Geisterspitze, 3467m & Große Naglerspitze, 3273m, Ortler

Ortler vom Ebenferner

Nach einer gewittrigen Nacht am Stilfser Joch, 2757m, besann sich das Wetter für heute doch des Besseren. Da im kleinen Sommerschigebiet da oben seit 6. Juni Schibetrieb war, standen wir früh auf, um die Pisten im Aufstieg ohne Schifahrer zu haben.

Geisterspitze NO-Grat

Blick Richtung Cevedale und Königspitze

Gegenüber der Ortler

Allerdings waren schon vor 7.00 Uhr zahlreiche Rennfahrer diverser Nationalmannschaften unterwegs, um zu trainieren. Da dafür ein Hang ohne Lift präpariert worden war, wurde jeder Fahrer nach seiner Abfahrt einzeln von einer Schneekatze mit viel Lärm und Gestank wieder nach oben gezogen. Fridays for future!?

Wir waren froh, als der ganze Zirkus hinter uns lag und saßen bereits um 8.00 Uhr auf der Geisterspitze, genossen den Blick zu Ortler, Königspitze und Palon de la Mare und schauten dem Nebel unter uns beim Steigen zu. Da wir über die Nordflanke aufstiegen, waren wir froh um die Steigeisen, der häufiger begangene NO-Grat ging auch so.

Übergang zum Südgipfel

Als die nächste Gruppe kam, machten wir uns an die Abfahrt. Vom firnigen Südgipfel fuhren wir bei ein paar Zentimetern Neuschnee über die schattigen Westhänge hinunter ins Schigebiet und über den Ebenferner hinunter zum Gletschersee unter der Naglerspitze, 3100m.

Hauptgipfel

Westflanke

Geisterspitze vom Ebenferner

Aufstieg zur Naglerspitze

Hohe Schneid Nordflanke

Von dort schauten wir noch dem mühsamen Gestapfe in der bereits aufgeweichten Ostflanke der Hohen Schneid zu und stiegen selbst mit Fellen in wenigen Minuten hinauf zum einsamen Gipfel der Naglerspitze. Auch dort oben befanden sich wieder zahlreiche Stellungen aus dem 1. Weltkrieg.

Nach ausgiebiger Pause fuhren wir zurück ins Schigebiet und wedelten auf der perfekt aufgefirnten Piste zurück in die Bergeinsamkeit am Stilfser Joch: Pistenraupen, Schneekatzen, endlose Motorradkolonnen und mehr oder weniger heruntergekommene, hochhausähnliche Hotelkomplexe.

Ortler

Über den Wolken

Wir dachten immer scheußlicher als der Zugspitzgipfel geht es kaum, aber das Stilfser Joch stellt wohl eine ernst zu nehmende Konkurrenz dar. Immerhin, das Blumenmeer bei der Fahrt in den Vintschgau und der Blick auf die wilde Ortler NO-Flanke ließ uns die Jochromantik bald vergessen.

Zurück am Stilfser Joch

aufblühende Schwefelanemonen

Rückblick zum Pass

Trafoi