Schermer Spitze, Ötztaler Alpen, 3117m

Blick ins grüne Ötztal

Langsam wird der Schnee nun doch etwas weniger. Wenn man an die vielen warmen, trockenen Wochen ohne größeren Wettersturz seit April denkt, ist es ohnehin erstaunlich wie lange sich die weiße Pracht hält. Zu unserem (vorläufigen?) Schitourenabschluss suchten wir uns nach der längeren Rundtour gestern auf Tiefenbachkogel und Schwarze Schneid heute eine kürzere Tour aus. Nach einer sternklaren, kühlen Nacht reichte der Wecker um 6.20 Uhr leicht. Startpunkt war Hochgurgel, 2154m.

Schermerbahn und Kirchenkogel von der Querung zum NW-Grat

Die Schi mussten erst gar nicht an den Rucksack, denn nach etwa 50 hm kamen schon die ersten Schneefelder auf dem Weg zur Mittelstation, nur unterbrochen von der freigeräumten Fahrstraße zur Kirchebene. Bis 2550m folgten wir der Piste zum Wurmkogel und bogen dann links ins Schermerkar ab. Bald war die Bergstation des Schermerlifts auf 2930m erreicht, die man am besten weiträumig links umgeht, sonst steht man auf dem Lawinenwall hinter der Station und muss wieder zurück.

Stubaier Alpen vom Gipfelgrat

Seelenkögel

Wurm- und Seelenkögel

Gipfelrinne

Nun quert man links einen kleinen Kessel und den folgenden, steilen NW-Hang des Gipfels nach Westen zu einem auffälligen Felszapfen im NW-Grat. Diesem folgt man ohne Probleme (und heuer gut eingeschneit) bis wenige Meter vor den Gipfelsteinmann. Auch heute bot das leicht labile Wetter nur teilweise eine gute Sicht auf Zillertaler, Stubaier und Ötztaler Alpen. Gegen 10:15 Uhr begannen wir die Abfahrt.

Die ersten Schwünge durch die steile Gipfelrinne waren noch etwas hart aber griffig, durch die Abfahrt unter den schon länger sonnenbeschienen Hängen unter dem Plattkogel schwelgten wir trotz sich verdichtender Schleierbewölkung bald in perfektem Firn. Dank des wenigen Neuschnees vom Sonntag war das Schermerkar ein einziger Genuss. Ohne Tragepassagen (aber mit ein paar kurzen aperen Stellen, über die man so watscheln konnte) standen wir bald wieder unten. 950hm bester Schnee, was will man mehr? Einen Cappucino später ging’s dann wieder heim.

Schermerkar und Gipfelgrat

Die letzten Schwünge

Hochgurglromantik