Auf 1129m am Parkplatz des Krinnenalp-Lifts gings los. Die Piste war schon etwas präpariert, der Sessellift nimmt seinen Betrieb aber erst in ein paar Tagen auf. Trotz der doch etwas schwereren Rucksäcke war die Krinnenalp, 1530m bereits nach einer ½ Stunde erreicht, Vorfreude motiviert eben. Von dort ging‘s dann langsamer weiter; wir spurten über schöne, lichte Latschenhänge mit zahlreichen Spitzkehren direkt in Falllinie der vom Gipfel herabziehenden Rinne („Krinne-Rinne“) in weiteren 30 -40 Minuten hinauf zum Einstieg (N47°28,538‘/E10°35,156‘; 1808m).
Da wünscht man sich kurzeitig doch wieder in die weitgehend aperen Tannheimer Südwände gegenüber. Irgendwann war dann aber endlich alles erledigt und mehr oder weniger warm eingepackt ging’s gleich richtig zur Sache. Die Felsqualität ist – zumindest im Winter – ordentlich, zahlreiche gefrorene Graswasen machen das Leben leichter. Steffi stieg die erste SL (mit der Schlüsselstelle) vor, worüber ich nicht traurig war. Trotz 4 gebohrter Zwischenhaken wurde ihr gut warm, am Stand unten dagegen gab’s einiges an Schnee auf die Mütze. M5 müsste das schon sein, wenn man nicht zu weit von der direkten Linie abweicht. Die etwas leichtere zweite Seillänge durfte dann ich abräumen. Viele schöne Turfstufen machten richtig Laune und zwei Zwischenhaken weisen die Linie. Bald waren die Latschen am Pfeilerkopf erreicht. Dort richteten wir etwas unterhalb einen Abseilstand ein, von dem sich das Seil leicht abziehen ließ. Der eigentliche Stand ist etwas höher an gern eingeschneiten Latschenschlingen. Zahlreiche Kratzspuren auf den Tritten die jeder nimmt und einige zusätzliche Schlingen zeigten uns, dass die Tour doch regelmäßig gemacht wird. Muss ja kein zweites Rubihorn werden, aber natürlich freut mich das, wenn die Tour geklettert wird. Zu- und Abstieg sind ja auch wirklich komfortabel. Über verschneite Schneerippen ging’s am kurzen Seil 3 SL weiter Richtung Gipfelaufbau. Nicht schwierig und kaum steiler als 45°, unterbrochen von ein paar Schrofen. Die Gipfelwand schnappte sich wieder Steffi, mir blieb die zweite Schneedusche. Nach drei weiteren gebohrten Zwischensicherungen und einigen Friends erreichte sie mit viel Seildehnung nach gut 60m in schlecht absicherbarem Gelände den letzten Stand am Gipfelkreuz. Vom Seilzug her ist es besser nach etwa 40m am demolierten Wandbuchbehälter Stand zu machen (1 BH). Nach etwa 2,5 Stunden war der Spaß schon wieder vorbei und wir blinzelten zum ersten Mal heute in die wärmende Sonne. Es ist, wie zumindest wir meinen, eine schöne, nicht allzu schwierige und dank der 3 Schneelängen auch kraftmäßig nicht allzu fordernde Mixedtour auf einen vielbesuchten Gipfel. Die Linie ist logisch und elegant und ein paar Bohrhaken sogen für eine passable Grundabsicherung, zur Verbesserung ist der sichere Umgang mit mobilen Sicherungsgeräten aber unumgänglich. Man sollte also schon wissen, was man da so tut. Auch an den Ständen steckt nur maximal ein BH. Etwas schade, dass der Wandbuchbehälter seinen Deckel verloren hatte und so kaum noch etwas zu lesen war. Wird demnächst samt Buch erneuert. Da die Seilschlinge mit Abseilöse – wie befürchtet – nicht lange am Gipfelkreuz überlebte, probierten wir heute was anderes aus und legten ein Halbseil direkt ums Kreuz. Nach 27m steht man am Zwischenstand beim Wandbuch, das Seil lässt sich problemlos abziehen. Von hier seilten wir an einem BH mit Abseilöse (eventuell kommt bei der Renovierung des Wandbuchs ein zweiter dazu) 60m bis ins Stapfgelände ab.
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Dezember 2024
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