Der Routenname ist (wie bei allen Routen) am Einstieg mit einem Metalltäfelchen und einem BH markiert und in wenigen Schritten vom Sattel abwärts erreicht. Am Ende der Route stecken 2 BH mit je einem Maillon zum Abseilen. Die Route benutzt eine schmale, hellgraue Schicht mit gutem Fels, ist aber noch nicht geputzt. Vorsicht also, es liegt noch einiges rum. Weiter rechts haben wir noch eine steilere Kante im Toprope angeschaut, die ebenfalls lohnende Kletterei verspricht. Dort steckt aber noch nichts. Die drei Routen auf der Südseite der großen Platte haben alle ein Metallplättchen mit dem Routennamen erhalten; Topo hier unter >Erstbegehungen >Alpinklettergarten Scharnitzsattel. Da sich der Nebel nun langsam verzogen hatte, stopften wir alles in die Rucksäcke und stiegen über den ebenfalls sehr schönen O-Grat – vorbei an zahlreichen Ausstiegen der NW-Wandrouten – über den Mutteturm, 2546m bis zum Kettenstand am Oberen Mutteturm. Der Grat ist nur selten ausgesetzt und bietet unterhaltsame Kletterei in festem Fels. Die Schwierigkeiten liegen meist um 2, jeweils kurz vor den Turmgipfeln wird der dritte Grad erreicht. Teilweise mit roten Punkten markiert, teilweise mit Steinmanndln. Aber die Route ist eh logisch und kann kaum verpasst werden. Auf den Oberen Mutteturm stecken sogar ein paar BH. Am Kettenstand (= Ausstieg der Routen „Quere Welt“ und „Letzter Streich“) ließen wir es gut sein mit dem Ostgrat. Wir tauschten einen verrosteten Maillon aus und seilten die oberen beiden SL des „Letzten Streichs“ ab (55m bis zum 3. Stand). Dabei tauschten wir den von einem Steinschlag arg zerdengelten Wandbuchbehälter aus, befestigten ihn hoffentlich sicherer unter einem kleinen Überhang und deponierten ein neues Wandbuch. Die alten Einträge wurden übertragen soweit sie noch lesbar waren. Da zwischenzeitlich die Nachmittagssonne in die Wand lachte, kletterten wir die beiden SL gleich noch mal rauf, dabei wurden auch alle BH-Laschen nachgezogen. Hat nicht geschadet. Fixe SU-Schlingen wurden belassen, da diese nur der Orientierung dienen und gut mit eigenen Schlingen verstärkt werden können. Danach arbeiteten wir uns weitere 55m zum 1. Stand der Route nach unten. Auch diese herrlichen Plattenlängen kletterten wir nach der Abseilerei – richtig schöne Kletterei. Und deutlich leichter als die anderen Routen da oben. Dier erste SL war wegen des Schnees am Einstieg noch recht kurz. In der Rechtsquerung zum Stand setzte ich noch einen zusätzlichen BH. Nun ist der Routenverlauf auch hier ganz klar und der Quergang ist entschärft. Beim Abstieg markierten wir einen halbwegs idealen Zustiegsweg zu den Routen am Oberen Mutteturm, vorbei am Vorbaueinstieg des “Frühlingstreibens“ und ausgehend vom Beginn der Versicherungen zum Scharnitzsattel. Sollte jetzt gut zu finden sein; meist Gehgelände in Schutt und Schrofen, kurze Stellen 1 und 2. Über letzte Schneereste und Schutt gings flott runter in den Karboden und über Enzianwiesen zurück zum Hahntennjoch. Wieder ein ausgefüllter Klettertag. Gutes Ziel für heiße Sommertage oder an einem stabilen Nachmittag mit viel Sonne in der Wand. Allerdings keine Plaisirtour!
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Dezember 2024
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