Nach ein paar schönen Schitouren letztes Wochenende und gestern war die Powdersucht vorerst wieder gestillt und das Eiszeug konnte ruhigen Gewissens mal wieder ausgeführt werden. Der Zustieg (s.u.) ist momentan mit Schi bis zur ersten großen Stufe möglich, aber nicht übermäßig sinnvoll. Es führte eine verschneite Fußspur hinauf, recht häufig scheint das Ding in letzter Zeit nicht begangen worden zu sein. Landschaftlich ist's wirklich schön da oben: der Blick auf den See mit den sonnigen Tannheimer Südwänden dahinter und über uns jede Menge Eiszapfen aller Größenklassen. Winter ist schon was schönes! Hinter uns kamen heute noch vier Leute nach, aber aufgrund der Möglichkeiten da oben und des weichen Schnees im Zwischenstück bleibt alles, was runterfallen will bald liegen, so dass alle nach nur kurzer Wartezeit beschäftigt waren. Die erste Stufe ist zur Zeit gar nicht so einfach: das Eis ist zwar dick, aber recht nah an der Senkrechten und die Qualität ist nicht immer top. Es sah alles recht unbegangen aus und immer mal wieder musste ein etwas labiles Schnee-Eis-Gemisch abgeräumt werden, bis man auf gutes Eis traf. Wir kletterten die Route in 3 SL und machten bereits nach 30m auf einem Schneeband unter einer Eisstufe unterhalb des NH+BH Stands. Dann folgte nach diesem kurzen Eisaufschwung (WI 2, oder rechts im Schnee umgehen) problemloses Gestapfe zu einem Latschenstand auf der rechten Seite der Rinne (55m), bevor es über die kurze letzte Stufe ging (WI 2). Am Schluss über eine Schneerinne auf einen ebenen Absatz im Wald mit Stand an kleinem Baum. Da wir uns mit den Nachfolgern nicht überkreuzten, seilten wir vom Ausstieg an einer Repschnurschlinge zum Bohrhakenstand ab und von dort noch einmal. Ging problemlos. Nach der grandiosen Abfahrt zum See zogen wir noch einmal die Felle auf, liefen über den See zum Auto, deponierten das Eiszeug und nutzen Wetter und Schnee für einen nachmittäglichen Aufstieg Richtung Sulzspitze, so wurde es ein abwechslungsreicher Tag. Charakter: Kleiner Eisfall direkt über dem Haldensee, der im unteren Teil mehrere Möglichkeiten bietet. Im Mittelteil folgt Gestapfe, bevor dann eine letzte, kurze Stufe endgültig ins Gehgelände leitet. Man findet einiges an mehr oder weniger gutem, fixem Material. Links der leichteren Variante scheint es auch ein Fixseil zu geben. Zugang: Vom gebührenpflichtigen Parkplatz am Westufer des Haldensees (1124m) im Tannheimertal vorbei am Schwimmbad auf den (hoffentlich tragfähig, sonst neben der Loipe am Südufer) zugefrorenen Haldensee und auf ein Minihalbinselchen und den bald sichtbaren Eisfall zu. Über die Loipe in den dichten Wald, bis man linkshaltend das Bachbett erreicht. In diesem bis zur großen Stufe. Ca. 20-30 Minuten. Bei viel Schnee sind Tourenschi angenehm. Route: siehe Fototopo. Zwischen 1. und 2. Stufe befindet sich Stapfgelände, die 1. SL kann ggf. links umgangen werden (WI 2).
Abstieg: abseilen über die Routen (siehe Foto; Abseilschlinge ohne Maillon direkt am Ende der Route an Laubbaum). Es soll auch ein Fußabstieg zur 2. SL existieren. Material: Schrauben je nach Sicherheitsbedürfnis. Doppelseil für den Abstieg sinnvoll, ansonsten braucht‘s außer dem üblichen Eiszeugs nichts. Eventuell Panico Eiskletterführer „Bregenz bis Garmisch“ und die AV-Karte BY 5 (Tannheimer Berge …)
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