Die Felsqualität an sich ist gut bis sehr gut. Der Fels war trotz des vielen Regens erstaunlich trocken, der ein oder andere Schauer sorgte dennoch dafür, dass es uns nicht zu sommerlich wurde. Dafür waren wir heute die einzigen Kletterer hier, auch eher selten. So unvermittelt wie die Wand aus den Wiesen aufsteigt, so abrupt endet sie: ein letzter Zug und man steht auf einer ebenen Gipfelfläche, die fast wie betoniert wirkt. Auf der anderen Seite wird abgeseilt, ein paar Meter abgeklettert und gleich noch mal durch einen glitschigen Kamin abgeseilt und ein paar Minuten später ist man wieder am Einstieg. Weil so schön war und wir die Goretex-Jacken eh schon anhatten, liefen wir die paar Schritte hinunter zu einer der offensichtlichsten Linien an den Cinque Torri: der Nordverschneidung des Torre Romana (oder Barrancio, je nachdem ob man am Ende der Verschneidung rechts oder links aussteigt). Drei Seillängen schönste Verschneidungskletterei in steilem aber so griffigem Fels, dass weder der nun wieder stärker werdende Regen noch die viele Luft unter dem Hintern (zumindest für einen Vierer) den Genuss trübten. Wenn man dieses Teil sieht, muss man einfach raufklettern!
Routen: Vgl. Fotos. Wer zu ersten Mal in dem Irrgarten der Cinque Torri unterwegs ist, wird möglicherweise Orientierungsprobleme bei der Identifizierung der einzelnen Zapfen haben. Eine gute Übersichtsskizze und Topos zu den genannten (und noch vielen weiteren) Touren befinden sich im Kletterführer „Klettern in Cortina d’Ampezzo und Umgebung“ von Mauro Bernardi. Die Via delle Guide am Torre Grande Ovest ist nicht ganz einfach zu finden. Abstieg: Torre Grande Ovest: Von der Gipfelfläche 45m (oder 25 & 20m) nach NO in Rinne abseilen. Mittig kurz nach N abklettern (2) und weitere 25m nach N zum Wandfuß abseilen. Links herum zurück zum Einstieg.
Torre Romana: Vom letzten Stand kurz unter dem höchsten Punkt auf Band nach W, Abseilhaken. 45m (oder 25 & 20m) zum Wandfuß abseilen.
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Dezember 2024
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