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Punta Civetta, Civettagruppe, 2892m, NW-Wand „Andrich/Faè“ 6+, ca. 18 SL

10/9/2023

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Picture
Gut sichtbarer Routenverlauf von der Zustiegsrinne
PictureDie Linie ist vorgegeben
Die „Andrich/Faè“ wurde schon im AV-Führer als eine der großartigsten und ernstzunehmendsten Freiklettereien in der Civettagruppe beschrieben. Ein Klassiker also, der uns beide angesprochen hat, auch wenn man für diese Tour ein Kaminliebhaber sein sollte, wo ich mich zwar jetzt nicht unbedingt wiederfinde, aber sich mal wieder so richtig schön verkeilen in irgendwelchen Kaminen hab ich ja schon vier Tage lang nicht mehr gehabt.
Des Weiteren konnte die Linie bereits vom Tal aus nachverfolgt werden, da sie der linken von zwei parallelen Rissreihen folgt, wobei sich diese im oberen Teil in einen Kamin vertieft.
​
Die Beschreibung "in einzigartig gerader Linie hoch zum Gipfel", wodurch man sich eigentlich eine Routenbeschreibung sparen könnte, trifft auf jeden Fall zu. Dennoch packten wir neben der üblichen Ausrüstung das Topo aus dem Führer „Best of Dolomiten“ mit ein. Blieb nur noch die Frage offen, ob wir so kurzfristig auf der Hütte einen Platz bekommen würden und uns somit einen frühen Start vom Tal aus bzw. Biwakmaterial ersparen können. Doch ein Anruf gab uns die Gewissheit, wir können offiziell kommen, sollten nur bis 18 Uhr da sein. Also schnell alles einpacken, die wenigen Kilometer von unserem Standort nach Alleghe fahren und hoch zum Parkplatz Piani di Pezzè. Von dort gibt es zwei mögliche Wege hoch zur Hütte, entweder die Autobahn für jeden oder den einsameren Weg hoch zum Coldaisee, welcher für eine Abkühlung sorgt und idealerweise kurz vor der Hütte liegt. ​Pünktlich erreichten wir nach rund zwei Stunden exklusive der benötigten Badezeit (wobei sich diese bei meiner Verfrorenheit  auf geringe Zeiteinheiten beläuft) die Hütte und erhielten einen Platz im mit uns nun vollen Lager.

PictureSonnenaufgang kurz vor dem Einstieg
​Viele Kletterer tummeln sich allerdings nicht wirklich auf der Hütte, so waren wir morgens doch etwas überrascht, dass drei Italiener mit uns ein Thermofrühstück, welches uns im Rucksackraum bereitgestellt wurde, einnahmen. Zunächst rätselten wir noch, ob es sich nur über übermotivierte Wanderer handelt oder um Kletterer.  Sie zogen vor uns los und die umgebundenen Seile haben sie letztlich als Kletterer entlarvt. So hieß es, sich überraschen zu lassen, ob wir uns für dieselbe Tour entschieden hatten oder nicht.
​
Nach dem gemütlichen Weg zum Wandfuß kamen wir mit ausreichend Helligkeit am Beginn des Zustiegs durch den Vorbau an.
Mit dem Bild aus dem Panico-Führer und den vorhandenen Steigspuren findet sich die richtige Rinne problemlos und leitet uns in einer guten dreiviertel Stunde hoch zum ersten Stand und dem Beginn der eigentlichen Kletterei.
Die vor uns gestartete Seilschaft trafen wir nun erneut und die Ungewissheit, ob wir dieselbe Tour für den Tag gewählt hatten, löste sich auf. Im Gegensatz zu meiner letzten Pausetour an der Rosengartenspitze wenige Tage zuvor, bei der explizit steht, dass man eher nicht Schlange stehen muss und wir trotzdem aufliefen, waren wir heute alleine in der Tour, da die Italiener in die Nachbartour „Aste/Susatti“ starteten. 

