Dort befindet sich der Parkplatz „Hirschalpe“, wo die unverschämt steile Straße beginnt. In vielen Kehren (über 20) und mit nur wenigen flacheren Passagen schraubt sich die Straße hinauf, bis man auf knapp 1500m unvermittelt vor der Alpe steht. An sich recht aussichtsreich, die Frage ist nur ob der schweißgetränkte Blick das noch wahrnehmen kann. Aber auch hier braucht man sich über konditionsschwache Batterieradler nicht zu sehr ärgern, denn auf den nun folgenden Singletrails mit ein paar nicht zu öffnenden Gattern trennt sich gleich hinter der Alpe die Spreu vom Weizen bzw. der Akku vom Wadlradl. Über den Kreuzbichl geht es zunehmend schmäler und anspruchsvoller südlich unter dem Spießer durch bis in den Sattel P. 1473. Wer nicht ganz schlecht zu Fuß ist, nimmt auf einem der drei markierten Wege den Gipfel des Spießer unbedingt mit, allein schon wegen des Namens. Je nach Weg (vgl. AV-Karte BY 3 „Allgäuer Voralpen – Grünten, Wertacher Hörnle“) so um die 150hm und 15-20 Minuten. Auf jeden Fall deutlich mehr bike als hike. Es blüht im Frühsommer wunderbar da oben und neben den üblichen Verdächtigen wie Enzian, Schusternagerl, Silberwurz, Aurikel, Mehlprimel und Soldanelle gibt es sogar ein paar weiße Anemonen. Die Sicht auf das Vorland, die Tannheimer und die Berge um das Hintersteiner Tal bis zum Wilden und Hochvogel ist auch nicht zu verachten. Zurück am Radl folgen wir dem Singletrail, der bei der Durchquerung des Moores unterm Schlierberg sehr single wird: schmale Bretter mit Eisenstangen quer für den Grip, da brauchts ein gutes Gleichgewicht. Immerhin, man landet weich und Moorbäder sollen ja nicht ungesund sein. Bald geht das ganze aber wieder in einen breiten Wanderweg mit ein Stufen über und wenig später, bei den ersten Hütten, in einen Forstweg. Die nächsten Stationen heißen Karl-Hüller-Hütte, 1434m und Klankhütte, ca. 1400m. Von dort bietet sich noch ein kurzer Abstecher zum Hirschberg, 1500m, an (100hm und 15 Minuten extra). Nicht zu früh umdrehen, wenige Meter südlich des völlig bewaldeten höchsten Punktes wird’s frei und man kann die Aussicht von einem Bankerl genießen. Zurück an der Klankhütte ist man dann wieder im E-Bike Paradies, aber bergab ist’s eh wurscht und wenig später steht man nach einer zügigen Abfahrt wieder unten in Bad Hindelang. Für die Fahrt durch den schönen Ort mit ein paar sehenswerten Häusern sollte man auch noch ein paar Minuten einplanen (oder auch ein paar Minuten mehr für ein Café oder einen Biergarten. Dritteltagestour mit etwa 750hm im Sattel und zusätzlichen 250hm zu Fuß für die Gipfel. Mit gerade einmal 15km nichts für Kilometerfresser, aufgrund der Steilheit haut es trotzdem ein paar Kalorien raus. Hilfreich bei der Vorbereitung sind vielleicht die o.g. AV-Karte und der MTB-Führer Rother Bike Guide „Allgäuer Alpen“ von Bauer & Bauer.
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Dezember 2024
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