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Herzogstand, Bayerische Voralpen, 1731m, NO-Wand, 3

31/7/2022

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plattige Gipfelschlucht
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Alple, Blick zum Einstieg (am höchsten Punkt des Latschenkegels)
Viele mittelhohe Wolken ließen uns die Lust auf die geplante Tour im Wetterstein schnell vergessen. Da es am Alpenrand deutlich besser aussah und aufgrund der niedrigeren Lage auch deutlich wärmer zu werden versprach, schlugen wir einen Haken und bogen nach Kochel ab. Dank MTB sparten wir uns die interessanten Parkgebühren und kurbelten die gemütliche Passstraße zum Kesselberg (840m) hinauf. Deutlich steiler und mit zwei ordentlich gachen Stichen fuhren und schoben wir die Herzogstandstraße zum Alple hinauf.
Am Abzweig des Pionierwegs (1142m) deponierten wir nach knapp 3 km von der Passhöhe die Radln. Über schöne Wiesen, lichten Wald und ein wenig Schutt entlang der Wand problemlos bis dorthin, wo der Schutt am weitesten hinaufreicht (1273m, N47°36,931‘ E11°18,923‘, etwa 50-60 Minuten ab Kesselberg). Von einem großen Steinmann in wenigen Schritten zur Wand, BH. Nun im unteren Teil ziemlich genau der teilweise überbohrten NO-Wand Route (vgl. AV-Führer „Bayerische Voralpen“) folgen,
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Kochelsee und dahinter das Blomgebirge
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Die verzinkten Teile rosten schon ordentlich
am Anfang auf der linken Seite der Schlucht in passablem Fels hinauf und von Köpfl rechts absteigend (Fixseil!) sobald diese flacher wird einqueren. Dort, wo die Schlucht Richtung N-Gratturm zieht entweder zum Nordgratturm (teils brüchig und ausgesetzt, kurz 3+, ab dem Turm über Latschen und Gras zum Gipfel) oder links in die schon vom Kochelsee sichtbare, helle Rinne und in dieser zu großer, schuttbedeckter Platte. Nach dieser etwas rechtshaltend zu brüchigem Grat und bald zum Kreuz am Ostgipfel (1711m). 
Früher war die Tour im Sommer ein Dreier und im oberen Teil im Winter eine Schiabfahrt. Seit sie eingebohrt wurde, ist sie 4+, so ändern sich die Zeiten. Ich bin nun auch schon öfter dort hinaufspaziert, aber selbst wenn man sich penibel an die Hakenlinie hält (was von der Sucherei her eher aufhält, als wenn man gleich durch die hier überall gangbare Flanke läuft) ist das höchstens ein paar Mal 3 oder 3+ mit viel schrofigem Gelände. Einige der verzinkten Dübel rosten übrigens schon ordentlich und 
– wenig erstaunlich in einer Schlucht – einige der Laschen hat’s schon sauber zerdengelt. Ausrutschen sollte man jedenfalls nicht, auch ein Rettungseinsatz wäre in diesem Gelände nicht einfach. Man sollte also schon wissen, was man macht. Insgesamt ein mit oder ohne Bohrhaken landschaftlich schöner Aufstieg auf einen vielbesuchten Voralpenbuckel mit tollem Tiefblick auf die Seen und ins Vorland. Die felsigen Passagen sind bei etwas Umsicht meist passabel, man darf halt nicht blind jeden Griff anreißen. 
Der hellgescheuerte, flache Schluchtfels ist sogar schön. Erst oben raus wird’s etwas brüchiger, dafür aber auch leichter. Da immer wieder Gamsen rumlatschen, ist ein Helm hier sicher kein Fehler, die glattgescheuerten Schluchtpassagen klettern sich mit Patschen angenehmer als mit Zustiegsschuhen, was aber auch gut geht. Man spart sich halt die Wechslerei. Ansonsten braucht ein sicherer und mit brüchigem Fels vertrauter Kletterer eigentlich nichts. Für einen sicheren Solokletterer gut in einer Stunde machbar. 
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schuttbedeckte Platte im oberen Teil
Heute mit Seil natürlich etwas länger: wir sicherten insgesamt 9 SL, kletterten zwischendurch längere Passagen am kurzen Seil und am Ende der Plattenrinne kam der Strick ganz in den Rucksack. Ein 60m-Seil und 4 oder 5 Express reichten gut, Klemmzeug ist kaum einzusetzen, höchstens gelegentlich eine längere Schlinge. Nach gut 2½ Stunden war der einsame Spaß vorbei (bis auf einen Alleingeher war trotz bester Bedingungen nix los) und wir stürzten uns ins Tohuwabohu am Kreuz. An schönen Tagen kann es passieren, dass einem am Ausstieg die Bananenschalen und Apfelbutzen um die Ohren fliegen. 
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Walchensee vom Ostgipfel
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Martinskopf und Karwendel
Die schauen ganz schön bedeppert, wenn das Zeug von lautem Geschimpfe begleitet wieder nach oben fliegt. Bei Regen oder einem drohendem Gewitter sollte man auf keinen Fall einsteigen, denn was sich dann in diesen Schluchten mit einem gar nicht so kleinen, trichterförmigen Einzugsgebiet sammelt, möchte man sich gar nicht vorstellen. Dank Radl unten und einem guten Weg oben dauerte der Abstieg gerade mal eine gute Stunde, so dass wir zum Sonntagskaffee wieder daheim waren. Trotz Bohrhakenabsicherung nichts für Gelegenheits- oder reine Plaisirkletterer. Wegfindung, immer wieder unzuverlässiger Hauptdolomit und längere Schrofenpassagen beschränken die Tour trotz der relativ geringen Kletterschwierigkeiten auf alpin erfahrene, sichere Alpinkletterer.
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Und ab
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