Am Beginn der Latschen haben wir mehrheitlich die Schi dann liegen lassen und sind auf dem spärlich gespurten Weg ohne weiter gelaufen. Zum einen weil auch hier zu wenig Schnee lag, zum anderen weil so eine Abfahrt mit Schi und Bergschuhen nicht jedermanns Sache ist. Das Eis sah von unten leider massiver aus, als es war. Zwei Wochen Föhn können halt durch ein paar kühlere Tage um diese Jahreszeit auch nicht mehr ausgeglichen werden. Immerhin war noch kletterbares Eis vorhanden. Die kurze untere Stufe wies zwar tolle Eisformationen auf, war aber am Ende bedenklich hohl und dünn – grenzwertige Kletterei. So ähnlich sah auch die Eisbox aus der Ferne aus: je höher desto dünner. Oben weisen der zentrale und der rechte Geierfall deutlich bessere Bedingungen auf, wir sind heute allerdings nur den großen, zentralen Fall geklettert. Großteils gutes, kompaktes und softes Eis, wunderbar zu klettern, nur auf den letzten Metern kann man auch hier wieder dem Wasser unter einer löchrigen Eisschicht beim Fließen zuschauen. Frühling wird’s, das merkt man nicht nur daran, dass der feste Aggregatzustand von Wasser schön langsam in den flüssigen übergeht; es war auch nix mehr los da oben. Zwei Mal abseilen und dank Schi ein mehr oder weniger eleganter, auf jeden Fall aber schneller Abstieg. Charakter: Der zentrale Geierfall ist ein fettes 50m-Trumm, das einen schon von der Ammerwaldstraße anlacht. Aufgrund der schattigen, geschützten Lage gibt es eigentlich keinen Winter, in dem sich dieser Eisfall nicht bildet. Ein kurzer, landschaftlich schöner Zustieg in einen wilden Kessel, in dem noch einige andere Eisfälle rumhängen. Beginnend mit der „Eisbox“ weit links und ganz rechts endend mit dem rechtesten aller Geierfälle. Man kann sich gar nicht sattsehen. Oberhalb baut sich die N-Wand der Geierköpfe auf, die noch einige Mixedrouten bietet. Langweile kommt jedenfalls nicht auf. Zugang: Vom Sommerparkplatz zur Kreuzspitze (Landesgrenze, 1083m) auf Forstweg ins Neualmgries und dieses flach südwärts zum Neualpwinkel. Dort rechts ab in ein etwas steiler ansteigendes, breites Bachbett. Wo es sich einengt links durch die Latschen auf die Wasserfälle zu, bis man wieder ins Bachbett queren kann. Bald darauf steht man unter der ersten Stufe des Geierfalls. Links pfeift die „Eisbox“ rauf. Ca. 30-45 Minuten. Bei viel Schnee sind Tourenschi angenehm. Route: siehe Fototopo (nicht aktuell, Foto vom Januar 2022). Zwischen 1. und 2. Stufe befindet sich eine flache Schneeterrasse, die 1. SL kann ggf. links umgangen werden. Der Stand nach der kurzen 1. SL hat 2 BH, ist aber nicht so richtig zum abseilen eingerichtet. Im zentralen Geierfall kommt nach etwa 2/3 auf der rechten Seite ein Zwischenstand mit 2 BH; auch zum abseilen eingerichtet (nicht mehr das frischeste Material).
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Januar 2025
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