,Charakter: Die Kletterei wechselt zwischen anstrengenden steilen Rissen und Verschneidungen in bestem Fels und moosigen, brüchigen sowie gern nassen Kaminen. Die vorhandenen SH an Ständen und dazwischen sind oft verbesserungswürdig. Insgesamt sind in den meisten Längen eher wenige Zwischenhaken vorhanden, da diese entweder von selbst rausgefallen sind oder nachgeholfen wurde. So waren Alvis Andrich die in seiner Tour mit der Zeit dazu gewachsenen SH ein Dorn im Auge, so dass ein Ausnageln erfolgte auf das eine erneute Wiedereinnagelung  durch ein gestiegenes Kletterniveau und mobile Sicherungsmöglichkeiten nur sehr zögerlich verlief.
Talort: Alleghe, Parkplatz Piani di Pezzè
Zustieg: Von Alleghe in 2-3 Stunden zur Coldaihütte (2135m), wenn diese als Ausgangspunkt gewählt wird. Von dieser am nächsten Tag zum Coldaisee und zur Col-Negro-Scharte, bei der der Wanderweg verlassen und den oberen Spuren auf der Schutthalde weit unter den Wänden gefolgt wird. Unter der Punta di Civetta angekommen (ca. eine Stunde) wird der Vorbau bei einer rampenartigen Schlucht nahezu direkt unter dem sichtbaren Risssystem der Hauptwand angegangen. Es folgt Kletterei, die bereits in der Früh stellenweise den unteren vierten Grad erreicht und eine Einstimmung auf kommende Kamine liefert, jedoch gut seilfrei bewältigt werden kann. Der Einstieg ist mit einem historischen Ringhaken markiert sowie einem Keil (300m, überwiegend 2er-Gelände, ca. 45min).
Wandhöhe: 750m
Kletterlänge: 18 SL + Vorbau
Schwierigkeit: 6+
Material: Stand- und Zwischenhaken vorhanden, teils ergänzungsbedürftig. Zur weiteren Absicherung ein Satz Cams (bis Größe 3) und evtl. Keile erforderlich.
Erstbegeher: A. Andrich, E. Faè (23./24.08.1934)
Topo/Route: Das Topo im Panico-Führer ist ein guter Anhaltspunkt, wobei sich folgende subjektive Ergänzungen ergeben, die vielleicht hilfreich sind, wobei die Linienführung wie zu erwartend durchaus logisch ist:
  • 4. & 5. SL: Lassen sich gut zusammenhängen, da sich am Ende der vierten auch kein SH-Stand findet (analog zum Topo)
  • 10. SL: Nicht vom SH in die „No“-Variante verleiten lassen, sondern zu markanten Köpfl auf Band nach links queren
  • 11. SL: Einziger und alter fixer Friend und Stand oberhalb vom im Topo eingezeichneten SH-Stand an dem tatsächlich vorhandenen BH (Warum?! Wer trägt für ein Loch eine Bohrmaschine mit, noch dazu an dieser unnötigen Stelle?) und einem SH. Die Längenangabe ist im Topo zu lang angegeben
  • 13. SL: Vermutlich kletterten wir die „No“-Variante, die jedoch durch SH und eine sichtbare alte Schlinge verlockender als der Kamin war. Dadurch möglicherweise anspruchsvoller, aber recht gut absicherbar
  • Vom Topo her fehlt hier mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Seillänge, da der restliche Verlauf dann wieder passen würde: Vom Stand nach links in den Kamin und in einer Links-rechts-Schleife unter einen brüchigen Überhang mit extrem ergänzungsbedürftigen Standplatz
  • 14. SL: viele SH, dafür auch sehr brüchig. Das „Fixseil“ ist ein langes Schnürl an zwei SH, welche die kleingriffige Querung nach links zu Stand an vier SH einleitet
  • 17. & 18. SL: Lassen sich gut zusammenhängen und bieten interessante Kletterei an jeder Kaminwandseite abwechselnd
Abstieg: Vom Ausstieg in südliche Richtung zum bereits sichtbaren Alleghesi-Klettersteig queren und diesen zum Wandfuß folgen und dann dem Wanderweg zur Coldaihütte nehmen (ca. 1,5 h).
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