Gorges du Verdon, Provenzalische Alpen, ca. 1000m, Sektor Free Tibet „Bwana Maline“, 6-/4 SL22/8/2022
Witzigerweise ist dort in ausgerechnet in Rot „Bleue“ angeschrieben. Von der Abbruchkante führt ein kurzes, momentan blaues Fixseil zum Abseilstand. 1x50m, anfangs freihängend auf das nächste Gemüseband (= jardin), Seil abziehen – oder lieber nicht? – und wieder rauf. Wandhöhe: 50m zum Ausstieg + 125hm zur Route des Crêtes Kletterlänge: lächerliche 75m, aber zum Kennenlernen gerade recht Schwierigkeit: Anhaltend 5, paar Stellen 6- bei humaner Bewertung. Charakter: Ideales Tourchen mit extrem kurzen Seillängen bei Plaisirabsicherung. Wer hier schon Probleme hat, wird sich das mit dem Klettern in Verdon noch einmal überlegen müssen. Den so oft zitierten „verdonesquen“ Fels lernt man auch gleich von seiner allerallerbesten Seite kennen: zwar nicht mehr rau, logisch bei den Zutaten, aber steil und übersäht mit Schratten, Karren und Tropflöchern. An manchen Passagen könnte man fast alle 5 Finger einer Hand in eigenen Tropflöchern parken. Der Kalk ist schon ein tolles Material, wenn er nicht gerade im Kopf rieselt. Nach einem etwas zähen Auftakt geht es gemütlich dahin, am Schluss steht gleich die Lightversion eines Verdon-typischen Quergangs. Dank Bierhenkeln löst sich die Sache aber schnell in Wohlgefallen auf und man atmet erleichtert auf, wenn man wieder am Abseilstand angekommen ist. Müssen die Geier eben noch warten … Material: Übliche Kletterausrüstung, 60m Doppelseil und 8 Expressen (wenn man alle BH einhängt und nichts zusammenfasst). Route: Wer über ein paar grundlegende Französischkenntnisse verfügt, findet auf https://www.camptocamp.org/routes/58114/fr/verdon-moyen-eycharme-bwana-maline ein sehr gutes Topo. Im Kletterführer Le Verdon 2022 (Editions Nota Bene) ist die Tour auch zu finden, wenn man das Sortiersystem durchschaut hat. Ist aber halt auch auf Französisch, so anspruchsvoll ist Kletterführerliteratur allerdings auch nicht. Mein Schulfranzösisch reichte bequem aus.
Erstbegeher: O. Dobel-Ober & J. J. Lombardi, 1994) Rückweg: Wenn man das Wandl nach der Abseilerei wieder raufgekommen ist, geht’s mehr oder weniger schweißtreibend auf dem Zustiegsweg rauf zur Route des Crêtes. Ansonsten freuen sich die Geier …
0 Comments
Leave a Reply. |
Kategorien
Alle
Archiv
Januar 2025
|