Dies liegt daran, dass der Steig mit Stirnlampen einerseits nicht leicht zu finden ist und es andererseits nach einer längeren Waldpassage eine steile, schrofige Rinne hinuntergeht, die einen Ausrutscher nicht überall verzeihen würde (Beginn bei großem Steinmanndl auf 946m, N45°59,087‘/E10°54,574‘, einzige Schwachstelle). Unten ist kurz der 2. Grad im Bruch gefordert (oder man seilt an einem Ring 30m ab). Diesmal ließen wir uns gleich Zeit, da wir ja eine relativ leichte Tour auf dem Programm hatten. Wenn man die dann folgende, teils markierte (aber eben nicht immer eindeutige) Querung zum Beginn des riesigen Plattenschusses ideal erwischt, steh man bald an einem ebenen Schuttplatz, in dessen Nähe die „Via Speranza“ beginnt 780m, N45°59,384‘/10°54,346‘). Nur noch kurz eine blockgefüllte Rinne an den Platten entlang hinunterstolpern, bis man bei einem runden Plattenpfeiler mit verschneidungsähnlichen Strukturen beim blau angeschriebenen Einstieg steht (747m, N45°59,399‘/10°54,394‘). Im Gegensatz zu den beiden anderen Touren ist der „Boomerang“ nur mit Schlingen und Schlaghaken (von üppig bis mager, insgesamt knapp 60, was jetzt bei 21 SL auch nicht direkt eine Plaisirabsicherung darstellt) abgesichert. Seit 2013 hat die Tour von Furlani, Chini, Degasperi und Mazzalai aus dem Jahr 1979 überall dort gebohrte Stände (bis auf einen), wo gerade kein Standbaum wächst. Die silbernen Ringe sind weit sichtbar und erleichtern die Orientierung in dem grauen Plattenmeer erheblich. Etwas nervig sind die vielen brüchigen und mittlerweile felsgrauen Schlingen in den teils kleinen Hakenösen. Oft bringt man nicht einmal eine eigene Schlinge dazu, geschweige denn einen Karabiner. Vielleicht erbarmt sich eine der nachfolgenden Seilschaften, schneidet das alte Zeug raus und hängt (wenn’s schon unbedingt sein muss) ein paar neue Markierungsschlingen in schlechter sichtbare Haken. Wir hatten leider werder das eine noch das andere dabei. Bereits um 7.30 legten wir los und liefen die rauen und herrlich zu kletternden Platten hinauf, immer gleich 50 bis 60 Meter auf einmal, um möglichst lange Seillängen zu haben. Bald tauchte die Morgensonne die Plattenwand in goldene Farben.
Nicht einmal BASE-Jumper trudelten vorbei. Wir teilten uns einen Rucksack mit einer Flasche Wasser und für eine Apotheke und die Softshelljacken. Die Stirnlampen blieben gleich am Helm. Ansonsten hatten wir ein 60m Doppelseil, einen Satz Linkcams (die wir nur sehr sporadisch nutzten), 12 Expressschlingen, einen Schwung Schlingen und den Plastikhut dabei. Die Tour war es auch unter dem coronabedingt verkürzten Zeitfenster wert; außerdem ist in so einer Wand das Ansteckungsrisiko eher schon unter Null, was man von einem Aufenthalt in München oder Augsburg momentan nicht gerade behaupten kann. Es kommt sicher nicht darauf dass man wegfährt, sondern wie! Topo entweder im Filippi-Führer „Hohe Wände bei Arco“ oder, detaillierter, auf http://www.klettern-sarcatal.com/boomerang.htm.
SL 16/17 führen von kurzen ansteigenden Stellen abgesehen meist horizontal nach links. Teils grasiger Fels und ausgesetzt aber nie mehr als 4 und gut absicherbar. Der Stand nach SL 16 ist an 3 NH älteren Baujahrs, einer davon mit Schuhbandl statt Öse; schlecht zusätzlich absicherbar. Nach SL 17 steckt wieder ein Ringbohrhaken. 18. SL: Immer eher rechts halten (hellblaues Pfeilchen), teils sogar richtig quer. Viele NH. 19. SL: Der Kamin ist abgeklettert und nicht mehr brüchig. 20. SL: Rechts in eine Bröselrinne, brüchig zu kleinem Überhang (NH mit Schlinge) und in festem Fels zu Nische mit originellem WB-Depot. 21. SL: immer linkshalten durchs Gestrüpp (unterbrochen von ein paar Kletterstellen) hinauf zum Standbaum
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