Der Rest bietet sehr schöne, recht ordentlich abgesicherte und wenig ausgesetzte Fels- und Mixedkletterei, teilweise auch längere und herrlich zu kletternde Passagen im gefrorenen Steilgras. Die Route ist mit diversen Expressankern (gelegentlich lockere Muttern oder zusammengedengelte Laschen) und einigen NH in humanen Anständen eingerichtet. Zusammen mit der hervorragenden Beschreibung im Panico Eiskletterführer „Bregenz bis Garmisch“, den meist von Weitem sichtbaren fixen Wegweisern und etwas Gespür für die logische Linie auch ohne Spuren problemlos zu finden. Für eine gute Absicherung ist aber immer noch Eigeninitiative gefragt. Der angegebene Schwierigkeitsgrad muss sicher im Vorstieg beherrscht werden, ebenso der Umgang mit mobilen Sicherungsgeräten. Schafft man die nominelle Schlüsselstelle nicht, kann man zum WB zurück abseilen links über die „Mittlere Nordwand“ ausbüxen. Für leidenschaftliche Eiskletterer ein harter Zustieg, da man die tollen Gaisalpfälle tatsächlich links liegen lassen muss. Wandhöhe: 200 hm zum Ausstieg, weitere 200 hm durch die Nordflanke Kletterlänge: 8 Seillängen (davon 2 SL im Stapfgelände), 340m Kletterlänge Schwierigkeit: Abgesehen von den Stapfpassagen recht anhaltend M3 und 4, ein paar Stellen M5/5+ (zwingend zu klettern) und damit deutlich anspruchsvoller, als die benachbarte „Klassische“ (rechts) oder „Mittlere Nordwand“ (links) daneben. Material: 1- 2 BH an den Ständen; max. 5 Zwischen-BH/NH, weitere Absicherung mit Friends/Cams etc. nötig. 8 Expressen, einige Bandschlingen, die beiden kleineren Link Cams, Cams 0,3-1,5, 60m-Doppel-/Zwillingsseil. Wir hatten vorsichtshalber ein paar NH dabei, die aber nicht zum Einsatz kamen. Eisschrauben sind nicht einsetzbar. Zustieg: Von Reichenbach, 867m Vom Parkplatz Gaisalpe“ (gebührenpflichtig, z. Zt. €5.- pro Tag) auf der Rodelbahn (Schlitten nicht vergessen!) Richtung Gaisalpe bis zu Kapelle, von dort ein paar Meter bergab und nach einer Brücke über den Gaisalpbach nicht links zur Alpe sondern geradeaus am Bach entlang weiter. Bei einer Hütte kurz nach der Waldgrenze Schlitten- und sonstiges Materialdepot. Weiter auf die unteren Gaisalpfälle zu und sobald es sinnvoll erscheint über den steilen Geröllhang unter der Wand entlang zu dessen höchsten Punkt bei ein paar Latschen (ca. 1550m). So um 1¼ bis 1½ Stunden Gehzeit (700hm). Zum warm werden reicht‘s auf jeden Fall. Erstbegeher: Alban Glaser und Andreas Steck, 05.01.2006 Route: Sehr gutes Topo und perfekte Beschreibung im Panico Eiskletterführer „Bregenz bis Garmisch“. Ergänzungen: 1. SL: Leichtes Gelände, kein Seil nötig. 2. SL & 3. SL: Bis zum Stand der „Klassischen Nordwand“ und links auf Schneeband abbiegen. Gut am laufenden Seil möglich. Ca. 70m, kurz M 3-4 7. SL: Nicht zu spät rechts zurück queren, sonst wird die Querung unangenehm. Bei wenig Schnee ist der Stand sehr hoch und gar nicht leicht erreichbar (noch mal kurz M 3-4). Lasche des BH schwer einzuhängen, da von Steinschlag tiefer gelegt. 8. SL: Gleich Stand an Latschen machen (sofern frei), dann 40m. Abstieg: Vom Ausstieg in 20 Minuten Richtung Gipfel (Kreuz); lawinengefährdet. Von rechts trifft man wieder auf die „klassische Nordwand“. und weiter über den kurzen NW-Grat in Sattel mit Wegweiser. SW-seitig und teilweise versichert in eine Scharte (ca. 1900m). Hier steil und erneut lawinengefährdet 200hm den Osthang hinunter in die Mulde unter den Oberen Gaisalpfällen. Flacher Richtung Norden zum unteren Gaisalpsee, 1508m. Nach kurzer Gegensteigung auf dem Sommerweg teils steil oberhalb des Gaisalptobels zurück zum Depot (60-70 Minuten vom Gipfel). Und dann nur noch rauf auf den Schlitten und ab geht die Post!
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September 2024
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