen, aber ausgesetzten Schnee- und Felsgrat hinunter zur noch exponierteren Hütte stapfen und klettern kann. Bei guten Bedingungen links rum mit Schi bis zur Hütte. Möglich wäre noch der direkte Zustieg über Schreckhornhütte und Eismeer (zieht sich und hat momentan schon recht wenig Schnee).
​Route: Am Morgen ging’s wieder um 3.30 Uhr los, gleich mit Steigeisen und Schi am Rucksack zurück ins Untere Mönchsjoch. Von dort bei bestem Schnee (ein abendliches Gewitter brachte 5 cm Pulver auf tragender Unterlage) kurze Abfahrt auf dem Ewigschneefäld bis dorthin, wo der felsige Südsporn des Walcherhorns in den Gletscher taucht (ca. 3400m). Auf Fellen ging‘s nun über weite Hänge hinauf zum Walchergrat, den wir auf etwa 3620m knapp südöstlich des gleichnamigen Horns erreichten. 
​Auf Wächten achtend liefen wir den Grat entlang bis zur Scharte P. 3604. So weit wie möglich auf Schi stiegen wir zur steile SW-Flanke von P. 3804 an. Da wir schon Sehnsucht nach einem etwas schwereren Rucksack verspürten, wurden die Schi wieder aufgebunden und in bestem Trittschnee stapften wir auf die Firnkuppe. Leicht, breit und noch recht flach beginnt hier der NW-Grat aufs Gross Fiescherhorn, eine wahre Himmelsleiter, vor allem im frühen Morgenlicht. Die dramatisch hinter dem Schreckhorn aufgehende Sonne versuchte ihr bestes und zeichnete scharfe Grenzen zwischen Licht und Schatten auf den Grat. 
​Erst ganz am Schluss, so ungefähr ab 3900m steilt der Grat merklich auf, erreicht kurz 50° (dort lag der Neuschnee auf dem blanken Eis) und zieht dann über ein paar Felsköpfe (2-3) zum höchsten Punkt – kein Kreuz, kein Steinmanndl – einfach der höchste Punkt eben. Aufgrund der hervorragenden Verhältnisse waren wir bereits um kurz nach sieben als erste oben, konnten die grandiose Aussicht ganz allein genießen und Steffi ließ in Ruhe ihr traditionelles Gipfellied auf der Flöte erschallen. Kein Wind, keine Wolken und angenehme Temperaturen mit grandioser Sicht. 
​Als Abstieg wählten wir den gut eingeschneiten, aber ausgesetzten SO-Grat zum nahen Fieschersattel (3923m). Eine kurze Stelle im 2. Grad lässt sich westseitig umgehen und die letzten steileren 20m (ca. 2-3) lassen sich im Abstieg von einem eingerichteten Abseilstand unterhalb eines Gratgendarms nach Osten abseilend bewältigen. Vom Sattel statteten wir noch schnell dem Hinteren Fiescherhorn einen Besuch ab, bevor wir dann die Schi vom Sattel etwa 100hm über die ca. 48-50° steile W-Flanke hinunter trugen. Dann folgte reiner Abfahrtsgenuss bis etwa 3250m zum flachen Boden des Ewigschneefälds. 
​Nach wie vor Pulver auf tragendem Schnee, gut eingeschneite Spalten und noch dazu als erste! Fast schon schade, dass wir das als letzte Schitour der Saison deklariert hatten. Dann kam mit dem landschaftlich zwar arktisch grandiosen aber endlosen und flachen Hatscher zurück zum Oberen Mönchsjoch das dicke Ende. Irgendwann war das aber auch vorbei (Schritte zählen, am besten bis 10 000 und ja nicht zu früh nach vorne oder auf den Höhenmesser schauen!). Von dort noch einmal eine schöne Abfahrt zum Stolleneingang der Jungfraubahn und per Zug retour ins Tal.
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