Auf knapp 2900m, direkt unter den Resten des Habichtschnabels (eine Eisnase) teilt sich das Kar. Wir folgten dem nördlichen Teil und Steffi legte in die wohl annähernd 50° steile Rinne zwischen Begrenzungsfelsen und Blankeis eine saubere Spur. Auch hier oben hatte der Schnee nur einen dünnen Harschdeckel, aber eine so gute Bindung mit der Unterlage, dass nichts wegrutschte. Spitzkehren in Liegestützstellung ersparten uns so das Tragen der Schi. Wird auch nicht immer gehen. Auf etwa 3000m erreicht man einen flacheren Gletscherkessel, umrahmt von den mittlerweile eisfreien Gipfelflanken. Über eine weitere, aber etwas flachere Rinne spurten wir zu einer etwa 3220m hohen Scharte im NO-Grat des Gipfels. Nachdem wir „guten Morgen“ zu den Tribulaunen und den Zillertaler Alpen gesagte hatten, folgten wir dem Schneegrat bis kurz vor eine Kletterstelle, deponierten dort die Schi und stapften auf einer Spur von gestern die letzten paar Meter über einen schön verwächteten Grat zum Gipfel mit seinem bis zum Querbalken eingeschneiten Kreuz. Für die Abfahrt direkt vom Gipfel war uns die Sache zu steinig. Schneller als erwartet standen wir zur besten Frühstückszeit bereits um 8:40 Uhr oben. Der Himmel war immer noch grau, die Berge waren aber frei und von SW her kamen langsam ein paar Lücken ins Gewölk. Nach kurzer Pause und vergeblicher Suche nach einem Gipfelbuch, machten wir uns wieder auf die Socken. Deutlich besser als befürchtet kurvten wir zur steilsten Stelle, die wir umspringend gut bewältigen konnten.
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September 2024
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