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Habicht, Stubaier Alpen, 3277m „Mischbachferner“

4/6/2021

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Mischbachferner: an der steilsten Stelle neben der Eisnase
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Frühsommerlicher Start im Stubaital
Seit Jahrzehnten steht der Habicht als Schitour über den Mischbachferner schon auf der Wunschliste, schließlich sieht man diesen relativ isoliert aufragenden Riesen mit seiner vergletscherten Nordseite fast von jedem höheren bayerischen Alpenbuckel. Aber irgendwie kam immer etwas dazwischen: zu wenig Schnee, zu viel Schnee, weniger anstrengende Touren, … Nachdem mir Steffi vor kurzem erzählte, dass sie den gleichen Wunsch, aber keinen Partner dafür hätte, war ich schnell motiviert zu einer wieder einmal genialen PapiTo-Unternehmung.
Nach einem unterhaltsamen, aber schweißtreiben-den Kletter-Auftakt (von wo wir bereits einen schönen Blick auf die Nordflanke des Habicht hatten), fuhren wir am Abend von Innsbruck ins Stubai und parkten kurz hinter Neustift an der Abzweigung nach Neu-Gasteig ganz unten im Tal, direkt an der Ruetz (1100m). Es hilft nichts, der Habicht ist ein ehrlicher zu besteigender Berg von ordentlichen Dimensionen: kein Lift, keine Passstraße, noch nicht einmal ein (Faulenzer)Radl kann die knapp 2200hm nennenswert verkürzen.
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Mit Schi ab 1870m in die Äußere Mischbachgrube
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Unter der 1850er Moräne
Höchstens 200hm könnte man sich auf einer Forststraße sparen. Nach bewölkter Nacht starteten wir bereits um 3:20 Uhr in der Früh (oder eher in der Nacht) mit der Schiausrüstung am Rucksack. Die Straßenlaternen von Neu-Gasteig hatten wir bald hinter uns und nahmen den steilen, aber gut angelegten Hüttenweg zur Mischbachalm (1849m) in Angriff. Ohne Stirnlampen ging im dichten Wald nichts. Erst als wir nach etwa 1,5 Stunden relativ unvermittelt vor der ursprünglichen, an den Hang geduckten Alm standen, wurde es langsam Tag.
Zwar mehr grau als blau, aber immerhin hell. Noch ein paar Meter über krokusbedeckte Wiesen, dann tauchte eine erste, schneegefüllte Rinne auf, bei der wir die Zustiegsschuhe deponierten, die Schistiefel an- und die Steigfelle aufzogen. Natürlich stellt sich hier die Sinnfrage bei 750hm Schi tragen, aber schließlich bleiben immer noch gut 1400hm mit Schi an den Beinen und das ist deutlich angenehmer, als den ganzen Berg rauf- und wieder runterlatschen zu müssen. Ideal wäre eine Schneegrenze so bei 1600m, aber die haben wir für diesen Winter verpasst.
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Blick zu den Tribulaunen
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Kurze Felsstelle
Über immer steilere, blockübersäte Hänge legten wir nun unsere Spur durch die nordwestseitige Äußere Mischbachgrube in den weichen Schnee. Unten mussten wir noch etwas schauen, um eine durchgängige Linie zu finden, aber bald war alles schneebedeckt. Auf 2400m überquerten wir unterm Mantelerspitz eine alte Endmoräne, danach ging es etwas flacher weiter durch das nun rein nordexponierte Kar. Eine weitere Steilstufe brachte uns bei etwa 2800m auf die Reste des mittlerweile wohl fast spaltenfreien Mischbachferners.
