Bei Schneefall relativ häufige Spindrift-Duschen, dafür eisschlagsichere Stände. Sehr schöne, deutlich weniger überlaufene aber auch anspruchsvollere Alternative zum unteren, eisigen Teil der Grenzfallrouten „Rampe“ oder „Eisstreifen“. Aufgrund des extrem kurzen Zustiegs und unkomplizierten Abstiegs ideal nach einer Schitour in der Gegend. Uns hat’s richtig Spaß gemacht – jede Menge Leute am Grenzfall und kaum geht man ums Eck, hat man diese schöne Linie für sich allein. Und danach (oder davor) noch jede Menge Möglichkeiten, den Eisklettertag auszudehnen. Zugang: Wie beim benachbarten „Grenzfall“. Von Pfronten übers Engetal Richtung Grän/Tannheimer Tal. Kurz vor Enge beim Steinbruch in einer Parkbucht rechts (westlich) der Straße unter dem bereits von hier erkennbaren „Grenzfall“ parken. Über die Brücke auf den Grenzfall zu, gleich danach links auf Forstweg bachaufwärts, bis man nach endlosen 10 Minuten unter dem Fall steht. Auch von den Einstiegen am Grenzfall problemlos erreichbar: einfach links (südlich) der Wand entlang bis zum Einstieg gehen. Route: 1. SL: Vom tiefsten Punkt auf Schnee-/Eisrampe links aufwärts zum linken Rand des Eisfalls und über meist dünnes Eis in unterhaltsamer Kletterei gerade (BH links) hinauf zu unbequemem Stand an 4 NH (altes und etwas neueres Schlingenmaterial, alter Karabiner und kleiner Maillon zum Abseilen). 50m, WI 2-3; 2. SL: In die Mitte des Falls und über eine (heuer etwas röhrige und) senkrechte 10m-Stufe. Links zu Stand an 2 BH in komfortabler Gufel (zum Abseilen eingerichtet; oberhalb in Höhle weiterer Stand, unterhalb solls auch noch was geben). 35m, WI 3-4; 3. SL: Rechts zurück ins Eis und mittig rauf, am Schluss über eine senkrechte 5m-Stufe. Deutlich flacher links zu Stand an einem BH mit Maillon. 25m, WI 3+. Nach weiteren 35m in der Rinne erreicht man über dünnes Eis und mäßig schwieriges Mixedgelände einen halbscharigen Schlingenstand an einem wenig ausgeprägten Köpfl. Gut genug, wenn man wie ich, völlig übermotiviert am BH-Stand vorbeirauscht. Abstieg: abseilen über die Route. Wegen besserer Abziehbarkeit des Stricks seilten wir 3x ab (25, 28, 40m) Material: mittlere und kurze Schrauben, je nach Sicherheitsbedürfnis. Wir kamen mit 3-4 Schrauben pro SL gut klar. Doppelseil für den Abstieg angenehm, ansonsten braucht‘s außer dem üblichen Eiszeugs nichts. Außer vielleicht mal ein Schlingenopfer für den NH-Stand. Möglicherweise kann sich ja wer motivieren und den Stand etwas renovieren. Ein ordentlicher Maillon würde auch nicht schaden. Wir hatten leider kaum was dabei. Wer gerne mit einer Akkubohrmaschine im Rucksack klettert, könnte natürlich auch dem einsamen BH (verchromt, glaub ich) am letzten Stand Redundanz spenden.
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Dezember 2024
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