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Rötspitz, Venedigergruppe, 3496m N-Wand „Das Gelübde“ M 5, WI 3, 80° und „FF-Ausstieg“ M 6, 400hm

27/2/2020

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Wandübersicht
Charakter: Schöner, eigentlich nur in zwei Seillängen anspruchsvoller Anstieg auf einen prominenten Ostalpengipfel. Von der einstigen starken Vergletscherung ist leider nicht mehr viel übrig. Da die Route recht abgelegen und vom Tal nicht einsehbar ist, lassen sich die Verhältnisse nur schwer vorher abschätzen, außer man stößt auf gepostete Bilder von Schitourengehern, die den Gratabsatz der Unteren Rötspitze von Zeit zu Zeit regelrecht überlaufen.
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Rötmoos, dahinter der W-Grat, links die N-Wand, rechts die abtauende W-Flanke
Zufahrt: Bis nach Kasern, 1614m, im hintersten Ahrntal. Gebührenpflichtiger Parkplatz am Beginn der für den öffentlichen Verkehr gesperrten Straße nach Trinkstein.
Zustieg: Vom Parkplatz zurück in den Ort und nach Süden über geräumten Fahrweg hinunter zum Ahrnbach, den man auf etwa 1570m auf einer Brücke überschreitet. Nun erst dem Wanderweg Nr. 11 Richtung Rötalm folgen:
diese kann man direkt über das Rötkreuzl oder etwas weiter links ausholend und auf 2000m ins Röttal querend erreichen. Von der Alm, 2118m, hat man einen ersten Blick zur NW-Flanke des Rötspitz. Nun zwei lange, nervtötende Kilometer topfbodeneben durch das Rötmoos, bis es dann endlich etwas bergauf geht. Aber nicht zu früh gefreut, auf 2340m biegt das Tal Richtung Lenkjöchl um und wird auf einen weiteren knappen Kilometer fast eben.
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Röttal, Merbspitz und Zillertaler Alpen
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In der Mitte der Rauchkofel über dem Lenkjöchl, rechts die Reichenspitzgruppe
Sobald wie möglich und endlich steiler auf die Reste des nördlichen Rotspitzferners und auf die nun gut sichtbare N-Wand zu. In die südöstliche Gletschermulde zum Beginn der Wand bei der rechteren von zwei Rinnen. Die Randkluft gibt’s noch, die im Panico Eiskletterführer „Südtirol/Dolomiten“ abgebildete Einstiegseiswand hat sich größtenteils in Wasser aufgelöst und ist jetzt etwa M 4. Luftlinie ca. 6,5km und lange 1500hm.
Alternativ kann über das Windtal zugestiegen werden, ist aber noch länger, hat das Flachstück im Tal und man sieht die Wand später. Die im Panicoführer angegebenen 3 Stunden sind vielleicht im Herbst machbar, aber bei 20-30 cm Powder ab Rötalm waren wir froh, den Einstieg spurend nach 41/4 Stunden erreicht zu haben. Schidepot unter dem Pfeiler, der „Das Gelübde“ (rechts) von der klassischen Nordwand trennt. Tourenschi unbedingt nötig, mit Schneeschuhen ein arger Hatscher, da man ja auch irgendwie wieder zurück will.
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Martin spurt zum Schidepot (Felssporn oberhalb des Bergschrunds)
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Am Schidepot
Stützpunkt: Eigentlich keiner. Die Lenkjöchlhütte auf 2603m wäre an sich ideal, hat aber nur im Sommer offen und der Winterraum (nur ein Notraum) ist kein solcher sondern eine Zumutung: man kann sich auf dem Fußboden in einem Vorraum ausbreiten, braucht also Schlafsack, Kocher, Isomatte, etc., was den Rucksack mit dem ganzen Kletterzeugs nicht gerade federleicht macht. Zu zweit herrscht schon Überfüllung.
Route: Vgl. Wandbild. Insgesamt recht beliebig auf den Wasserfall zu, der bei uns nur eine dünne Eisspur war (und dadurch deutlich schwieriger zu klettern, am Beginn 1 NH belassen). Danach wieder beliebig auf Schnee an einer markanten Quarzschicht vorbei auf den rechten Teil der Gipfelwand zu. Das beschriebene Couloir erschloss sich uns im Schneesturm und Spindrift nicht so recht,
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1. SL, nur ganz am Anfang tiefer Pulver
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Stapfschnee Richtung Eisspur
so das Martin etwas früher über eine markante, verschneidungsähnliche Plattenrampe zum NW-Grat ausstieg (M 6, ca. 3400m). Über diesen zieht es sich noch sehr windexponiert und über plattigen, mürben Gneis hin (max. M 3), bis man am Vereinigungspunkt mit dem NO-Grat den Vorgipfel erreicht und nicht mehr weit zum Gipfelkreuz hat.
