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Laliderer Wand, Karwendel, 2620m, N-Wand „Schmid/Krebs“, 6, 34 SL (theoretisch)

4/8/2022

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Im Höhlenquergang
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Über den Rissbach
Warmes, stabiles Sommerwetter, Zeit für einen Klassiker. Nur noch schnell das Nordwandgesicht aufsetzen und ab ins Karwendel. Dank MTB ist der Zustieg erträglich; wir dachten bereits bei der Auffahrt an den Abstieg über die Spindlerschlucht und entschieden uns für’s Johannestal. Allein der ständige Blick auf die Herzogkante war schon der Wahnsinn. Für das Laliderertal spricht allerdings der Blick auf die Nordwand und der kürzere Zustieg zum Wandfuß. Die Tour selbst gefiel uns ausgesprochen gut, auch die Felsqualität ist alles andere als schlecht. 
Natürlich hält nicht alles, aber für Klettergenuss reichte es allemal. Aber das ist natürlich streng subjektiv. ​Im unteren, steilen Teil gibt es nur eine wirklich brüchige SL, und oben raus nerven die letzten 100m zur Klemmblockscharte mit hartem Grieslzeug. Der Abstieg zieht sich, aber das weiß man vorher und ohne die Spindlerschlucht wäre die Laliderer nicht die Laliderer. Schnee am Einstieg liegt keiner mehr, oben in der Schuttwüste natürlich auch nicht. Die Biwakschachtel war sauber und top in Schuss, aber ohne einen Tropfen Wasser, geschweige denn besseres. Also lieber gleich wieder runter. Unser einfaches Fazit: eine lange Toptour an einem Supertag. Über die Nachmittagsgestaltung brauchten wir uns keine großen Gedanken mehr machen.
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Grober Routenverlauf (älteres Bild, deshalb Schneereste)
Ausgangspunkt: Hinterriss, 928m, P2 oder 3
Stützpunkt: Falkenhütte, 1848m oder Biwaksack
Zustieg: Von Hinterriss mit dem Radl (mautfrei) 2,5km Richtung Eng. An der Johannishütte (958m) zweigt rechts der Forstweg ins Johannestal ab. Unten besser dem „Wanderweg“ folgen (auch eine Straße, nur runter ohne Gegenanstiege). Die MTB-Strecke erfordert 50hm mehr und ist ca. 1 km länger. 
Ab der Brücke P. 1031 immer der MTB-Beschilderung „Falkenhütte“ an der Ladizalm (1573m) vorbei bis ins Spielissjoch (1773m) folgen. Ca. 16km ab Hinterriss und sportliche 900hm. Die Straße ist auch mit Klettergepäck gut fahrbar, nur oberhalb der Alm wird’s kurz steil => ca. 2 – 2½ Stunden ohne Motor. Vom Joch auf dem Adlerweg runter bis zum P. 1698m und über Gras und Schutt zum Einstieg unter der markanten Verschneidung. 1819m, N47°23,479‘/11°30,552E. Links oberhalb ist eine graue Platte mit ein paar markanten, weißen Querstreifen. Der untere Teil der Verschneidung wird links umgangen.
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Sonnenuntergang hinterm Hochalmsattel
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Und übers Hohljoch kommt sie wieder
Wandhöhe: 400m zum Beginn der ersten Schlucht (Ende des schwierigen Teils), insgesamt 800m zum Gipfel
Kletterlänge: ca. 650m im unteren Teil, obere Hälfte je nach Linie noch mal so ungefähr das gleiche dazu
Schwierigkeit: 1 SL 6 („Krebsrisse) und noch 3-4 Stellen 6-, 6 SL 5/5+, Rest um 4. Im oberen Wandteil meist 2-3, je eine Stelle 5 (zur Schulter vor der 2. Schlucht) und 4 (Ausstieg zum Klemmblock).

