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Monte Brento – Grande Placconata, Gardaseeberge, 1545m, O-Wand „Boomerang“, 6, 21 SL

4/11/2020

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Tiefblick aus Wandmitte (10. SL)
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Abstieg zum Einstieg
Um aufgrund der kurzen Tage bei langen Routen wie dieser genug Zeitreserven zu haben, begann der phantastische Herbsttag bereits um 5.30 Uhr mit dem unangenehmen und doch herbeigesehnten Gepiepse des Weckers. Nachdem wir in den vergangenen Jahren bereits die absolut empfehlenswerte „Via Speranza“, die wenig unterhaltsame „Dreams of Infinity“ durchstiegen und den „Boomerang“ nach 7 SL aufgrund einsetzenden Getröpfels abgebrochen hatten, sollte es diesmal mit dem großen Klassiker des Sarcatals klappen.
21 SL, 1000m Kletterlänge und rund 600m Wandhöhe sind für November ein ehrgeiziges (aber gut machbares) Tagesprogramm. Außerdem kannten wir den Zustieg von oben, die ersten 7 SL und letzten 4 SL und den Abstieg von anderen Touren. Keine 20 Minuten später begannen wir von San Giovanni auf 1050m mit dem Abstieg zum Einstieg. Von einem der Parkplätze bei der Kirche geht man ein kurzes Stück zurück auf der Straße Richtung Arco und biegt dann bei einem Wegweiser links in den Wanderweg 425 Richtung Dro ein.
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Sonnenaufgang hinter dem Bondonekamm
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Einstieg - nicht zu verfehlen
Dies hat gleich mehrere Vorteile: erstens ist der Abstieg eher kürzer als der Aufstieg vom Parkplatz an den Sonnenplatten (allerdings nur nach vorheriger Erkundung oder mit gps-Track zu finden), zweitens ist die ganze Angelegenheit deutlich weniger schweißtreibend und drittens verkürzt sich der Abstieg vom Ausstieg um bald zwei Stunden, wenn man da oben sein Auto stehen hat. Obwohl wir den Weg nun schon zum vierten Mal machten, ist es für uns aussichtslos, die auf dem Topo von www.klettern-sarcatal.com angegebenen 50 Minuten auch nur annähernd zu schaffen.
Dies liegt daran, dass der Steig mit Stirnlampen einerseits nicht leicht zu finden ist und es andererseits nach einer längeren Waldpassage eine steile, schrofige Rinne hinuntergeht, die einen Ausrutscher nicht überall verzeihen würde (Beginn bei großem Steinmanndl auf 946m, N45°59,087‘/E10°54,574‘, einzige Schwachstelle). Unten ist kurz der 2. Grad im Bruch gefordert (oder man seilt an einem Ring 30m ab). Diesmal ließen wir uns gleich Zeit, da wir ja eine relativ leichte Tour auf dem Programm hatten.
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Ungefährer Routenverlauf
Wenn man die dann folgende, teils markierte (aber eben nicht immer eindeutige) Querung zum Beginn des riesigen Plattenschusses ideal erwischt, steh man bald an einem ebenen Schuttplatz, in dessen Nähe die „Via Speranza“ beginnt 780m, N45°59,384‘/10°54,346‘). Nur noch kurz eine blockgefüllte Rinne an den Platten entlang hinunterstolpern, bis man bei einem runden Plattenpfeiler mit verschneidungsähnlichen Strukturen beim blau angeschriebenen Einstieg steht (747m, N45°59,399‘/10°54,394‘).
Im Gegensatz zu den beiden anderen Touren ist der „Boomerang“ nur mit Schlingen und Schlaghaken (von üppig bis mager, insgesamt knapp 60, was jetzt bei 21 SL auch nicht direkt eine Plaisirabsicherung darstellt) abgesichert. Seit 2013 hat die Tour von Furlani, Chini, Degasperi und Mazzalai aus dem Jahr 1979 überall dort gebohrte Stände (bis auf einen), wo gerade kein Standbaum wächst. Die silbernen Ringe sind weit sichtbar und erleichtern die Orientierung in dem grauen Plattenmeer erheblich.
Etwas nervig sind die vielen brüchigen und mittlerweile felsgrauen Schlingen in den teils kleinen Hakenösen. Oft bringt man nicht einmal eine eigene Schlinge dazu, geschweige denn einen Karabiner. Vielleicht erbarmt sich eine der nachfolgenden Seilschaften, schneidet das alte Zeug raus und hängt (wenn’s schon unbedingt sein muss)  ein paar neue Markierungsschlingen in schlechter sichtbare Haken. Wir hatten leider werder das eine noch das andere dabei. Bereits um 7.30 legten wir los und liefen die rauen und herrlich zu kletternden Platten hinauf, immer gleich 50 bis 60 Meter auf einmal, um möglichst lange Seillängen zu haben. Bald tauchte die Morgensonne die Plattenwand in goldene Farben.
Die mit 6 eher über- als unterbewertete Schlüsselseillänge lag schnell hinter uns und bald standen wir direkt unter dem namengebenden boomerangförmigen Dach. Kurz mal brüchig, dann wieder plattig mit einem sensationell schlecht abgesicherten Quergang geht es in den mittleren Wandteil. Dieser wird durch einen langen rechts-links Haken völlig problemlos und in leichtem Gelände überwunden. Die Erstbegeher haben sich das seinerzeit anscheinend vorher wirklich gut angeschaut und haben alle mit NH nicht absicherbaren Bereiche geschickt umgangen.
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12. SL: Ankunft auf dem langen, leichten Rechtsquergang
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15. SL: Serengetifeeling mitten in der Wand
Am Schluss geht es noch einmal etwas steiler zur Sache, bis man am Ende der 20. SL (und knapp 6 Stunden) endlich vor der originellen Wandbuchnische steht. Dort schlich sich aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit die Sonne aus der Wand. Macht nichts, nur noch kurz durch den Steilwald zum Ende des gewaltigen Abbruchs und weg mit dem Kletterzeug. Immer den roten Markierungen und ausgeprägten Steigspuren folgend geht es noch hinauf bis 1345m.
Am Fuß des markanten grauen Pfeilers ist der höchste Punkt erreicht und mit zunehmend beeindruckender Sicht auf das Sarcatal und den Gardasee zieht der Weg gemütlich Richtung San Giovanni, das man am Schluss auf einem Forstweg nach 45-60 Minuten erreicht. Wer schnell genug geklettert ist, findet entlang des Abstiegs viele schöne Rastplätze mit einem Panorama, das nicht so leicht zu toppen ist. Trotz bester Bedingungen hatten wir die ganze Wand für uns alleine.
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16. SL: und wieder quer zurück
Nicht einmal BASE-Jumper trudelten vorbei. Wir teilten uns einen Rucksack mit einer Flasche Wasser und für eine Apotheke und die Softshelljacken. Die Stirnlampen blieben gleich am Helm. Ansonsten hatten wir ein 60m Doppelseil, einen Satz Linkcams (die wir nur sehr sporadisch nutzten), 12 Expressschlingen, einen Schwung Schlingen und den Plastikhut dabei. Die Tour war es auch unter dem coronabedingt verkürzten Zeitfenster wert; außerdem ist in so einer Wand das Ansteckungsrisiko eher schon unter Null, was man von einem Aufenthalt in München oder Augsburg momentan nicht gerade behaupten kann. Es kommt sicher nicht darauf dass man wegfährt, sondern wie!
Topo entweder im Filippi-Führer „Hohe Wände bei Arco“ oder, detaillierter, auf http://www.klettern-sarcatal.com/boomerang.htm.
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Anmerkungen zum online Topo:
1. SL: eher 3 als 4, kann bei Zeitdruck ausgelassen werden; auf schmalem Band kann problemlos von links zum 1. Stand eingequert werden
3. SL: BH-Stand tiefer als der alte NH-Stand => SL nur 25m lang, mit SL 2 zusammenfassen, dann 50m
4. SL: Wegen des umgelegten Stands nun 45m lang, mindestens 9 NH
5. SL: 2 NH
6. SL: nur 25m lang, am besten erst nach dem 2. BH von „Dreams of Infinity“ rechts queren (schöne Platte, ca. 6-)

