Und dann übersteigt das Ganze nicht mal den 6. Grad! Besagten Sinterquergang muss man sich als Erstbegeher erst mal angehen trauen. Ein felsgewordener Traum! Wenn man nicht gerade an Traversophobie leidet ein absolutes Muss. Die Absicherung mit ein paar BH, NH und vielen SU-Schlingen ist gut, die Tour lässt sich dadurch leicht finden, gelegentlich kann (oder muss) mobil etwas nachgeholfen werden. Ein Satz Linkcams für alle Fälle und ein paar SU-Schlingen können – je nach Fähigkeiten und nervlicher Ausstattung des Vorsteigers - adrenalinsenkend eingesetzt werden. Aufgrund einiger, teils sogar fallender, Quergänge, sollten Vor- und Nachsteiger den geforderten Schwierigkeitsgrad gut draufhaben, sonst gibt’s statt Genuss eher Stress. Bei Quergängen spielt es ja keine große Rolle, ob es den Vor- oder Nachsteiger aus der Wand dengelt. Gleiche Flughöhe für alle. Viele Kombinationsmöglichkeiten von Routen im 6.-7. Grad mit bis zu 9 kurzen SL (unterbrochen von einem großen Band mit Wanderweg zum ausbüxen) lassen keine Langeweile aufkommen. Ideal im Anschluss an eine Tour an den weiter hinten gelegenen Parete di Pezol: einerseits kommt man direkt an den Einstiegen des oberen Wandbereichs vorbei (und der untere ist nicht weit), andererseits kann man hier den Tag ausklingen lassen, bis man die Arme nicht mehr heben kann. Vom Einstieg sind es nur noch 10 Minuten zur Straße. Ein Klettergarten auf zwei Etagen mit alpiner Absicherung in herrlicher Gardaseelandschaft. Unterwegs mit Klaus, von dem auch viele Fotos stammen. Zustieg: Von Arco nach Bolognano und von dort die kurvenreiche Straße zum Monte Velo hinauf, bis in der nördlichsten Haarnadelkurve der Straße auf etwa 460m bei einer Schranke ein Forstweg (CAI-Wanderweg und Gardatrek) abzweigt. Wenige Parkplätze neben der Straße, größere Parkmöglichkeit etwa 0,5km bergauf. Nach etwa 200m auf dem Forstweg führt ein markierter Wanderweg links auf und ab auf ein Band, das die Parete d’Ir in einen oberen und unteren Sektor teilt (ca. 10 Minuten). Kurz bevor man die Wand bei „Roccia Preziosa“ und „L’inquisitore“ erreicht (angeschrieben, etwas oberhalb des Wegs auf einem leicht ersteigbaren Vorbau, alles, was man nicht durch die Wand tragen will hier deponieren), führen Steigspuren an der unteren Wand entlang zum angeschriebenen Einstieg etwas nach dem tiefsten Punkt der Wand. Weitere 5-10 Minuten. Topos und weitere Informationen: Ganz brandneu auf https://www.bergsteigen.com/touren/ klettern/via-dell-incontro-parete-dell-ir/ oder von den Erstbegehern und Entdeckern dieser Wand auf https://www.arrampicata-arco.com/via-dell-incontro.html. Wer’s lieber in Buchform hat: in „Kunst und Klettern“ von Grill/Kluckner oder „Hohe Wände bei Arco Vol. 1“ von Filippi kann man sich das Ganze gedruckt anschauen. Wenn man mal am Einstieg steht, ist ein Topo eh überflüssig, das die Tour immer der logischen Linie des geringsten Widerstands mit dem höchsten Klettergenuss folgt. Der untere Einstieg ist angeschrieben, der obere nicht. Vom Ausstieg rechts zum Wanderweg queren und etwas absteigend auf das Band zwischen oberem und unterem Wandteil. Bevor der Steig wieder in den Wald taucht rechts über leichte Schrofen zum oberen Einstieg bzw. der Fortsetzung der Route. Die linke (und deutlich leichtere) Verschneidung führt leichter als es aussieht direkt zur Sinterwand. Nicht vom unmöglichen Anblick täuschen lassen! Für den unteren Wandteil kann man etwa 1¼ bis 1½, für den kürzeren oberen Teil ungefähr eine knappe Stunde ansetzten
Abstieg: Vom Ausstieg am Wandbuch kurz links (westlich) auf Steigspuren queren und in wenigen Minuten auf gutem Weg zurück zum Band, das die Wand teilt. Weiter auf dem Zustiegsweg.
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