Viel los war übrigens auch hier nicht, obwohl sogar bis zum Gipfel ein markierter Steig führt. Wie an der Argentera fehlen erstaunlicherweise auf allen Wegweisern die Gipfelziele und scheinbar geben sich auch die meisten Leute mit Hütten oder Jöchern zufrieden. Charakter: Noch so ein im deutschsprachigen Raum völlig unbekannter Berg mit toller Sicht auf den von hier unglaublich dominanten Monte Viso und die zu unscheinbaren, weit entfernten Hügelchen geschrumpften Walliser Eisberge. Mit etwas Glück (das uns heute auch beschieden war) sieht das Mittelmeer vom Gipfel, auf jeden Fall aber – wenn nicht gerade dicke Suppe herrscht - die letzten höheren Berge im Süden (Mt. du Grd. Capelet, 2935m, Mt. Béga, 2872m), bevor die armen Seealpen im Mittelmeer ertrinken. Der Aufstieg bereitet bei normalen Bedingungen keinerlei Probleme und lässt sich ohne weiteres vom Tal aus angehen. Von der Höhe zwar eine Hochtour, im Sommer von der französischen Seite aber ein reiner Schuttberg. Wäre wohl auch als Schitour ganz nett. Ausgangspunkt: Ende der Fahrstraße im Val Gordolasque, 1694m, südöstlich von St. Martin-Vésubie. Stützpunkt: Nicht nötig, ggf. Réfuge Nice, 2250m, oder einer der vielen Biwakplätze (in einem französischen Nationalpark ist das Biwakieren mindestens eine Gehstunde von der Nationalparkgrenze entfernt ausdrücklich erlaubt. Eine sehr sinnvolle Regelung.). Route: Vom Parkplatz (Pont du Countet, 1694m, N44° 04,410‘/E07° 23,992‘) auf dem linken (etwas grober) oder rechten Weg talein und immer der Beschilderung „Réfuge Nice“ folgen. Landschaftlich eine sehr schöne Wanderung mit vielen Wasserfällen, (Stau-)seen, Mooren und Wänden, die bis zur Hütte bequem in 1¾ -2 Stunden machbar ist. Kurz unter der Hütte (2227m, N44° 06,312‘/E07° 24,016‘) zieht der Weg Richtung Pagarijoch auf der gegenüberliegenden Hangseite hinauf. Auf 2488m (N44° 06,649‘/E07° 24,273‘) verlässt man diesen und quert mit Hilfe vieler Steinmanndln auf Steigspuren rechts über Wiesen und Gletscherschliffe vorbei an den Lacs du Mt. Clapier (2550m, N44° 06,744‘/E07° 24,424‘) ins Vallon du Mt. Clapier, das man auf 2574m erreicht (N44° 06,771‘/E07° 24,534‘). Diesem folgt man über Blöcke, Platten und Steigspuren bis 2741m (N44° 06,912‘/E07° 24,812‘), wo man es südwärts verlässt. Meist über Schutt (eine kurze, leichte Wandstelle) oder schön kletterbare Gneisplatten daneben geht es hinauf zum Vorgipfel (2899m, N44° 06,869‘/E07° 24,988‘) und über nun nicht mehr vermeidbares, dafür unangenehmes Blockgelände zum Grenzgipfel mit seinen zwei Vermessungszeichen, einem Gipfelkreuz und einer Madonna(3045m, N44° 06,892‘/E07° 25,179‘). Weitere 1¾ -2 Stunden. Abstieg: Wie Aufstieg. Ca. 3 Stunden ins Tal. Schwierigkeit: Zur Hütte muss man nur halbwegs auf einem Wanderweg gehen können, ab den Seen wird der Weg dann zum Steig, der mal mehr, mal weniger erkennbar erst durch Wiesen und Gletscherschliffe, später aber auch durch Schutt, leichte Felsstufen, bei denen man je nach Linie schon auch mal die Hände aus der Tasche nehmen muss (max. 1) und Blockgelände zum Gipfel führt. Üppig mit Steinmanndln und gelegentlich mit kleinen roten Punkten markiert. Material: Übliche Wanderausrüstung, Stöcke, Wetterschutz (inkl. Handschuhe und Mütze). IGN 3741 OT "Vallée de la Vésubie" Erstbegeher: Unbekannt, aber vermutlich schon vor uns.
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Dezember 2024
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