7. SL: nur 30m lang => SL 6 und 7 gut zusammenfassbar, dann 55m8. SL: schöner Fels führt zur brüchigen Verschneidung, 1. NH nicht vom Stand sichtbar
9. SL: Immer rechts halten, bis nach etwa 40m ein Zwischenstand an 2 NH unter glatter Platte kommt (NH mit Schlinge paar Meter oberhalb in sehr glatter Platte, Direktvariante ca. 7). Von dort links auf teils grasiger Rampe Richtung Boomerangdach aufwärts, bis man nach weiteren 20m den Stand am gebohrten Ring erreicht.
10. SL: Der „unvergessliche Quergang“!
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21. SL: durch den Steilwald zum Ausstieg
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Bestens markierter Abstieg
Schaut vom Stand unmöglich aus, ist aber nur am Ende 5+, davor deutlich leichter (vom Stand nicht sichtbare schmale Leisten und raue Dellen). Allerdings prekäre Absicherung: 2 NH am Beginn der Querung (einer wackelt wie ein Kuhschwanz), ein weit herausragender NH in der Mitte => besser abbinden. Aus den wenigen schwierigen Zügen am Ende der Querung sollte man besser nicht fallen, glaube kaum, dass einer der Haken halten würde; gäbe einen ordentlichen Pendler; mobil nicht besser absicherbar).
12. – 17. SL: Erst Querung rechts ansteigend auf teils bewachsenen, teils ganz nett zu kletternden Bänder durch die Plattenwände. Kurze Unterbrechung in SL 14 (5-). Keine NH, nur alte Schlingen an den Baumständen helfen bei der an sich problemlosen Orientierung. SL 15 bietet Gehgelände durch den Wald auf deutlichen Steigspuren (kein 4er!). In dieser SL biegt die Route um und führt oberhalb glatter Platten („Emozioni“) wieder nach links.
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Schöner Abstiegsweg - und schon wieder juckts in den Fingern
SL 16/17 führen von kurzen ansteigenden Stellen abgesehen meist horizontal nach links. Teils grasiger Fels und ausgesetzt aber nie mehr als 4 und gut absicherbar. Der Stand nach SL 16 ist an 3 NH älteren Baujahrs, einer davon mit Schuhbandl statt Öse; schlecht zusätzlich absicherbar. Nach SL 17 steckt wieder ein Ringbohrhaken.
18. SL: Immer eher rechts halten (hellblaues Pfeilchen), teils sogar richtig quer. Viele NH.
19. SL: Der Kamin ist abgeklettert und nicht mehr brüchig.
20. SL: Rechts in eine Bröselrinne, brüchig zu kleinem Überhang (NH mit Schlinge) und in festem Fels zu Nische mit originellem WB-Depot.
21. SL: immer linkshalten durchs Gestrüpp (unterbrochen von ein paar Kletterstellen) hinauf zum Standbaum
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