Charakter: Beeindruckende, immer wieder fordernde Lochkletterei an rauem, plattigem Fels. Genaues Hinschauen und Vertrauen auf die Reibungskraft der Schuhe ist meist wichtiger als reine Kraft. Muss man sich erst mal trauen, da als erster einzusteigen. Nicht nur eine Passage wirkt auf den ersten Blick unmöglich, bis sich bei näherer Betrachtung doch wieder irgendein Grifflöchlein auftut. Für uns keine Tour, die man einfach mal so schnell durchrennt. Nach dem herrlichen ersten Aufschwung folgt ein langer, leichter und weniger schöner Linksquergang, auf den – wie ein Spiegelbild des unteren Teils – ein erneut genialer zweiter Aufschwung folgt. Dieser endet recht unvermittelt auf den herrlichen Blumenwiesen knapp unter dem Predigtstuhlkreuz. Erstbegeher: M Adelbert & C. Quarleiter, 1999 Material: Sehr gut abgesichert was die Qualität angeht (Stände mit 2 oder mehr BH, Zwischensicherungen bis auf eine SU ebenfalls gebohrt), die Hakenabstände sind aber so, dass man den geforderten Schwierigkeitsgrad zwingend frei klettern muss. Mobil geht nicht viel, vielleicht mal eine SU-Schlinge, aber Klemmzeug kann unten bleiben. 10 Express, 50-60m Seil(e) und die übliche Alpinkletterausrüstung sollten reichen. Schwierigkeit: Zwei SL 7, eine SL 7- und drei SL 6/6+, nur die Verbindung zwischen den beiden steilen Wandbereichen ist deutlich leichter. Eher streng bewertet, auch im Vergleich mit der benachbarten „Gams …“. Meist recht anhaltend und nicht nur schwierige Einzelstellen. Im Vorstieg sollte man solide im 7. Grad unterwegs sein, sonst wird’s zach. Zustieg: Vom Parkplatz am Beginn des Fahrwegs ins Dammkar oberhalb Mittenwald, ca. 950m, über die fürchterlich steile Teerstraße (20% und mehr) und nach diesem Stich auf flacherer Schotterstraße 3,3km und 380hm hinauf zum Bankerl, 1330m. Dort endet die Straße bei der Talstation des Materiallifts zur Dammkarhütte. Ohne Motor gerade so fahrbar, 30-45 Minuten. Weiter auf dem gemütlich angelegten Wanderweg zur Hütte, 1667m (½ Stunde). Von dort Richtung Osten durch die Latschen (kurz vorher schönes Rucksackdepot) in wenigen Minuten zur SW-Wand, die man direkt am Einstieg der „Hans Bär“ erreicht (verblassend rot kann man noch „Hans“ lesen, außerdem sind ein paar Bärentatzen aufgemalt). Knapp oberhalb ist „Gams ‘n‘ Edelweißes“ auf einer Metalltafel angeschrieben. Route: Vgl. sehr gutes Topo im Panico Kletterführer „Karwendel“. Beim Zustieg hilft die AV-Karte 5/1 „Karwendel West“. Ergänzungen zum Topo: 1. SL: eher 35m statt 40. 2. SL: hart bewertet, Einzelstelle vielleicht 6+ (oder nur blöd angestellt)? 3. SL: Die 10m Gehgelände der 4. SL am besten noch anhängen. Stand etwas links, sonst landet man bei den „Gams …“. 50m 5. & 6. SL: am laufenden Seil möglich. In der 6. SL kurzer Abstieg, altes, mürbes Fixseil. Teils schrofiger, nicht immer fester Fels. 8. & 9. SL: Lassen sich gut zusammenfassen. 10 SL: Harte Einzelstelle an Überhang, 6+?
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September 2024
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