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Ladakh

14/8/2012

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Am Gipfel des 6640m hohen Chamser Kangri
Ladakh? Bergtouren? Wie kommt man auf so ein abgelegenes Ziel? Zwei Berichte im Alpenvereinsjahrbuch brachten uns darauf, diese ursprüngliche Bergregion zu besuchen. Allerdings ist es nicht ganz unkompliziert, dorthin zu gelangen. Zunächst aber zur Lage. Ladakh war einmal ein eigenständiges Königreich am Oberlauf des Indus zwischen Himalaya und Karakorum. Heute gehört „Little Tibet“ wie es auch genannt wird zur Provinz Jammu und Kaschmir im nördlichsten Winkel Indiens. China und Pakistan sind dort nur einen Steinwurf entfernt.
Aufgrund einer völlig anderen religiösen Zusammensetzung handelt es sich aber um ein sehr friedliches Reiseziel, auch wenn im Namen der Provinz der problembehaftete Name „Kaschmir“ auftaucht. Hauptort ist mit etwa 20 000 Einwohnern das etwa 3500m hoch gelegene Leh, das man vom heißen, dampfigen und hektischen Delhi in einem etwa einstündigen Flug über den indischen Himalaya erreicht. Da die an das Gebirge brandenden Monsunwolken bald den Blick auf unzählige Himalayagipfel freigeben ist bereits dieser Flug ein erster Höhepunkt der Reise.
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Die Oase von Leh
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Flug über den Himalaya
Leh bekommt durch die globalen Klimaveränderungen zwar immer mehr vom feuchten Sommermonsun ab, bietet aber dennoch relativ gute Bedingungen für Sommerbergtouren aufgrund seiner abgeschirmten Lage. Allerdings sollte man sich schon in den Alpen etwas akklimatisiert haben, denn bereits der Flughafen reicht an die Gipfelhöhen der höchsten Stubaier oder Zillertaler Berge heran.
Der Ort und seine Umgebung bieten zahlreiche Möglichkeiten sich bei Wanderungen durch die sich bis 4000m erstreckende Oase zu akklimatisieren. Sei es bei Ausflügen auf den ein oder anderen Hausberg des Ortes oder zu einem der beeindruckenden buddhistischen Klosteranlagen. Bei Bergtouren muss man sich allerdings auf sein alpines Gespür verlassen. Die besten Karten des Gebiets können nicht annähernd mit den schlechtesten Blättern zu Hause mithalten und alle Wege, die man nutzen kann, enden meist in irgendeinem Bachbett oder nach Überschreitung eines eher niedrigen Sattels.
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Wanderung zum Shaksa LIng
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Überschreitung der Sanitse Gipfel
Die aufgrund des wüstenhaften Klimas spärliche Vegetation (Wald fehlt dort völlig) erleichtert dafür das einfache drauf los wandern. Von unserem Stützpunkt in Leh konnten wir auf unseren beiden Ladakhreisen zahlreiche, teils namenlose Gipfel der nördlich von Leh gelegenen Ladakh Range besteigen. Bei Überschreitungen dieser von Leh aus eher ans Karwendel erinnernden Schuttberge darf man sich jedoch nicht täuschen lassen: die Rückseiten sind meist ordentlich vergletschert und machen eine vollständige Hochtourenausrüstung einschließlich Zeltausrüstung unumgänglich.
Wir trafen dort auf drei Mehrtagestouren keinen einzigen Menschen, dafür aber auf eine ursprüngliche Landschaft mit einer unglaublich reichhaltigen Fauna und Flora. Stellvertretend seien hier der etwa 5790m hohe Nanga Sago und seine nur unwesentlich niedrigeren Nachbargipfel oder die traumhaften Firngrate bei der Überschreitung des 5720m hohen Sanitse genannt. Von beiden hat man einen beeindruckenden Blick auf die über 7500m hohe Kette des noch unbestiegenen Saseer Kangri.
