Grenzkammrunde: Sattelberg, 2113m & Hoher Lorenzenberg, 2315m; Stubaier Alpen, 1460hm/37km29/10/2022
Etwa 3 km folgten wir der gemütlich ansteigenden Fahrstraße ins Obernbergtal bis Vinaders, 1269m, wo ebenfalls bei der Kirche links der Fahrweg zur Sattelalm abzweigt. Nach einem etwas steileren, noch geteerten Stück bis zum Schranken, zieht der gute und mit wenig Kraftaufwand fahrbare Forstweg durch den lichten Lärchenwald. Zwischen den mittlerweile gelb leuchtenden Bäumen spitzen immer wieder leicht verschneit Olperer und Fußstein durchs Geäst. Von der Alm, 1633m, zieht die Straße noch einmal flacher Richtung Grenze.
Auf 1736m ist schließlich Südtirol erreicht, die Abzweigung links zum Brenner hinunter wird ignoriert und ein paar Meter später taucht die nächste Sattelalm auf, diese liegt allerdings schon 1747m hoch und eben jenseits der Grenze. Zunehmend steiler und teilweise auch etwas grober leiten ein paar Spitzkehren durch immer lichteren und bald verschwundenen Wald bis zur Befestigungsanlage südlich des Sattelbergs. Wer zur aussterbenden Gattung der Wadlradler gehört hat hier teilweise ordentlich zu beißen, wird auch den ein oder andere Schweißtropfen vergießen und vielleicht sogar ein paar Meter schieben müssen. Nach einem kurzen Blick auf Mussolinis Bauwerk, statteten wir dem in nur 5 Minuten erreichbaren Sattelberggipfel noch einen Besuch ab und genossen trotz Ende Oktober bei spätsommerlichen Temperaturen die grandiose Sicht auf Zillertaler und Staubaier Alpen sowie auf Sella und Langkofel im Süden (insgesamt 950hm und weitere 7,7km). Zurück am Bunker folgten wir der Panoramastraße in stetem auf und ab über den Sattel, 2024m, unter Stein- und Kreuzjoch durch (hatten wir bereits vor ein paar Jahren von Brennerbad aus befahren), vorbei an der Wechselalm, 2026m, zum Flachjoch, 2124m ... ... und schließlich zum höchsten Punkt der Straße (2193m) am Abzweig des Wegs zum Hohen Lorenzenberg. Auch dieser tolle Aussichtsberg wurde mitgenommen, ebenso das Radl, denn die flachen Wege auf diese Grasbuckel lassen sich problemlos fahren, zumindest runter. Am späten Nachmittag war nicht mehr viel los, trotzdem mussten wir irgendwann an die Abfahrt nach Obernberg denken und ließen es zurück zur Straße rollen. Noch eine letzte Steigung brachte uns ins Sandjöchl, 2165m (knap 10km auf der Kammstraße ab dem Sattelberg und 500 weitere hm, die beiden Gipfel inclusive). Für technisch schlechte Fahrer wie uns war auf den nächsten 250hm mehr schieben als fahren angesagt, war aber auch kein Drama, denn bald war der Fahrweg bei den obersten Hütten von Hinternsee erreicht und von da ab kann man das Radl rollen lassen, bis man wieder unten in Gries steht. Einen Stopp wert ist natürlich noch der Obernberger See mit seiner Kirche Maria am See und die spätbarocke Kirche St. Nikolaus in Obernberg. Von letzterer hat man sowohl einen beeindruckenden Blick auf den wilden Talschluss aber auch auf Olperer und Fußstein auf der anderen Talseite. Nach 14,4km Abfahrt steht man schließlich wieder unten in Gries und kann sich zu einer wunderschönen MTB-Runde auf die eigene Schulter klopfen. Für gemäßigte Mountainbiker sicher eine der lohnendsten mittellangen Routen (natürlich problemlos verlängerbar, siehe Karte), die man fahren kann! Den GPS-Track auf Anfrage per Mail oder auf https://www.bergfex.at/sommer/tirol/touren/mountainbike/ 827981,von-vinaders-auf-den-sattelberg-und-zum-sandjoch/ (beginnt in Vinaders). Als Kartengrundlage hilfreich: AV-Karte 31/3 „Brennerberge“ oder Tabacco-Karte 038 „Sterzing – Stubaier Alpen“.
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