Schuhflicker, 2214m & Arlspitz, 2200m, Ankogelgruppe, O-Wand „Für Rosi“ 5+/3 SL & SO-Kante 6+/3 SL;

Arlsp. O-Wand „Für Rosi“ 3. SL

Morgen an der Aualm

Charakter: Wunderbares, kleines Klettergebiet oberhalb Großarl mit meist gut abgesicherten, kurzen (bis 3 SL) Routen in undefinierbarem Gestein. Erinnert eher an Kalk als an Gneis, aber schön zu klettern und relativ fest. Kein Mensch klettert dort!? Zustieg dank Mautstraße sehr kurz; gegen €5,- darf man bis fast 1800m fahren. Landschaftlich großartig, reicht von der "Allgäuer" Landschaft über den Schuhflickersee bis zum Tauernpanorama. Für uns mit einer MTB Tour am Vortag eigentlich nur Lückenbüßer, um am Dachstein nach dem Wettersturz bessere Bedingungen abzuwarten. Und dann so ein Kleinod!   

​Zustieg: Vom Parkplatz bei der Aubauer-Hochalm, 1795m (erreichbar ab Unterberg, 904m, Großarltal, über eine schmale und bis zur Mautschranke geteerte, dann gekieste Straße) über einen gemütlichen Weg durchs Almgelände in den Kessel unter der unscheinbaren Arlspitze Ostwand bis zu einem Wegweiser (ca. 1970m, N47°15,737‘/E13°09,979‘). Wenn man die lohnende Kombination aus Ostwand, Schuhflicker und Südwand machen möchte, hier dem rechten Wanderweg Richtung Schuhflickersee in Kehren folgen, 

Arlspitze O-Wand vom Zustieg; grober Routenverlauf

​bis er fast auf Höhe der Ostrippen (drei Stück, geklettert wird über die Mittlere) ankommt und man auf etwa 2100m kurz und ausgesetzt nach links zum sehr kleinen Anseilplatz (BH) quert. 45 bis 60 Minuten. Wer gleich zur Südwand will, nimmt den Weg links bis zu einem großen Kreuz, von dort direkt über Gras zu den Einstiegen. Minimal kürzer. Vom Ausstieg der „Rosi“ auf dem N-Gipfel umgeht man südlich ein paar Felszapfen in teils steilem Grasgelände Richtung Schuhflicker, bis man dessen Normalweg erreicht. 

​In wenigen Minuten zum Gipfel. Der Abstecher lohnt sich, denn selbst wenn man weder den imposanten Tiefblick zum Schuhflickersee noch das gewaltige Tauern- und Dachsteinpanorama hat, kann man sagen, dass man auf einem Gipfel mit sehr witzigem Namen war. Nun auf dem Wanderweg zurück bis kurz vor das oben erwähnte große Kreuz und wenige Meter hinauf zur S-Wand bzw. SO-Kante (ganz rechts). Ca. 2130m, N47°15,696‘/E13°09,177‘. Etwas oberhalb beginnen die Versicherungen des „Klettersteigs“ (ungewartet!), der sich oben teils mit der SO-Kante schneidet.

​Wandhöhe: Etwa 100hm in der Ostwand, vielleicht 70hm an der SO-Kante.
Kletterlänge: Je 3 SL, 140m in der Ostwand, 90 an der SO-Kante
Schwierigkeit: Meist um 4, ein paar Stellen schwieriger (max. 5+) in „Für Rosi“ (Ostwand), ähnlich die SO-Kante, mit einer Stelle 6+ (technisch möglich). An der SO-Kante kann nach der 1. SL in den unmittelbar rechts befindlichen „Klettersteig“ (s.o.) ausgewichen werden.

​Material: Die Route „Für Rosi“ ist mit einigen BH in weiteren Abständen (v.a. in den leichteren Passagen) und einigen maroden SU-/Köpflschlingen (verstärken!) abgesichert, ggf. muss mobil nachgebessert werden. Die „SO-Kante“ ist gut, aber nicht plaisirmäßig v.a. mit BH abgesichert. Ein paar Friends (1 Satz Linkcams) und Schlingen können immer wieder sinnvoll eingesetzt werden. Ansonsten übliche Alpinkletterausrüstung; 60m (Doppel-) Seil, 10 Expressschlingen, Schlingen und steilgrastaugliche Zustiegsschuhe.

​Erstbegeher: R. Kühberger & O. Prem, 2009 („Für Rosi“), der berühmte Unbekannt war es an der SO-Kante
Topo/Route: Vgl. “Best of Genuss – Salzburger und Berchtesgadener Land” (Panico).
Abstieg: Wenn man unsere erwähnte Runde macht, erreicht man abschließend den Kreuzgipfel des Arlspitz, seilt entlang der SO-Kante ab und geht von der S-Wand bzw. SO-Kante zurück zum großen Kreuz und folgt dem bez. Wanderweg zurück zum Wegweiser auf ca. 1970m und weiter zur Alm.