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Besuch am Zeltplatz
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Start in Stok
Südlich von Leh befindet sich die etwas höhere Stok Range. Dort gelang uns 2010 die Besteigung des genau 6000m hohen Shuku Kangri und in diesem Jahr konnten wir die 6153m hohe Pyramide des Stok Kangri besteigen. Die Tour erfordert pro Person eine Besteigungsgenehmigung, die zur Zeit etwa €30.- kostet. Die Tour auf den höchsten und meistbestiegenen Gipfels in der Umgebung von Leh beginnt nach einer kurzen Fahrt über den Indus in die ehemalige Königsresidenz Stok. Dort endet auf 3690m die Straße und man wandert durch ein einmalig schönes Flusstal auf recht gutem Weg – mit oder ohne Muliunterstützung – über 10 km talein.
Da wir unsere Ruhe haben wollten, schlugen wir unser erstes Lager auf etwa 4600m auf und bestiegen zur Förderung der Akklimatisation nun ohne den etwa 25kg schweren Rucksack die knapp 5000m hohe formschöne Stok Needle.. Am nächsten Morgen musste wieder alles in die Rucksäcke verstaut werden. Deutlich langsamer wuchtete unsere vierköpfige Familienexpedition diese über zunehmend ekelhafteres Moränengelände zum mittlerweile aufgelassenen 5350m Advanced Basecamp hinauf.
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Blumen auf dem Weg zum ABC
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Aufstieg zum Stok Kangri
Über dem fast spaltenlosen Stok Kangrigletscher und unter beeindruckenden Eiswänden bauten wir hier unser zweites Lager auf. Da wir am Nachmittag noch einem der namenlosen Gipfel über dem Gletscher aufs Haupt stiegen, verlief auch diese Nacht beschwerdefrei. Aufgrund schlechten Wetters starteten wir am nächsten Morgen erst spät zu unserem Gipfelversuch. Nach einer harmlosen Gletscherquerung erreichten wir bald die gut verschneite Ostflanke des Berges. Mit Steigeisen aber seilfrei ging es über zunehmend steilere Flanke und Rinnen zu einer Scharte im Ostgrat.
Ohne große Höhenprobleme aber einfach langsamer als von daheim gewöhnt erreichten wir bald den völlig von Gebetsfahnen bedeckten Gipfel. Äußerst zufrieden genossen wir die Gipfelpause, nur die Sicht hätte etwas besser sein können. Dank des mittlerweile weichen Schnees ging der Abstieg flott und unkompliziert von statten. Am nächsten Tag bestiegen wir noch die etwa 5900m hohe Eiswand bevor wir uns wieder aufs Rucksackschleppen verlegten, diesmal aber abwärts.
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Am Gipfel des 6135m hohen Stok Kangri
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Auf dem Weg zum Lager 2, im Hintergrund der Tso Moriri
Nach kurzer Erholung in Leh starteten wir nun bestens akklimatisiert unsere Expedition auf den Chamser Kangri, ca. 6640m. Dazu mussten wir uns erst 200km durch die wilde Indusschlucht flussaufwärts fahren lassen, bevor wir am 4500m hoch gelegenen Tso Moriri – ein Bergsee von der Größe des Ammersees – jegliche Zivilisation hinter uns ließen. Rupshu, so heißt diese Region an der chinesischen Grenze, gehört zu den am dünnsten besiedelten Gebieten der Erde. Man sollte seinen Rucksack umsichtig packen, denn dort ist man völlig auf sich gestellt.
Der nächste Ort besteht nur aus ein paar Häusern; Handyempfang, Bergwacht oder Hubschrauberrettung sind dort Begriffe aus einer anderen Welt. So kam schon ein etwas seltsames Gefühl auf, als sich unser Fahrer von uns verabschiedete und zurück fuhr. In sieben Tagen – für diesen Zeitraum erhält man die Aufenthaltsgenehmigung im Grenzgebiet – wollte er uns wieder abholen. Es sollte nach sieben Tagen wieder der erste Mensch sein, dem wir begegneten.
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Lager 2
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Blick vom Lager 2 zum Gipfel des Chamser Kangri
Zunächst aber aufwärts. Die Rucksäcke waren vollgestopft mit dem nötigsten für sieben Tage und hatten einen beeindruckenden Umfang. Ohne Weg oder Routenbeschreibung, nur mit einem Gipfel in weiter Ferne als Richtungsangabe ging es los. Bergsteigen pur. Erst musste der Bergfuß erreicht werden: dies bedeutete eine 13 km lange Wanderung am Seeufer entlang bis auf die andere Seite (Wer würde schon von Schondorf nach Dießen zum Einkaufen gehen? Oder von Murnau aufs Hörnle?). Immerhin fanden wir einen schöne Zeltmöglichkeit mit einer der wenigen Quellen und schöner Aussicht auf den spiegelglatten See, in dem sich der endlos lange und gut vergletscherte Mentok Kamm spiegelte, eine Kette von über 15 Sechstausendern!
