Schneelage und Wetterbericht verleiteten uns dazu, mal wieder ein paar Schitouren auf der Südseite des Brenners zu machen. Schaute es im Wipptal immer noch nicht nach Winter aus, änderte sich das am Brenner schlagartig. Am Pass oben ist es schattseitig bereits gut weiß, nur in tieferen Lagen sind die üppigen Schneefälle vom November bereits wieder verschwunden. Man möchte nicht glauben, was ein Genuatief so alles im Gepäck haben kann (und wie gut ein paar Gebirgskämme abschirmen können). Von Sterzing ging‘s hinauf nach Ratschings und weiter bis in den Talschluss bei Flading, 1482m. Dass dort gut ein halber Meter oder mehr feste Unterlage liegt hatte sich natürlich herumgesprochen und auch unsere Tour auf einen der bekanntesten und meistbegangenen Schitourengipfel der Region ließ keine Einsamkeit aufkommen. Da wir zum ersten Mal in diesem Tal waren, wählten wir bewusst eine Modetour, um einen Überblick zu bekommen. Aber bei geschickter Routenwahl findet man selbst bei 1000 Spuren noch unberührte Hänge. Vom geräumten, großen Parkplatz (gratis, aber Spende erwünscht, was man natürlich gern macht) folgten wir dem eisigen Almweg durch den Wald. Der letzte Schneefall ist halt doch schon eine Weile her. Ab der Waldgrenze (ca. 1700m) weitet sich das Gelände und bei lawinensicheren Verhältnissen hat man Möglichkeiten ohne Ende. Hier lagen bereits 10cm Pulverschnee auf üppiger Unterlage und ab der Klammalm(a. 1925m) wurden die Bedingungen perfekt. Strahlendes Wetter und 30cm gesetzter Pulver. Das verspricht ein tolles Wochenende zu werden! Mit vielen anderen folgten wir der kurz steileren Spur hinauf zum Butsee, 2340m und dann über kuppiertes Gelände zum Vorgipfel auf knapp 2700m.
Die Aussicht reichte von der Wolkenmauer im Norden über die Zillertaler im Osten und das Zapfengewirr der Dolomiten bis zum Stubaier Hauptkamm. Nachdem Steffi uns am Gipfel trotz kalter Hände ein kurzes Flötenkonzert darbot stiegen wir in die Schi, wärmten uns nach kurzer Abfahrt beim Gegenanstieg zum Vorgipfel wieder auf und fuhren hinunter bis 2530m. Dort fellten wir wieder an und spurten über einen kurzen Hang zum Verbindungsgrat Kreuzspitze – Zermaidspitze hinauf und folgten dem wunderschönen und völlig unberührten Grat auf eine gipfelähnliche Kuppe, ca. 2630m.
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Dezember 2024
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