Gut, dass Steffi eine Hupe dabei hatte. Rechtzeitig zur Kaffeezeit waren wir wieder daheim und ergänzten die verbrannten Kalorien mit den restlichen Weihnachtsplätzchen. Erzeugt auch Wintergefühle. Trotz bester Bedingungen trafen wir nur auf eine andere Seilschaft in der Südwand. Mittlerweile haben sich noch einige mehr oder weniger sinnvolle und teils deutlich schwerere Varianten und Minivarianten in der zentralen Südwand zum ohnehin schon dichten Routennetz dazugesellt, teils wurden dabei schon früher clean begangene Linien rigoros überbohrt. Schade. Zusätzlich zum Fototopo hier noch ein paar Informationen zum selten begangenen "3-Plattenweg", eine der älteren bohrhakengesicherten Routen in diesem Wandbereich. Sie bietet Kletterei an herrlichem, teils plattigem, teils wasserzerfressenem Fels mit vielen Sanduhren, Erosionslöchern und Schwarten. Wird wohl wegen ihrer Kürze zu Unrecht eher selten begangen, lässt sich aber gut mit anderen Touren kombinieren (siehe Fototopo). Erstbegangen von Wanja Reichel, 2005; Direktvariante 3. SL („Zauberplatte“) Alex Carl, Uwe Koblitz, Uwe Völker, 05.12.2016. Stände an dicken Sanduhren, Bäumen oder Bohrhaken sind eingerichtet, ausreichend Zwischen-BH (im „Drei-Platten-Weg“ teilweise schon etwas angerostet) und teils vorgefädelte SU (Verstärken!), weitere Absicherung mit Friends (1-4) und SU-Schlingen sehr gut möglich, aber eigentlich nicht nötig. Übliche Alpinkletterausrüstung, 50m-Seil(e), 8-10 Express. Zustieg am besten vom Parkplatz "Klamm" mit dem MTB Richtung Schwarztennalm. Auf ca. 980m rechts abbiegen und über die steile Straße (Wegweiser „Leonhardstein“) bis knapp unter P. 1179. Ca. 30 -40 Minuten. Wenn man bereits dort alles in der Wand nicht benötigte deponiert, kann man über den Normalweg absteigen und auf die langwierige Abseilerei verzichten. Am Wegweiser „Kreuth“ bzw. „Leonhardstein“ über einen Bach und nach wenigen Metern rechts über Steig auf und ab zur Westwand. Unter dieser aufsteigend entlang, bis man im linken Bereich die Südwand erreicht. Rechts fallend zu großer Eibe unter der Wand queren. Ca. weitere 15 Minuten. Einstieg am tiefsten Punkt der Wand. Route: 1. SL: Vom unteren Einstieg über gestuften Fels zu Platte. Über schöne Erosionsrillen und ein paar Meter Gras zum Originaleinstieg (5+, 15m, 3 BH). Rechts steil auf Zapfen (BH) und in die erste Platte. Immer den BH folgend etwas linkshaltend zu Stand unter steilerer Stelle an 2 Sanduhren. (47m bzw. 32m, 9 BH, 6-) 2. SL: Über den Aufschwung in die zweite Platte mit schönen Erosionsrillen. Glatte Linksquerung (6+) und wieder leichter gerade über Platten zu Grasrampe. Links über diese zu Aufschwung unter großem Ahorn und über diesen zu Schlingenstand am Ahorn (30m, 6 BH, 6+) 3. SL: Originalroute: etwa 10m links unter Überhang queren und bei BH steil und griffig über sehr rauen Fels gerade hinauf (3 BH) zur dritten Platte. Über diese erst etwas linkshaltend, am Schluss wieder rechts zu Stand an 2 BH (40m, 6 BH, 6-) „Zauberplatte“: Vom Ahorn den neuen BH folgen. Erst über Überhang, dann über Platten zum Stand (30m, einige BH, 8/8+ laut WB „Flora Bohra“) Über den Normalweg auf der Nordseite zur Forststraße (s.o.). Bei MTB-Benutzung dauert‘s vom Gipfel zum Parkplatz 30 Minuten (ohne zu rennen!).
0 Comments
Leave a Reply. |
Kategorien
Alle
Archiv
September 2024
|