Am anderen Morgen stand die anstrengendste Etappe bevor. Bis auf über 5800m musste die Ausrüstung getragen werden. Nach Überquerung einer endlosen Hochebene kam endlich der vergletscherte Gipfelaufbau in greifbare Nähe. Nach kurzer Erholung im Zelt hieß es wie jeden Tag fünf Liter Wasser oder mehr durch eine Filterpumpe pressen. Und dann endlich kochen, essen und trinken ohne Ende! Unglaublich, wie geborgen man sich sofort im Zelt fühlt. Nach einem heftigen Gewittersturm war am nächsten Morgen alles weiß, aber dieser Ruhetag schadete sicher nicht, nur die Kinder litten an Bewegungsmangel und bestiegen einen schönen, ca. 6200m hohen Firngipfel in der Nähe.
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Wettersturz in Lager 2
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Aufstieg zum Chamser Kangri
Dabei entdeckten sie einen schöneren Zeltplatz für unser Hochlager inmitten mehrerer Gletscherseen unter einer beeindruckend aufgewölbten Gletscherzunge. Mit knapp 6000m sollte dies unser höchstes Lager werden. Zeitig am nächsten Morgen gingen wir mit leichtem Gepäck den Gipfel an. Nach mehreren mäßig steilen Gletscherhängen und einem landschaftlich einmaligen Firngrat mit Tiefblick auf den Tso Moriri erreichten wir nach etwa 4 Stunden anstrengender Spurarbeit den Gipfel des Chhamser Kangri. 6640m hoch!
Unser Familienhöhenrekord! Ein tolles, verbindendes Gefühl zu viert da oben. Da wir alle gut drauf waren, beschlossen wir den Berg zu überschreiten und stiegen über das direkt zu den Zelten führende, steilere NW-Couloir ab. Dort angekommen, reichte es erst einmal, aber nach einem üppigen Mahl stellte sich bald wieder das schöne Gefühl großer Zufriedenheit ein. Selbst geplant, selbst durchgeführt und alles lief so, wie wir uns diese Sache erträumt hatten.
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Abstieg vom Chamser Kangri über das NW-Couloir
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Nach 5 Tagen zurück am Tso Moriri
Nach einer unbeschreiblich klaren Sternnacht nahmen wir anderntags noch einen der kleinen 6000er dort oben mit, packten alles zusammen und machten uns an den mehrtägigen Abstieg, am See entlang sogar barfuß im Wasser. Aber mit aufgeblähten Expeditionsrucksäcken auf dem Buckel. Ein absurdes Bild! Dort schlugen wir unser letztes Camp auf, taten ausgiebig nichts und freuten uns wie die Könige, als uns am nächsten Tag zuverlässig unser Fahrer wieder aufgabelte und durch die Indusschlucht zurückbrachte.
Zurück in Leh erfüllten wir uns einen letzten Urlaubswunsch: mit gemieteten Mountainbikes strampelten wir von Leh aus 40km und etwa 2000 Höhenmeter hinauf auf den Khardong La, einen der höchsten Straßenpässe der Welt. Die Angaben variieren zwischen 5609m und 5380m, wobei der letzte Wert unseren GPS-Messungen am nächsten kam. Es ist aber auch egal, beeindruckend war’s so oder so. Martin schaffte das in sage und schreibe drei Stunden und musste fast zwei Stunden auf mich als Langsamsten warten. Und dann eine 40 km Abfahrt ohne einen Meter Gegensteigung. Unglaublich. Und das vor einem grandiosen Himalaya Panorama
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Am Khardong La
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Typisches Haus in Leh
Nun waren die Akkus aber endgültig leer. Um viele schöne Erfahrungen reicher und um sieben Kilo Lebendgewicht ärmer verabschiedeten wir uns mit rutschenden Hosen von Ladakh, voller Vorfreude auf Omas original Dießner Streuselkuchen ..
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