EB: Raffaele Sebastiani und Alexander Mayer, 12.10.2014
Abstieg: Zurück zum Vorgipfel und über den gestuften, ausgesetzten NO-Grat (= Normalweg, max. 3-, eine kurze, mit 3 Eisenstiften versicherte Stelle) bis etwa zum P. 3287, von wo man über ein nach Westen gerichtetes Couloir (max. 45°) zum Gletscher absteigen kann. Über die Randkluft links zurück zum nahen Schidepot. So ergibt sich eine schöne Überschreitung.
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Mittelteil
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Selbst ist der Mann
Abfahrt: Entweder über schöne Hänge zu den nervtötenden Flachstellen im Röttal und weiter nach Kasern (die Abfahrt ab der Rötalm durch den lichten Wald macht wieder richtig Spaß) oder rechts über das Lenkjöchl ins Windtal besser laufend nach Heiliggeist im Ahrntal und auf der Loipe zurückschieben nach Kasern.
Literatur:
Panico Eiskletterführer "Südtirol - Dolomiten" S. 162
AV-Karte 35/3 "Zillertaler Alpen Ost
https://www.alpenverein.it/de/kletterer-alpinisten/alpin/das-gel%C3%BCbde-r%C3%B6tspitze-nordwand-ahrntal-129_7987_152240.html
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Eisspur; WI 3 schaut anders aus
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Am Ende der Eisspur
Material: Da dir Route zum Zeitpunkt unseres Durchstiegs sehr eis- bzw. schneearm war, kamen ganz kurze Eisschrauben nur im sog. Eisfall zum Einsatz. Ansonsten waren ein Sortiment Haken (Messer- und Profilhaken), je ein Satz Keile und Cams für Stände und gelegentliche Zwischensicherung hilfreich. Bis auf einen von uns belassenen NH keine Fixpunkte in der Wand. Tiblocs für’s Gehen am laufenden Seil waren ebenfalls nützlich. Ansonsten übliche Ausrüstung für Mixedtouren. Zustieg im Winter nur mit Schi sinnvoll.
Fazit: Seit Jahren schon wollte ich auf diesen schönen Berg. Als ich beim Blättern im Panico Eiskletterführer „Südtirol/Dolomiten“ eher zufällig auf diese Route stieß, las sich das ganz gut. Einen fitten und sehr souveränen Vorsteiger hatte ich mit Martin auch dabei, warum also nicht? Der Wetterbericht war bis in den Nachmittag hinein ganz brauchbar, nur die eisigen Temperaturen (Messstationen auf vergleichbarer Höhe gaben für diesen Tag -22°C an) und der böige Wind mit Spitzen bis zu 70 km/h machten das Ganze zu einem wenig frühlingshaften Unternehmen.
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Leichtes Stapfgelände, Quarzband und Ausstiegsrampe
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Das beste zum Schluss
Der früher als gedacht einsetzende, schwache Schneefall sorgte immerhin für etwas wärmere Luft, dafür wurde die Sicht schlechter. Dank guter und sehr warmer Ausrüstung störten die schottischen Wetterbedingungen aber kaum. Nachdem die Ameisen einmal durch die Fingerspitzl gelaufen waren, blieben die Hände warm; die Füße dank Schistiefel sowieso und MacMapi fühlt sich erst bei solchen Verhältnissen so richtig wohl.
Insgesamt unterhielt uns die Wand gut 4 Stunden bis zum Gipfelkreuz, der ungespurte Abstieg über den NO-Grat und das Westcouloir dauerte etwa 1¼ Stunden und die an sich tolle Powderabfahrt wäre perfekt gewesen, hätte man etwas besser gesehen. Auch die langen Flachstücke waren mehr als lästig, aber wir wollten es nicht anders. Nach gut 12 Stunden standen wir mit dick vereistem Bart bzw. Haaren und einem schönen, alpinen Anstieg mehr wieder am Parkplatz in Kasern.
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Schneemann am Ausstieg zum W-Grat
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Noch eine gefühlte Ewigkeit am windexponierten W-Grat
Die Lawinenlage muss natürlich passen. Bei unserem Durchstieg herrschte Stufe 2, die Wand war aber stark ausgeweht, so dass von daher keine Gefahr bestand. Es lagen meist nur wenige Zentimeter Pulver auf Hartschnee. Die Linie macht nicht den Eindruck bisher oft wiederholt worden zu sein.
Alternativ wäre es halt eine Schitour geworden. Auch Kondition sollte man nicht daheim lassen, insgesamt kommen mit ein paar Gegenanstiegen wohl 2000 hm und viele Kilometer zusammen und selbst wenn der Schnee gut ist, braucht‘s noch ein bisschen Kraft für die Abfahrt. Obwohl die Schwierigkeiten moderat sind ein tagesfüllendes Unternehmen abseits des Mainstreams.
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Winter ist schön!
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Dick vereist am windberuhigten NO-Grat
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