Auf knapp 2900m, direkt unter den Resten des Habichtschnabels (eine Eisnase) teilt sich das Kar. Wir folgten dem nördlichen Teil und Steffi legte in die wohl annähernd 50° steile Rinne zwischen Begrenzungsfelsen und Blankeis eine saubere Spur. Auch hier oben hatte der Schnee nur einen dünnen Harschdeckel, aber eine so gute Bindung mit der Unterlage, dass nichts wegrutschte. Spitzkehren in Liegestützstellung ersparten uns so das Tragen der Schi. Wird auch nicht immer gehen.
Auf etwa 3000m erreicht man einen flacheren Gletscherkessel, umrahmt von den mittlerweile eisfreien Gipfelflanken. Über eine weitere, aber etwas flachere Rinne spurten wir zu einer etwa 3220m hohen Scharte im NO-Grat des Gipfels. Nachdem wir „guten Morgen“ zu den Tribulaunen und den Zillertaler Alpen gesagte hatten, folgten wir dem Schneegrat bis kurz vor eine Kletterstelle, deponierten dort die Schi und stapften auf einer Spur von gestern die letzten paar Meter über einen schön verwächteten Grat zum Gipfel mit seinem bis zum Querbalken eingeschneiten Kreuz.
Für die Abfahrt direkt vom Gipfel war uns die Sache zu steinig. Schneller als erwartet standen wir zur besten Frühstückszeit bereits um 8:40 Uhr oben. Der Himmel war immer noch grau, die Berge waren aber frei und von SW her kamen langsam ein paar Lücken ins Gewölk. Nach kurzer Pause und vergeblicher Suche nach einem Gipfelbuch, machten wir uns wieder auf die Socken. Deutlich besser als befürchtet kurvten wir zur steilsten Stelle, die wir umspringend gut bewältigen konnten.
Der Rest bis zur Alm ließ sich flott fahren, der Frühjahrssulz spritzte nur so auf. Beim Herrgott an der leider noch geschlossenen Alm war der angenehme Teil für heute vorbei und nach einer längeren Pause in der mittlerweile herunter-lachenden Sonne machten wir uns an den Rest des Abstiegs. Da weder Schi noch Rucksäcke von selbst ins Tal laufen wollten, hieß es wieder buckeln und noch gut vor dem Mittagläuten waren wir wieder unten. Bis auf ein paar Wanderer im unteren Bereich waren wir allein am Berg. Könnt gut sein, dass es für diesen Winter der Schitourenabschluss war. Schnee liegt zwar noch mehr als genug, aber die Lust lässt langsam nach.
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Rückblick
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Innere Mischbachgrube und Glücksgrat
Fazit: Als eine der Eiswände aus Erich Vanis Eisbibel „Im steilen Eis“ im Sommer sicher nicht mehr lohnend, bietet die Schibesteigung des Habicht über den Mischbachferner eine anspruchsvolle und lohnende Alternative. Aufgrund der Steilheit der Hänge und deren Einzugsgebiet darüber nur bei sicheren Lawinenverhältnissen für ebensolche Schitouren-geher geeignet. Seil und Klettergurt sind nach einem schneereichen Winter nicht nötig (zumindest sahen wir nichts, was auch nur annähernd einer Spalte oder Randkluft glich), Pickel, Helm, Steig- und Harscheisen gehören neben der üblichen Schitourenausrüstung aber unbedingt ins Gepäck.
Wir benötigten bis auf den Helm zwar nichts davon, aber wenn der Schnee auch nur ein bisschen härter ist, wird es ohne schnell heikel. Im Hinblick auf die tageszeitlich bedingte Durchfeuchtung der Schneedecke im oberen, steileren Bereich ist vor allem im Frühjahr ein vernünftiges Zeitmanagement notwendig. Ohne eine sichere Abfahrtstechnik kommt man auch nicht weit, bei härteren Bedingungen kann ein Sturz an ungünstiger Stelle lang und ungesund werden. Wenn alles passt aber sicher eine Tour auf einen prominenten Stubaier, die man so schnell nicht vergisst.
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Abschied von der Mischbachalm
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Finale mit Blick zum Zuckerhütl
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