Ausgangspunkt: Göschener Tal, Steglaui, 1195m Stützpunkt: Salbithütte, 2110m oder Biwaksack Zustieg: Von Steglaui über den sehr angenehmen Hüttenweg über Regliberg, 1680m (Wasser) bequem in 2 Stunden zur Hütte und noch etwas weiter in eine Senke. Bei ein paar Riesenblöcken (2124m, N46°40,634‘/E08°32,638‘), wo auch der Normalabstieg herunterkommt, errichteten wir ein Materialdepot. Weiter ging’s auf gutem Weg Richtung „Salbitbrücke“, bis auf 2335m (N46°40,515‘/E08°32,048‘) rechts der Steig zum S-Grat abzweigt (weiß angeschrieben). Dort, wo dieser links in eine markante Rinne abbiegt, quert man auf Platten und Bänder noch ein paar Meter weiter nach rechts, bis man den angeschriebenen Einstieg der „Takala“ erreicht (2449m, N46°40,612‘/E08°31,919‘). Etwa eine weitere Stunde Wandhöhe: 525m vom Einstieg "Takala" zum Gipfel
Charakter: Hervorragend schöne Tour, nicht nur von der Felsqualität her, sondern auch landschaftlich. Dementsprechend stark frequentiert – 15 Seilschaften an einem Tag sind durchaus drin, immerhin speckt Granit nicht ab. Als Kalkgrat wäre die Tour vermutlich schon lange nicht mehr kletterbar. Also früh aufstehen, wer nicht anstehen will, antizyklisch einsteigen wer schnell genug ist oder aufteilen. Wir sind am Nachmittag des Hüttenaufstiegstages über Takala und direkten S-Grat (Einstieg bei Tafel, 2600m, N46°40,623 ‘/E08°31,811‘) 9 SL in aller Ruhe und Einsamkeit bis zum Zahn geklettert, 20m zur Zahnscharte und von dort 2x50m zum großen Band und von dort 45 und 60m zum Einstieg abgeseilt und zurück Richtung Hütte. Am nächsten Tag konnten wir so auf den Wettlauf verzichten und auch auf einen Stirnlampenzustieg. An der Warteschlange der Takala zogen wir freundlich lächelnd links vorbei, stiegen die teils versicherte und markierte Rinne zum Beginn des Südgrats hoch, konnten uns auch das zweite Wartezimmer am Südgrat sparen und stiegen in zügigen zwei SL über den netten Zahnscharteneinstieg (Einstieg 2624m, N46°40,666‘/E08°31,805‘) zur Zahnscharte und machten dann als zweite Seilschaft des Tages am Südgrates dort weiter, wo wir gestern aufgehört hatten. Die erste Seilschaft störte nicht, und alle anderen hinter uns waren weit weg. So hatten wir sogar die Gipfelnadel für uns allein. Absolut empfehlenswerte Methode! Außerdem kann man dann mit 24 statt 22 SL noch mehr von dem herrlichen Fels genießen. Unschwieriger, aber Konzentration erfordernder Abstieg. Lange Tour über einen Grat rauf, kein ganz kurzer Abstieg => stabile Wetterlage und überlegtes Zeitmanagement nötig. Etwa 1900hm wollen erst mal abgestiegen sein, wenn man vom Gipfel gleich bis ins Tal will oder muss. Material: Übliche Kletterausrüstung, 60m Doppelseil, Satz Linkcams für alle Fälle, 12 Expressen (davon ein paar verlängerbare). Landeskarte Schweiz „Gotthard“ (Zusammensetzung 5001). Gute Schuhe und eventuell Stöcke für den Abstieg. Auch ein Biwaksack und eine Lampe schaden nicht. Route: Sehr gute Topos findet man Kletterführer „Plaisir Ost“ (Filidor) oder im Panico Kletterführer „Best of Genuss Band 3“. Ein paar Ergänzungen: Takala: 1. SL 50m, 2. SL38m, 3. SL 35m, 4. SL 50m; Steigspuren und Markierungen führen entweder zur Fortsetzung der Route auf den Zahn oder zum dir. bzw. regulären Einstieg des S-Grates (beide angeschrieben) S-Grat: Nach dem Zwillingsturm gibt’s je nach Staulage 3 Möglichkeiten die Gipfelnadel zu erreichen (S-Grat, 3 SL, max. 5 => vom Ausstieg in 5 Minuten rechts um einen Zacken herum durch Schluf und Kamin zum Beginn des Ostgrates; Buch, 4 SL, max. 6 => endet am Gipfelbuch am Beginn des kurzen O-Grates auf die Gipfelnadel; dir. S-Wand, 5 SL, max. 6+ => führt direkt über die S-Wand auf die Gipfelnadel). Erstbegeher: Takala: V. Hauser, H. Berger, M. Bircher, 1992 S-Grat: G. & O. Amstad, G. Masetto, 1935 Gipfelnadel: A. Bryn, I. Forsén, H. Helliesen & D. Lund, 1909 Abstieg: Vom Gipfel immer den Markierungen folgend steigt man erst ein Stück dem Ostgrat entlang um dann durch die NO-Flanke das Kar zu erreichen. Gletscher gibt es keinen mehr, der hat sich in Wasser aufgelöst. Bis hier max. 2, einige versicherte Stellen. Über gute Steigspuren erst steil und schuttig, später auch durch Gras und zunehmend flacher erreicht man irgendwann die Senke und nach etwa 30hm Gegenanstieg die Hütte. Der restliche Abstieg verläuft auf dem Zustiegsweg. Unsere Zeiten: (Vielleicht hilfts ja bei der Planung; Einstieg und Tour waren uns unbekannt) Steglaui – Salbithütte: 2 Stunden Salbithütte – Einstieg Takala: 1 Stunde Einstieg Takala – Zahn: 3 Stunden Zahnscharte - Ausstieg S-Grat: 3,5 Stunden Ausstieg S-Grat – Gipfelnadel: ¼ Stunde Gipfelbuch – Hütte: 1h 40‘ Hütte – Steglaui: 1,5 Stunden
0 Comments
Leave a Reply. |
Kategorien
Alle
Archiv
Dezember 2024
|