Charakter: Die Route ist besser als ihr Ruf. Die Felsqualität ist oft gut, die Kletterei interessant und abwechslungsreich: Platten, Verschneidungen, Kamine und ein toller Quergang. ​Natürlich darf man nicht jeden Griff oder Tritt blind anreißen, aber bei einem etwas umsichtigen Kletterstil bietet die Tour schöne Kletterei. Die Linie ist genial und ergibt sich, hat man mal den Einstieg, von selbst. Dennoch ist die Kletterei fordernd, auch weil es oft mehrere Möglichkeiten gibt. Es stecken zwar gar nicht so wenige Schlaghaken, deren Baujahr und Zustand ist aber oft nicht mehr sturztauglich. Verhauerhaken und Varianten kommen noch dazu.
Auch findet man wesentlich mehr Stände, als in diversen Topos/Beschreibungen verzeichnet. Die schweren Stellen sind zwingend frei zu klettern und nicht immer mobil abzusichern. Wir schlugen 2 Haken zur Zwischensicherung und 3 Standhaken zur Verbesserung, nahmen diese aber wieder mit. Sehr anspruchsvoll für den Vorsteiger ist der brüchige Riss Richtung Pfeilerkopf (im unteren Teil die einzig wirklich brüchige SL). Ab der ersten Schlucht ging’s seilfrei weiter. Die Kletterei ist nicht mehr schwer, teilweise aber ausgesetzt. 
Nur kurz unter dem Quergang zur 2. Schlucht sicherten wir eine halbe SL über einen brüchigen Pfeiler (5). Man könnte schon auch den Rest sichern, würde mit dem Seil aber oft ordentlich Zeug nach unten befördern. Und die Kletterzeit würde sich ins Endlose hinziehen. Richtig ekelhaft und heikel ist nur die letzte Rinne zur Klemmblockscharte am Gipfel, aber wohl auch mit Seil kaum vernünftig sicherbar: man steht im Steilkies und hat die Griffe in der Hand. Originell ist der unvermittelte Übergang von der Wand in die Weiten der südseitigen Gipfelschuttwüste. 
Material: Übliche Kletterausrüstung, 60m Doppelseil, Satz Cams (0,3-3), Hammer und ein paar Haken (auch Messerhaken), 10 Expressen (davon ein paar verlängerbare). AV-Karte 5/2 „Karwendel Mitte“
Route: Gutes Topo im Panico Kletterführer „Karwendel“ und sehr hilfreiche Beschreibung im alten AV-Führer „Karwendel“. Ein paar kürzere Längen lassen sich gut zusammenfassen. Sehr detailliert und hilfreich ist die Beschreibung auf https://forum.rocksports.de/showthread.php?tid=763 .
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Schattenspiele im Kar
Ein paar Koordinaten:
- Einstieg: 1819m, N47°23,479‘/11°30,552E
- 1. Schlucht: 2239m, N47°23,418‘/11°30,559E
- Schulter (Querung in die 2. Schlucht): 2376m, N47°23,408‘/11°30,508E
- Gipfel: 2620m, N47°23,352‘/11°30,499E
- Biwakschachtel: 2506m, N47°23,408‘/11°30,210E
- Beginn Spindlerschlucht (markierter Block): 2458m, N47°23,433‘/11°29,697E
- Spielissjoch: 1773m, N47°23,826‘/11°29,900E
Erstbegeher: Ernst Krebs und Toni Schmid, 8.9.1929. Eine fantastische Leistung! Unser Respekt vor den Erstbegehern die das ganze Ding in einem Tag durchzogen, wuchs mit jedem Meter.
Abstieg: Vom Gipfel nach S und auf Steigspuren nach W bis zur silbernen Biwakschachtel (10-15 Minuten, max. 1). Unterhalb des Biwaks weiter auf Steigspuren südlich absteigend um Laliderersp. und östlichen Ladizturm herum. Bei ein paar größeren Blöcken und nach Überquerung eines Rückens (größerer Steinmann) gerade hinauf in die Scharte westlich des östlichen Ladizturms. Insgesamt knapp 100hm Gegenanstieg. 
Steinmann und großer Felsblock mit roten Markierungen. Etwas rechts unterhalb sieht man den ersten AH. Nun immer den teils verblassten roten und grünen Markierungen und ein paar Steinmanndln folgend durch die Schlucht. Ca. 8 gebohrte und 8 gebastelte (Köpfl, 1 oder 2 NH, Klettersteigreste => überprüfen!) Abseilstände mit 15-30m. Dazwischen teils unangenehmes Abklettergelände (2-3), in dem man nicht stolpern sollte. Im unteren Teil sind kaum noch Markierungen erkennbar. Wir folgten im Großen und ganzen einer Rampe Richtung W, erst ganz am Schluss weisen Markierungen wieder Richtung O. Um den Steinschlag zu minimieren seilten wir nur mit einem Halbseil ab, nur vom letzten Abseilstand sind 60m sinnvoll. Über groben Schutt zurück zum Spielissjoch, auf’s Radl und runter.
Unsere Zeiten: (Einstieg und Tour waren uns unbekannt, Martin kannte die Spindlerschlucht)
Hinterriss-Spielissjoch: 2¼ Stunden (MTB, ohne Motor)
Spielissjoch – Einstieg: 50 Minuten (etwas Sucherei)
Einstieg – 1. Schlucht: 7½ Stunden (wir kletterten um 6:20 Uhr los, teilweise feucht)
Oberer Wandteil (bis zur Klemmblockscharte): 2 Stunden
Gipfel – Biwakschachtel: 15 Minuten
Biwakschachtel – Beginn Spindlerschlucht: 45 Minuten
Spindlerschlucht – Kar: 1 Stunde 50 Minuten
Kar – Spielissjoch: 20 Minuten
Spielissjoch – Hinterriss: 30 Minuten
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