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Strindenkopf, Allgäuer Alpen, 1945m, NW-Wand „Strindengully“, 180hm/4 SL, WI 3(+), M3-4

19/2/2022

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"Strindengully", 3. Stufe
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Die wilde NW-Flanke des Litnisschrofens von der unteren Strindenalpe
Bereits vor einigen Jahren war mir auf dem Schiaufstieg vom Haldensee zur Sulzspitze von der unteren Strindenalpe in den Wänden des Litnisschrofens eine markante Rinne mit üppiger Eisbildung aufgefallen. In Anbetracht des milden Winters heuer kam mir diese hoch gelegene Linie wieder in den Sinn: nordwestseitige Exposition, Einstieg fast auf 1800m, vermutlich eher moderate Schwierigkeiten ohne Säulen oder Zapfen. Da sollten auch ein paar milde Föhntage nicht zu viel Schaden angerichtet haben.
So nahmen wir letztes Wochenende nach einem Eisklettervormittag am Haldenseefall ohne Gepäck und bei besten Schnee- und Wetterbedingungen den faden Hatscher Richtung Sulzspitze in Kauf, um zu schauen, ob die Linie sich auch heuer gebildet hätte. Und tatsächlich, bereits von der Unteren Strindenalpe lachte uns das Eis entgegen. Da noch Zeit war, ließen wir die Sulzspitze rechts liegen und spurten durch das herrliche Kar mit seinen dolomitenhaften Wänden hinauf bis zum wilden Einstiegsbereich. 
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Zustieg und Route im Überblick
Passt: gutes, relativ dickes Eis und eine nicht gar zu kurze Linie sorgten für einen ordentlichen Motivationsschub. Bei nächster Gelegenheit sollte es mit deutlich schwereren Rucksäcken wieder hinauf gehen. Für heute hatten wir genug gesehen und wedelten die traumhaften Pulverhänge wieder hinunter zur Alpe und hinaus zum Haldensee. Informationen über die Tour fanden sich keine, das erhöhte die Spannung. Bereits am folgenden Wochenende gings wieder hinauf. Der gewaltig milde Föhn war vorbei und hatte dem Eis dort oben tatsächlich kaum etwas angetan. 
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Der untere Teil des Gulliys
Da man vom Zustieg nur die ersten beiden SL erkennen konnte, hatten wir zusätzlich zur Eisausrüstung noch ein paar Cams und Schlaghaken im Gepäck. Vom Schidepot unter einem Überhang in einer wilden Schlucht waren es nur noch ein paar Meter hinauf zum Eis. Und dann gings endlich los: gutes, kompaktes und relativ weiches Eis ließ richtig Freude aufkommen. Genusseisklettern mit ein paar steileren Stellen, aber sicher nicht über WI 3(+). Perfekt! Rechts der nächsten Stufe fanden wir eine dicke Sanduhr im Fels; eisschlagsicher und ideal als Abseilstand. 
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Der von unten nicht sichtbare Routenteil
Die nächste Stufe bot richtig dickes und auch nicht steileres Eis, aber leider kurz. Noch ein Stück weiter über die Schneerinne, bis sich auf der rechten Seite im kompakten Hauptdolomit die Möglichkeit für einen Stand bot. Ein paar Schlaghaken wurden in einen Riss geprügelt, so dass auch abgeseilt werden kann, und weiter. Kurzes Gestapfe in der Rinne, rechts folgte noch eine weitere kurze, leichte Eisstufe, die sich gut seilfrei gehen ließ. Immer rechtshaltend entlang der Wände führte die nun schmalere und steilere Rinne um die Kurve, wo uns kurz unter dem Gipfel völlig überraschend eine letzte Eisstufe anlachte. 
Da nicht klar war, ob sich diese sinnvoll in den Weiterweg einbinden ließ, umgingen wir diese über steile Schneerinnen etwas links und erreichten den Gipfel heute so. Massenauftrieb an der Sulzspitze und wir saßen hier ganz einsam und verlassen und freuten uns wie die Könige über die gelungene Linie. Noch ausgekühlt von ein paar Spindriftduschen samt Schneeschauern oben drauf, hielten wir es trotz des nun besseren Wetters im Wind nicht lang aus da oben. Beim Abstieg inspizierten wir noch die letzte SL und liefen mühelos alle oberen Eisstufen rechts umgehend hinunter zum Schlaghakenstand. 
40m zur Sanduhr und von dort 50m zum Schidepot abseilend waren wir schnell wieder unten. Auch der Rest war Dank Neuschnee trotz einiger Lawinenboller und schwerer Rucksäcke Genuss pur. So schön, dass es am Sonntag gleich noch mal hinauf ging. Gestern mit Christine angefangen, heute mit Steffi fertig gemacht. Mit weniger Gepäck und nun bekannter Route ging’s gleich schneller. Die Eisstufen lagen trotz gewaltigen Spindrifts schnell und mit viel Spaß unter uns. Noch während des Aufstiegs richteten wir die Stände mit Maillons abseilfertig her und stapften und pickelten hinauf zur letzten Stufe.
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Ausstieg am Gipfel, Stapfvariante
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Abstieg
Steffi durfte vor: erst leichtes Eis (Wo kommt das Wasser so hoch oben her?), dann eine Schneequerung und abschließend gar nicht so leichtes Mixedgelände direkt zum höchsten Punkt. Auf dem nun schon bekannten Weg wieder runter. Ob wir die ersten waren? Keine Ahnung; eher unwahrscheinlich bei so einer offensichtlichen Linie, eine Modetour war’s bis jetzt auf jeden Fall nicht. Bei entsprechenden Bedingungen hätte sie aber das Zeug dazu: schöner, unkomplizierter Zustieg mit Tourenschi samt guter Abfahrt, nur mäßig schwer und überwiegend Eis, somit gut mit Schischuhen machbar, mit 3-4 langen SL ein passables Verhältnis zum Zustieg und gut absteig- und abseilbar.
Von dem wilden Schluchtambiente und den vermutlich bis spät in den Winter hinein guten Eisbedingungen ganz zu schweigen. Wer nicht nur Schwierigkeiten oder bekannte Linien braucht ist hier genau richtig und kann einen schönen Tag in alpinem Ambiente verbringen. Mehr als einen Einser sollte der LLB aber nicht auswerfen, den für Einwehungen brauchts nicht viel, weder im Zustieg noch im Gully.
Da der Zapfen von der unteren Strindenalpe recht eigenständig erscheint, tauften wir das Teil kurzerhand „Strindenkopf“ und die Tour analog zum Jochberg „Strindengully“. Falls sich dadurch jemand auf den Schlips bzw. aufs Eisgerät getreten fühlt, bitte Bescheid geben. Auch über Hinweise zu früheren Begehungen und zur Bewertung wären wir dankbar. Ist ja eh immer so eine Sache. Gefunden haben wir, wie schon gesagt, keinerlei Informationen, ob hier schon mal wer rumgepickelt hat. Weitere Details mit Koordinaten, Beschreibung der einzelnen SL gibt’s hier.
strindengully-t_b.pdf
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